Eine Scheidenplastik (Kolporrhaphie) ist eine minimal-invasive Operation, die meist komplikationslos verläuft. Trotzdem ist es ein Eingriff an den inneren Organen und birgt somit ein Risiko. Im Ernstfall können Blase oder Rektum (Enddarm) verletzt werden und es kann zu Blutungen, Nachblutungen und zur Bildung von Fisteln (entzündlichen Gängen) kommen. Bilden sich nach der Scheidenplastik Narben in der Vagina, können diese Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen. Schwere Komplikationen wie Bauchfellentzündung oder Darmverschluss sind sehr selten.
Wird durch zu starke Anhebung Druck auf den Harnleiter ausgeübt, kann es zu einem Nierenstau kommen. Ist die Durchspülung der Blase beeinträchtigt und bleibt häufig Restharn in der Blase, können sich an der Blaseninnenwand Krankheitskeime festsetzen und eine
Blasenentzündung hervorrufen. Leider liegt die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestehende
Inkontinenz (unkontrollierter Harnabgang) mit einer Scheidenplastik komplett geheilt werden kann, nur bei rund 50 Prozent. Für die meisten Patientinnen bessern sich die Beschwerden aber immerhin soweit, dass die Lebensqualität beträchtlich zunimmt. Von Dauer ist diese Besserung nicht immer. Etwa in einem Viertel der Fälle ist später eine zweite Korrektur notwendig.
Wird ein Netz unter der Gebärmutter eingelegt, das die Beckenbodenorgane stützen soll (
TVM-Verfahren), kann es in rund zehn Prozent der Fälle zu einer Unverträglichkeit oder Abstoßung des Fremdmaterials kommen. Auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (
Dyspareunie) können die Folge sein. Allerdings existieren zur TVM-Methode noch keine Langzeitstudien. Bei Inkontinenz bringt das Netz ("transvaginal mesh") für die Hälfte der Frauen eine Verbesserung. Rund zwanzig Prozent sind komplett beschwerdefrei.
Inkontinenz (als Folge einer Gebärmuttersenkung) kann mit einer Scheidenplastik nur unzureichend beseitigt werden. Deshalb entscheiden sich vor allem Frauen, deren Familienplanung bereits abgeschlossen ist, für eine Gebärmutterentfernung (
Hysterektomie). 140.000 Eingriffe dieser Art werden jedes Jahr durchgeführt, die meisten bei Frauen in den
Wechseljahren. Die Meinungen zu den Folgen einer Gebärmutterentfernung differieren stark. Medizinisch gesehen zählt eine Hysterektomie zu den komplikationsarmen Eingriffen. Schmerzen in den ersten Tagen lassen sich gut mit Schmerzmitteln lindern. Blutungen in der ersten Woche nach dem Eingriff sind normal und lassen bald nach. Bei einer vaginalen Hysterektomie, also einer Entfernung der Gebärmutter durch die Scheide, sind Komplikationen seltener als bei einem Eingriff durch die Bauchdecke (abdominale Hysterektomie). Bei letzterer kommt es häufiger zu Harnwegsinfekten oder fieberhaften Wundinfektionen. Das Risiko bei einer vaginalen Hysterektomie besteht vor allem in einer zu starken Verengung der Scheide und damit einer Einengung des Harnleiters oder Beschwerden beim Geschlechtsverkehr.
Über die beschriebenen Operationsrisiken hinaus berichten Frauen nach einer Gebärmutterentfernung allerdings häufig von psychischen Problemen. Eine Hysterektomie bringt den Hormonhaushalt der Frau durcheinander. Die Eierstöcke werden schlechter durchblutet und stellen ihre Hormonproduktion ein. Die Frau kommt früher als erwartet in die Wechseljahre.
Schlafstörungen,
Depressionen und
sexuelle Unlust können sich einstellen. Ärzte und Chirurgen sehen oft nur die medizinische Komponente. Frauen sollten jedoch vor der Entfernung der Gebärmutter – auch wenn der Eingriff als komplikationsarm gilt – eine Zweitmeinung einholen.
Ist die Operation gut überstanden, ist es wichtig, dass sich die Patientin auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus schont. Sie sollte ihrem Körper Zeit geben, sich zu regenerieren und sich Ruhe gönnen. Schweres Heben, langes Stehen und Geschlechtsverkehr sollten in den ersten Wochen vermieden werden.