Frauen können nach einer Fehlgeburt eine Gebärmutterspiegelung vornehmen lassen. Die Untersuchung bietet sich vor allem dann an, wenn die Fehlgeburten gehäuft auftreten. Die Gebärmutterspiegelung kann Aufschluss darüber geben, welche Problematik hinter den Fehlgeburten steckt.
Die Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) ist ein Verfahren, um die Gebärmutter auf Unregelmäßigkeiten zu untersuchen. Häufig werden mittels dieser Untersuchung Blutungsstörungen oder Sterilitätsprobleme erforscht. In manchen Fällen wird innerhalb der Gebärmutterspiegelung neben der Untersuchung direkt ein kleiner Eingriff vorgenommen. So können bei einer Spiegelung beispielsweise Ausschabungen vorgenommen werden. Gerade wenn sich bei der Abklärung nach Fehlgeburten Auffälligkeiten zeigen, kann diese Möglichkeit der unmittelbaren Behandlung nützlich sein.
Fehlgeburten kommen im ersten Schwangerschaftsdrittel relativ häufig vor. Der Verlust eines Kindes stellt zu jedem Zeitpunkt eine große psychische Belastung dar.
Forscher sind sich einig, dass eine Fehlgeburt (Abort) in vielen Fällen genetisch bedingt ist. Das bedeutet, dass die Natur einen sogenannten Schutzmechanismus eingerichtet hat. Die Fehlgeburt tritt dann auf, weil die Embryos nicht lebensfähig gewesen wären.
Die häufigsten Ursachen einer Fehlgeburt sind:
Vor allem im Fall von Veränderungen innerhalb der Gebärmutter kann eine Gebärmutterspiegelung hilfreich sein. Die Hysteroskopie kann unter anderem Fehlbildungen in der Gebärmutter als Ursache erforschen. Sie muss jedoch nicht gleich nach der ersten Fehlgeburt Anwendung finden. Wenn sich die Fehlgeburten häufen, rät der Arzt zu diesem Verfahren. Als Ausnahme kann die Gebärmutterspiegelung auch zur Abklärung einer einzelnen Fehlgeburt geschehen.
Wenn eine Frau mindestens zwei oder drei Fehlgeburten erlitten hat, sprechen Mediziner von habituellen Aborten. Diese Fehlgeburten sind für viele Paare eine sehr große Belastung. Daher sollte nach mehreren Fehlgeburten nach der Ursache geforscht werden. Leider können Ärzte und Spezialisten in rund 40 Prozent der Fälle keine eindeutige Ursache finden.
Folgende Untersuchungen können bei habituellen Aborten durchgeführt werden:
Das Problem ist, dass nicht immer rein körperliche Ursachen für Fehlgeburten verantwortlich sind. Gerade wenn Frauen bereits ein Kind während der Schwangerschaft verloren haben, gerät das seelische Empfinden aus dem Gleichgewicht. Die Angst vor einer weiteren Fehlgeburt steigt. Schwierig wird es vor allem dann, wenn der zeitliche Druck hinzukommt. Mit fortschreitendem Alter steigt das Risiko von Fehl- oder Totgeburten an. Frauen wollen also keine Zeit verlieren und setzen sich so sehr unter Druck, dass psychische Ursachen für eine Fehlgeburt in den Vordergrund treten.
Der Stress löst ein Ungleichgewicht im Immunsystem und Hormonhaushalt aus. Daher ist es wichtig, dass sich Frauen oder auch Paare keinen Druck machen. Auch wenn der Kinderwunsch noch so groß ist, sollten Betroffene versuchen, mit möglichst viel Gelassenheit an das Thema heranzugehen.
Bei einer Gebärmutterspiegelung wird ein dünnes Instrument durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter geschoben. Das Verfahren findet zumeist unter Betäubung statt. Eine Ausnahme bildet die Mini-Hysteroskopie. Hierbei ist keine Narkose nötig, allerdings kann hier auch nur die Untersuchung (ohne eventuelle Therapiemaßnahmen bei der Gebärmutterspiegelung) vorgenommen werden.
Um kleine Eingriffe vornehmen zu können, wird die Gebärmutter mittels eines Gases aufgepumpt. Daraufhin können die nötigen Instrumente eingeführt werden. Übliche Eingriffe sind:
Der Eingriff dauert je nach Untersuchungsumfang und Behandlung etwa 15 bis 45 Minuten. Sobald eine Schwangerschaft vorliegt, darf dieses Verfahren nicht angewendet werden.
aktualisiert am 16.11.2023