In den meisten Fällen haben Gebärmutterpolypen nur einen Durchmesser von wenigen Millimetern und bleiben völlig symptomlos. Viele Frauen wissen nicht, dass sich ein Polyp in ihrer Gebärmutter befindet. Häufig werden die Schleimhautwucherungen zufällig bei einer Routineuntersuchung mit Ultraschall entdeckt. Doch ein kleiner Polyp hat manchmal große Auswirkungen.
Besonders schwerwiegende Folgen kann ein Gebärmutterpolyp bei Frauen mit Kinderwunsch haben. Sitzt der Polyp an einer ungünstigen Stelle, dann kann er eine Schwangerschaft verhindern. Verlegt er den Übergang zwischen Eileiter und Gebärmutter, dann können Spermien nicht mehr zur Eizelle gelangen beziehungsweise die Eizelle nicht mehr in die Gebärmutterhöhle. Auch kann der Gebärmutterhals durch einen Polypen für Spermien unpassierbar sein. Ein Polyp, der innerhalb der Gebärmutter sitzt, kann die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindern. Ein Polyp kann somit die Ursache sein, wenn eine Schwangerschaft nicht zustande kommt. Wenn der Polyp mithilfe einer Ausschabung entfernt wird, kann der Kinderwunsch in Erfüllung gehen.
Viel häufiger kommt es vor, dass die Patientin über einen unregelmäßigen Menstruationszyklus klagt und darüber, dass sich starke und schwache Monatsblutungen abwechseln. Zwischenblutungen und Schmierblutungen können ebenfalls ein Indiz sein, dass sich ein Polyp in der Gebärmutter gebildet hat. Zu Schmerzen kommt es im Zusammenhang mit Polypen selten. Erst wenn ein Polyp groß wird – was eher die Ausnahme ist – kann er Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen. Dann kann es nach dem Sex durch die mechanische Irritation auch zu leichten Blutungen oder Ausfluss kommen. Blutungen nach der Menopause (nach dem Aussetzen der letzten Regelblutung) sind häufig ein Anzeichen, dass ein Gebärmutterpolyp entstanden ist.
Frauen mit diesen Symptomen sollten sich einer Ultraschalluntersuchung unterziehen, um abzuklären, ob Gebärmutterpolypen vorhanden sind. Bei Veränderungen im Zyklus, wenn die Monatsblutung mit ungewohnten Schmerzen einhergeht oder stärker wird, sollte immer der Gynäkologe aufgesucht werden.
aktualisiert am 28.01.2016