Die Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) ist eine Untersuchung des Innenraums der Gebärmutter. Mit einem Instrument, dem Hysteroskop, wird das Innere der Gebärmutter von der Scheide aus betrachtet. Die Gebärmutterspiegelung kann nicht nur zur Untersuchung durchgeführt werden, sondern auch, um kleine Operationen vorzunehmen. Verändertes Gewebe kann aus der Gebärmutterwand entfernt werden. Unter Sicht kann so auch eine Gewebeprobe entnommen werden. Die Gebärmutterspiegelung ist der häufigste Routineeingriff aus der Gynäkologie (Frauenheilkunde). Meist findet die Gebärmutterspiegelung in Vollnarkose statt.
Die Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) wird bei bestimmten Beschwerden oder bei fraglichen Befunden aus anderen Untersuchungen vorgenommen. Verdächtige Ultraschallbilder können ebenso den Anlass zu der Spiegelung geben wie ein PAP-Test, auf dem sich veränderte Zellen fanden. Blutungen können weiter abgeklärt werden und Polypen oder Myome (Wucherungen) der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses genauer untersucht werden. Diese können oft auch gleich entfernt werden.
Mittels der Hysteroskopie ist außerdem eine Untersuchung auf Faktoren möglich, die eine Unfruchtbarkeit der Frau bedingen können, etwa Fehlbildungen der Gebärmutter oder Verwachsungen. Eine Spirale (ein Verhütungsmittel) kann zudem in der Gebärmutterspiegelung entfernt werden.
Meist wird für die Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) eine kurze Vollnarkose angesetzt. Die Spiegelung dauert je nach den einzelnen Maßnahmen etwa zwischen zehn und 45 Minuten.
Die Patientin begibt sich auf einen gynäkologischen Stuhl. Nach der äußerlichen Desinfizierung geht der Arzt mit einem Spekulum in die Scheide ein, mit dem der Zugang zum Muttermund offen gehalten werden kann. Der Gebärmutterhals muss dann ein wenig geweitet werden, insbesondere wenn ein kleiner Eingriff in der Gebärmutter stattfinden soll. Schließlich wird das Instrument zur Gebärmutterspiegelung, das Hysteroskop, eingeführt und in den Muttermund geschoben. Damit der Arzt einen besseren Einblick hat, wird auch eine Flüssigkeit oder ein Gas (CO2) in die Gebärmutter eingebracht.
Der Mediziner beurteilt die innere Schleimhaut der Gebärmutter. Nun kann er kleine Maßnahmen durchführen, beispielsweise verändertes Gewebe abtragen oder eine Gewebeprobe (Biopsie) entnehmen. Das geschieht mit dem Resektoskop, einem Gerät, das über dessen Röhren eine Schlinge, eine Nadel, ein stromführendes Instrument zur Blutungsstillung oder ein anderes Instrument eingeführt werden kann. Entnommenes Gewebe wird in ein Labor zur feingeweblichen Untersuchung (Histologie) gebracht, um es auf Veränderungen zu beurteilen.
Wenn der Eingriff zu dem Zweck durchgeführt wird, kann eine Spirale (Verhütungsmittel) an die richtige Position geschoben werden oder herausgenommen werden.
Zum Schluss werden die Instrumente einfach wieder herausgezogen. Die Hysteroskopie ist ein schonendes Verfahren, so dass die Patientin später meist nur wenig Schmerzen hat und sich rasch erholt. Eine Gebärmutterspiegelung kann meist ambulant durchgeführt werden, die Patientin kann also nach dem Eingriff und einer kurzen Beobachtungszeit wieder nach Hause gehen.
Die Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) ist in der Frauenheilkunde ein häufig durchgeführter und einfacher Eingriff. Dennoch gibt es mögliche Risiken, die nur sehr selten in Erscheinung treten.
Die Gebärmutterspiegelung kann zu Blutungen und Nachblutungen führen, insbesondere wenn bestimmte Behandlungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Eine leichte Schmierblutung kann sich im Verlauf zeigen, schwere Blutungen sind die Ausnahme. Die Gebärmutter kann bei der Spiegelung beschädigt werden. Infektionen sind nicht auszuschließen. Schmerzen im Unterleib können bestehen, sie sind normalerweise vorübergehender Natur. Äußerst selten sind Verletzungen anderer Organe möglich, im Extremfall auch des Darms. Des Weiteren können Thrombosen entstehen.
Einige Situationen können dagegen sprechen, eine Gebärmutterspiegelung durchzuführen. So muss bei einer Entzündung der inneren Geschlechtsorgane von der Spiegelung abgesehen werden. Gebärmutterkrebs und Gebärmutterhalskrebs sowie der Verdacht darauf ist ebenfalls eine Gegenanzeige gegen die Spiegelung. Bei einer Schwangerschaft oder bei ausgeprägten Blutungen sollte auch keine Gebärmutterspiegelung durchgeführt werden.
Nach der Gebärmutterspiegelung finden sich recht oft noch leichte Blutungen. Einige Wochen lang kann wegen des Blutes noch ein Ausfluss von rötlich-bräunlicher Farbe bestehen. Patientinnen sollten in den ersten drei Wochen nach der Gebärmutterspiegelung nicht schwimmen oder baden. Sie sollten auf Sex verzichten und keine Tampons verwenden, sondern besser Binden oder Slipeinlagen. Außerdem sollten sie sich in Abhängigkeit von den durchgeführten Maßnahmen für rund eine Woche körperlich schonen.
Statt einer Gebärmutterspiegelung können gegebenenfalls auch andere Untersuchungen zu brauchbaren Ergebnissen führen, etwa eine Röntgenaufnahme oder ein Ultraschall mit Kontrastmittel. Der Arzt spricht sich mit der Patientin ab, welche speziellen Untersuchungen er für sinnvoll erachtet.
aktualisiert am 16.11.2023