Gebärmutterpolypen (Uteruspolypen) sind normalerweise harmlose Wucherungen, die aus der inneren Schleimhaut der Gebärmutter stammen. Sie bereiten in vielen Fällen keine Probleme. Gebärmutterpolypen können aber zu Beschwerden wie Blutungen führen oder auch Fehlgeburten oder Fruchtbarkeitsstörungen bedingen. Außerdem kann sich in sehr seltenen Fällen auf dem Boden eines Polyps ein bösartiger Tumor (Gebärmutterkrebs beziehungsweise Gebärmutterhalskrebs) bilden. Deshalb ist eine operative Entfernung von Gebärmutterpolypen in vielen Fällen empfehlenswert. Sie werden oft aber auch belassen, wenn sie keine Beschwerden verursachen.
Die konkrete Ursache von solchen Polypen kann nicht ermittelt werden. Die Polypen gehen als Zellwucherungen von der Schleimhaut aus, die die Gebärmutterhöhle und den Gebärmutterhals innen auskleidet. Einige Einflüsse können die Entstehung der Polypen begünstigen. Sie finden sich verstärkt während der Wechseljahre, was auf eine hormonbedingte Entstehung und Entwicklung hinweist. So zeigen einige Gebärmutterpolypen eine Verdickung unter dem Einfluss von weiblichen Geschlechtshormonen (Östrogene, teils auch Gestagene). Sie können sich etwa wie die restliche Schleimhaut der Gebärmutter verhalten, die im Rahmen des Monatszyklus durch Östrogeneinfluss verbreitert wird. Auch krankhafte Geschehnisse wie Entzündungen in der Gebärmutter begünstigen die Entwicklung von Gebärmutterpolypen.
Bei den Gebärmutterpolypen (Uteruspolypen) handelt es sich um gutartige Gewebevermehrungen im Inneren des Organs. Sie können
Die Gebärmutterhalspolypen sind häufiger anzutreffen als die Polypen im Gebärmutterkörper.
Polypen sind insgesamt relativ häufige Veränderungen in der Gebärmutter: In zehn Prozent der Fälle finden sich in herausgenommenen Gebärmüttern Polypen. Zum großen Teil betrifft dies Frauen in und nach den Wechseljahren. Ein Polypenbefall der Gebärmutter ist aber auch in jüngeren Jahren möglich. Gebärmutterpolypen können von verschiedenartiger Gestalt sein, z. B. kompakt, gestielt oder lappig sein. Sie können teils drüsiges Gewebe enthalten oder manchmal Zysten (Hohlstrukturen mit flüssigem Inhalt). Nur selten werden Gebärmutterpolypen größer als wenige Zentimeter, oft messen sie nur Millimeter.
Häufig handelt es sich nur um einen einzelnen Polypen in der Gebärmutter, zu etwa 20 Prozent liegen aber auch mehrere Polypen vor. Ein Gebärmutterpolyp kann sich an unterschiedlichen Stellen finden, beispielsweise auch in der Nähe eines Eileiters oder des Muttermundes.
Gebärmutterpolypen bleiben oftmals ohne Symptome. In einigen Fällen können sie aber zu Beschwerden führen. So können Gebärmutterpolypen, insbesondere wenn sie im Gebärmutterhals liegen, zu irregulären Blutungen führen. Solche Polypen können auch einen Ausfluss aus der Scheide beziehungsweise aus dem Gebärmutterhals bedingen. Manchmal treten Polypen bis aus dem Muttermund hervor. Sie können störend bemerkt werden, einige Betroffene verspüren ein Fremdkörpergefühl. Auch können die Polypen beim Sex zu Schmerzen führen. Unabhängig davon kann es zu einer Stieldrehung eines Gebärmutterpolypen kommen, der dann stark schmerzt, was an Wehen erinnern kann.
Gebärmutterpolypen bleiben vielfach ohne weitere Folgen. Zu etwa ein bis zwei Prozent der Fälle können sie entarten, also von einem gutartigen zu einem bösartigen Tumor (Krebs) werden. Außerdem ist das Risiko für Gebärmutterkrebs allgemein auch an anderen Stellen höher, wenn ein Polyp vorhanden ist. Das liegt daran, dass meist ein erhöhter Spiegel des Hormons Östrogen besteht, welches auch bei der Gebärmutterkrebsentstehung eine Rolle spielt.
