Gebärmutterpolypen sind in den meisten Fällen ungefährlich und verursachen keine Beschwerden. Trotzdem raten Ärzte meist, sie entfernen zu lassen.
Gebärmutterpolypen entstehen aus einer Wucherung der Gebärmutterschleimhaut. Die Überaktivität der Schleimhaut steht in Zusammenhang mit dem Hormonspiegel der Frau. Ist der Östrogenspiegel besonders hoch, können Polypen entstehen. Mit dem normalen Absinken des Östrogenspiegels im Verlauf des Zyklus kann es sein, dass die Polypen von selbst wieder verschwinden.
Wird bei einer Ultraschalluntersuchung ein Polyp entdeckt, der sonst keine Beschwerden macht, ist kein umgehendes Handeln erforderlich. Der Polyp muss nicht sofort entfernt werden. Er sollte aber regelmäßig überprüft werden. Bleibt er bestehen oder verändert er sich, sollte er entfernt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Polyp sich in Krebs verändert, ist gering. Nur rund einer von hundert Polypen ist bösartig. Zervixpolypen, das sind Polypen, die am Gebärmutterhals sitzen, haben eine noch geringere Wahrscheinlichkeit zu entarten.
Doch auch wenn das Risiko gering ist – es besteht. Im Zweifelsfall sollte sich die Patientin noch eine Zweitmeinung eines Gynäkologen einholen.
Wenn Polypen Beschwerden verursachen, ist es ratsam, sie zu entfernen. Polypen können den weiblichen Zyklus stören und zum Teil sehr starke Blutungen verursachen. Durch den Blutverlust kann es zu einer Blutarmut kommen. Diese sogenannte Anämie ist zwar nicht gefährlich, kann aber durch Müdigkeit, Schwindel und geringe Belastbarkeit die Lebensqualität der Patientin einschränken.
Entfernt werden müssen Polypen bei Frauen mit Kinderwunsch, da die Polypen oft die Ursache sind, warum eine Schwangerschaft nicht zustande kommt. Der Polyp kann – je nachdem, an welcher Stelle er sich befindet – verhindern, dass Sperma und Eizelle aufeinandertreffen oder dass eine befruchtete Eizelle sich einnisten kann. Zudem erhöhen Polypen das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt.
Polypen werden normalerweise in einer nur wenige Minuten dauernden Kürettage (Ausschabung) unter Vollnarkose abgetragen. Proben des entfernten Gewebes werden anschließend im Labor untersucht, um auszuschließen, dass es sich um Gebärmutterkrebs handelt.
Bei Frauen vor der Menopause (letzten Regelblutung) wird man auch einen symptomlosen Polypen aus Sicherheitsgründen über kurz oder lang entfernen. Nur indem der Polyp chirurgisch entfernt wird, kann man verhindern, dass er entartet.
Bei älteren Patientinnen muss auch immer das Risiko der Vollnarkose mit in die Entscheidung einfließen. Hier müssen Vor- und Nachteile einer Operation sorgfältig abgewogen werden.
aktualisiert am 16.11.2023