Auf welche Art Polypen entfernt werden, ist abhängig von ihrer Lage und Größe. Handelt es sich um einen Polypen, der an einem Stiel gut erreichbar im Gebärmutterhals sitzt, kann der Gynäkologe ihn mit einer Zange abdrehen. Dafür ist meist nicht einmal eine Betäubung notwendig.
Häufig aber sitzen die Polypen tiefer und fester an der Wand der Gebärmutter. Dann werden sie bei einer Ausschabung (Kürettage) entfernt. Diese wird häufig mit einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) kombiniert, um auffällige Veränderungen im Inneren der Gebärmutter auszuschließen.
Eine Ausschabung ist ein Routine-Eingriff, der nicht nur zur Entfernung von Polypen durchgeführt wird. Auch nach Fehlgeburten, bei Schwangerschaftsabbrüchen und zur Entfernung von Myomen wird eine Ausschabung vorgenommen. Häufig ist sie auch ein rein diagnostisches Mittel, um herauszufinden, welche Ursachen sich hinter unregelmäßigen Blutungen oder starken Regelschmerzen verbergen.
Die Ausschabung wird auf dem gynäkologischen Stuhl durchgeführt, erfordert eine Vollnarkose und dauert zehn bis fünfzehn Minuten. Sie kann in einem ambulanten Operationszentrum oder einem Krankenhaus erfolgen. Die Patientin sollte sechs Stunden vor der Ausschabung nichts mehr essen oder trinken.
Mit einer sogenannten Kürette, einem langen Metallinstrument, das am Ende zu einer Schlinge gebogen ist, erfolgt die Ausschabung. Der Muttermund wird vorsichtig aufgedehnt und die Gebärmutterschleimhaut mit dem Polypen werden mit der Kürette abgetragen. Gleichzeitig können Gewebeproben entnommen werden, die anschließend zur Untersuchung ins Labor gesendet werden.
Verläuft alles ohne Komplikationen, kann die Patientin am gleichen Tag nach Hause entlassen werden. Aufgrund der Nachwirkungen der Narkose ist es nicht gestattet, selbst Auto zu fahren. Die Patientin sollte sich nach Möglichkeit abholen lassen oder ein Taxi nehmen und auf öffentliche Verkehrsmittel verzichten. Am nächsten Tag kann sie ihre Arbeit bereits wieder aufnehmen.
Leichte Schmerzen und Blutungen, die denen von Menstruationsbeschwerden ähneln, sind im Anschluss an eine Ausschabung normal. Plötzlich einsetzende Schmerzen, starke Blutungen oder Fieber können Anzeichen einer Infektion sein und erfordern umgehend einen Arztbesuch.
Auf Geschlechtsverkehr sollte vierzehn Tage lang ebenso verzichtet werden wie auf Baden, Schwimmen und Sauna. Auch sollten in den ersten zwei Wochen keine Tampons verwendet werden. Von schwerem Heben und Tragen ist ebenfalls abzuraten. Patientinnen mit Kinderwunsch sollten ihrem Körper vier bis sechs Wochen Zeit geben, sich zu erholen, bevor sie sich wieder der Familienplanung zuwenden.
aktualisiert am 16.11.2023