Eine Gebärmutterspiegelung hilft Fachärzten dabei, auf verhältnismäßig einfachem Weg genaue Untersuchungen durchführen zu können. Bei diesem Eingriff handelt es sich um ein Verfahren, bei welchem mögliche Erkrankungen im Bereich der Gebärmutterhöhle diagnostiziert werden können. Innerhalb der Gebärmutterspiegelung sind zudem Eingriffe wie die Entfernung von Wucherungen möglich. Prinzipiell ist die Spiegelung mit oder ohne Narkose möglich.
Wer eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) rein zu diagnostischem Zwecken durchführen lässt, muss nicht narkotisiert werden. Dazu ist meist eine örtliche Betäubung ausreichend oder es werden lediglich Beruhigungs- oder Schmerzmittel gegeben. Die Narkose ist jedoch erforderlich, wenn während der Gebärmutterspiegelung neben der Diagnose noch ein Eingriff stattfindet, der etwas schwerwiegender ist.
Die Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) erfolgt, indem der Frauenarzt eine kleine Kanüle vaginal einführt. Diese leitet er durch den Gebärmutterhals, um die Gebärmutterschleimhaut und die Gebärmutterhöhle zu untersuchen. Mittels der eingeführten Kanüle wird die Umgebung optisch sichtbar gemacht.
Oftmals können Patientinnen den Eingriff am Bildschirm direkt mitverfolgen, sofern keine Narkose angesetzt wurde. Dies ist selbstverständlich nicht in allen Praxen üblich und wird nur dann so gehandhabt, wenn die Patientin keinerlei Probleme damit hat.
Um die Gebärmutter besser untersuchen zu können, wird meist ein Gas verwendet, um diese vorab zu weiten. Dies bereitet manchen Behandelten Schmerzen. Jedoch sollten diese sich im Rahmen halten.
Ein weiteres Kriterium, sich für oder gegen eine Vollnarkose zur Gebärmutterspiegelung zu entscheiden, ist die Wahrnehmung der Patientin. Je nachdem, wie schmerzempfindlich eine Patientin ist, erfolgt keine Betäubung, eine örtliche Betäubung oder eine Narkose. In Fällen, in denen der geplante Eingriff etwas komplizierter ist, ist eine Vollnarkose erforderlich. In seltenen Fällen kann dabei eine regionale Schmerzausschaltung (eine PDA = Periduralanästhesie oder eine Spinalanästhesie) ausreichen.
Der große Vorteil an der Methode der Gebärmutterspiegelung liegt darin, dass neben der Untersuchung gleichzeitig auch die Behandlung stattfinden kann. Dies betrifft zwar nicht alle Bereiche, aber eine Vielzahl an Beschwerden lässt sich auf diese Weise relativ simpel beheben.
Eine Gebärmutterspiegelung kommt beispielsweise für folgende Maßnahmen zum Einsatz:
Im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung ist es dem Arzt außerdem möglich, Abstriche direkt in der Gebärmutterhöhle zu nehmen, um diese anschließend im Labor genau untersuchen zu lassen.
Das simple und schnelle Diagnoseverfahren ist sowohl für den Mediziner als auch für die Patientin von enormem Vorteil. Auf einfache Weise werden viele Erkenntnisse gewonnen, für die früher schwere Eingriffe erforderlich waren.
Wenn lediglich das diagnostische Verfahren Anwendung finden soll, spricht man auch von einer Mini-Hysteroskopie. Dazu ist eine Vollnarkose nicht erforderlich. Patientinnen können in diesen Fällen in der Regel selbst entscheiden, ob sie darüber hinaus auch auf die örtliche Betäubung verzichten. Mit einer örtlichen Betäubung ist es den Patientinnen meist möglich, den Eingriff am Bildschirm zu verfolgen, ohne dass dabei Schmerzen wahrgenommen werden. Diese lokale Betäubung kann entweder mittels einer Spritze erfolgen oder aber durch ein Spray, welches direkt aufgesprüht wird. Die Wirkung lässt bereits nach wenigen Minuten wieder nach, sodass dieses lediglich für die Mini-Hysteroskopie zu empfehlen ist.
Reicht die Untersuchung mit einem Ultraschallgerät nicht aus, um den Beschwerden einer Frau nachzugehen, wird meist als nächstes zu der Gebärmutterspiegelung gegriffen. Da dieses Verfahren nicht mit Schnitten verbunden ist, findet die Hysteroskopie üblicherweise in den Praxisräumen statt.
In einem ersten Schritt wird nur selten eine Vollnarkose angewendet, da der zuständige Facharzt das Gewebe zunächst untersucht, um sich eine Meinung zu bilden. Sollte die Diagnose ergeben, dass es sich um ein Problem handelt, welches nicht leicht zu beheben ist, muss ein weiterer Termin vereinbart werden.
Die heutige Mini-Hysteroskopie dauert nur selten länger als fünf Minuten. In Kombination mit dem verwendeten Spray zur örtlichen Betäubung ist die Untersuchung schmerzfrei. Wer nur ungern auf eine Betäubung zurückgreift, kann sich überlegen, ob die Schmerzen für diesen kurzen Zeitraum akzeptabel sind. Ein versierter Frauenarzt sollte seine Patientinnen genau informieren und beide Möglichkeiten zur Wahl stellen.
Insbesondere bei Frauen, die bereits eine Fehlgeburt erlitten haben, wird eine Gebärmutterspiegelung standardmäßig durchgeführt. Der Grund liegt darin, dass oftmals eine Ausschabung erforderlich ist. Ohne eine solche ist es schwer oder sogar teils unmöglich, erneut schwanger zu werden.
Die Mini-Hysteroskopie ist nahezu nebenwirkungsfrei. Jedoch kommt es vor, dass kleinere Verletzungen entstehen. Diese heilen in der Regel problemlos ab. Zudem ist eine kurzzeitige Störung der üblichen Regelblutungen möglich. Dies sollte sich allerdings schnell wieder einpendeln.
aktualisiert am 16.11.2023