Eine Gebärmutterspiegelung ist ein Verfahren mit vielen Verwendungszwecken. In medizinischen Kreisen wird der Fachbegriff der Hysteroskopie verwendet. Der den meisten Patientinnen eines Frauenarztes bekannte Zweck liegt in der Untersuchung der Gebärmutter. Die Gebärmutterspiegelung wird jedoch nicht nur im diagnostischen Bereich eingesetzt, sondern es gibt weitere Anwendungsmöglichkeiten. Das Scratching ist einer der Eingriffe, der im Rahmen der Gebärmutterspiegelung durchgeführt werden können. Die direkte englische Übersetzung bedeutet in etwa „Kratzen“ oder auch „Ritzen“. Im Prinzip kratzt der Arzt an der Gebärmutterschleimhaut, um diese zu „aktivieren“ und die Einnistung einer befruchteten Eizelle zu erleichtern. Die Gebärmutterspiegelung mit Scratching kann im Vorfeld einer künstlichen Befruchtung durchgeführt werden.
Das Scratching ist eine besondere Art der vorbereitenden Behandlung. Das Ziel des Scratchings liegt darin, die Einnistung des frühen Entwicklungsstadiums eines Kindes im Rahmen einer künstlichen Befruchtung zu verbessern.
In speziellen Kliniken, die sich dem Thema der künstlichen Befruchtung verschrieben haben, findet das Scratching Anwendung. Es ist jedoch eine Methode, deren Wirkweise noch nicht im Detail erforscht ist. Daher wird das Verfahren meist nur dann angewendet, wenn bereits ein oder mehrere Versuche der künstlichen Befruchtung nicht geklappt haben. In Studien hat sich gezeigt, dass befruchtete Eizellen sich besser einnisten konnten. Diese Auswirkung ist jedoch nicht endgültig bestätigt.
Bei der Durchführung des Scratchings verletzt der behandelnde Arzt die Gebärmutterschleimhaut ganz bewusst. Wichtig ist vor allem die zeitliche Komponente. Der Eingriff findet daher wenige Wochen vor der Einpflanzung der Eizellen statt. Das verletzte Gewebe wird entnommen, sodass ein Wundheilungsprozess beginnen kann.
Der Wundheilungsprozess soll dazu führen, dass die Immunabwehr im Inneren der Gebärmutter arbeitet. Es sollen somit in vermehrtem Maße Hormone und ähnliche Substanzen ausgeschüttet werden, die letztlich dazu führen, dass die geplante Einnistung der Eizelle besser gelingt.
Auch wenn die Untersuchung sowie das Scratching nicht unbedingt angenehm sind, so treten Schmerzen kaum auf. Vielmehr ist es so, dass die Verletzungen, die entstehen, so klein sind, dass Patientinnen diese im Nachhinein kaum noch spüren.
Nicht immer ist das Scratching die beste Methode, um den gewünschten Erfolg zu erreichen. Es ist nur eine Möglichkeit, die Erfolgswahrscheinlichkeit bei der Einnistung einer eingesetzten Eizelle zu erhöhen.
Wie bei der künstlichen Befruchtung generell, stellt auch das Scratching keine Leistung dar, die von der Krankenkasse übernommen wird. Die Kosten für den kleinen Eingriff halten sich jedoch im Vergleich zu den sonstigen Kosten einer künstlichen Befruchtung in Grenzen.
Bei einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) kann eine genaue Untersuchung der Gebärmutterschleimhaut stattfinden. Die Methode ist einfach und unkompliziert durchzuführen. Daher gehört diese in den meisten Frauenarztpraxen zur Routine. Häufig dient die Gebärmutterspiegelung zur Diagnose. So können bestimmte Probleme erkannt werden und eine weitere Behandlung ist möglich. Neben der Untersuchung kann der Arzt kleinere Eingriffe sofort durchführen, ohne dass die Patientin zu einem weiteren Termin erscheinen muss. Das Scratching lässt sich ebenfalls im Rahmen der Gebärmutterspiegelung durchführen.
Zunächst wird der Gebärmutterhals geweitet, um diesen für den Eingriff vorzubereiten. Im Anschluss verwendet der zuständige Facharzt ein dünnes Instrument, welches durch den Gebärmutterhals geschoben wird. Der Vorgang findet also vaginal statt, ohne dass ein Schnitt notwendig wäre.
Der Mediziner kann nun die Gebärmutter im Detail begutachten und eventuelle Veränderungen feststellen. Werden Probleme festgestellt, so ist in einem zweiten Schritt die direkte Korrektur innerhalb der Gebärmutterspiegelung möglich. Selbstverständlich gilt dies nicht für alle Fälle, jedoch für viele übliche Eingriffe. Besonders hilfreich ist es, dass die Untersuchung direkt vor dem jeweiligen Eingriff bei derselben Maßnahme stattfindet. Es können sich somit im Nachhinein keine Änderungen mehr ergeben.
Für das Scratching wird im Rahmen der Gebärmutterspiegelung eine Kanüle eingeführt. Mit dieser erfolgt die Entfernung eines dünnen Streifens von Gewebe, so dass dort die entsprechenden Prozesse der Wundheilung und Substanzausschüttung in Gang gesetzt werden.
Je nachdem, welche Klinik oder welcher Arzt die Spiegelung durchführt, wird diese unter Narkose durchgeführt oder aber ohne eine solche vorgenommen. Meist ist dies bei kleineren Eingriffen der Fall. Für das Scratching ist eine Narkose ebenfalls nicht erforderlich, da es sich um einen eher simplen und schmerzarmen Eingriff handelt.
aktualisiert am 16.11.2023