Des Weiteren können Gebärmutterpolypen bisweilen zu Fehlgeburten führen. In wenigen Fällen können Polypen auch eine Ursache darstellen, dass eine Frau trotz häufigen Geschlechtsverkehrs nicht schwanger wird (Unfruchtbarkeit der Frau).
In einem Untersuchungsgespräch (Anamnese) kommen mögliche Symptome aus Sicht der Betroffenen zur Sprache. Der Arzt fragt auch nach vorherigen Erkrankungen, Schwangerschaften oder anderen wichtigen Gegebenheiten. In einer gynäkologischen Untersuchung blickt der Arzt in das Scheideninnere und beurteilt den Gebärmutterhals. Dortige Polypen kann er damit auffinden. Mit den Fingern kann der Arzt in einigen Fällen auch die Polypen erfühlen. Gebärmutterpolypen können gut mittels Ultraschall aufgefunden werden.
Bei einer möglichen Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) können Polypen über ein optisches Gerät gesehen werden. Diese Untersuchung kann sich lohnen, wenn Polypen weit oben in der Gebärmutter sitzen.
Die Unterscheidung zwischen Polypen und Myomen ist bisweilen schlecht möglich. Myome sind eine andere Art von gutartigen Wucherungen der Gebärmutter, sie stammen aus der Muskelschicht der Gebärmutter. Häufig liegen solche Myome auch gleichzeitig mit den Polypen in der Gebärmutter vor.
Wichtiger ist allerdings die Abgrenzung der gutartigen Befunde zu bösartigen Tumoren. Deshalb kann auch ohne Beschwerden eine Entfernung solcher Wucherungen angezeigt sein, um in einer feingeweblichen Untersuchung (Histologie) die genaue Gewebeart der Veränderung zu bestimmen.
Gebärmutterpolypen können dadurch behandelt werden, dass sie mit einem Eingriff entfernt werden. Eine Therapie ohne chirurgische Maßnahmen ist bei den Polypen nicht möglich.
Polypen im Gebärmutterhals können meist auf recht einfache Weise beseitigt werden, indem sie mit einer Zange durch Drehbewegungen abgelöst werden. Dazu ist oftmals keine Betäubung notwendig. Alternativ dazu ist eine Entfernung mittels einer elektrischen Schlinge möglich. Gegebenenfalls muss eine stärkere Blutung gestoppt werden.
Polypen im Hauptteil (Körper) der Gebärmutter werden am häufigsten mittels einer Ausschabung (Kürettage) entfernt. Die Ausschabung geschieht unter Vollnarkose. Danach wird oft eine Gebärmutterspiegelung durchgeführt, um eventuelle verbliebene Befunde sehen zu können.
Das entfernte Gewebe wird einem Labor zugeführt, in welchem es feingeweblich untersucht wird (Histologie). Damit kann auch ermittelt werden, ob es sich tatsächlich um einen gutartigen Befund handelt oder ob es nicht doch bösartige Anteile gibt.
Sollte die Gebärmutter von vielen Polypen befallen sein, dann kann es in sehr seltenen Fällen sinnvoll sein, das ganze Organ zu entfernen. Dies kommt vor allem nach den Wechseljahren in Betracht.
Bei Operationen zur Polypentfernung sollten die möglichen Komplikationen bedacht werden. Es besteht die Möglichkeit, dass Störungen wie Blutungen, Infektionen oder Organbeschädigung auftreten. In der Schwangerschaft sollten keine Polypen entfernt werden, auch nicht diejenigen im Gebärmutterhals. Die Gefahr einer Fehlgeburt ist zu hoch.
Frauen mit Polypen in der Gebärmutter haben sehr oft keine Beschwerden. Sie stören die Betroffenen nicht weiter. Sind die Polypen klein, dann können sie sich sogar wieder zurückbilden.
In einem kleinen Teil der Fälle können sich aus Gebärmutterpolypen bösartige Tumore bilden. Aus diesem Grund ist normalerweise eine Entfernung ratsam. Nach der Operation ist der Polyp und damit das Risiko in aller Regel beseitigt. Ganz sicher ist dies nicht, insbesondere kann bei großen Gebärmutterpolypen von Frauen in oder nach den Wechseljahren eine Ausschabung nicht immer alle Anteile beseitigen.
Ein Polyp kann durch eine Untersuchung beim Frauenarzt entdeckt werden. Solche Untersuchungen zur Vorsorge sollten deshalb regelmäßig erfolgen, so dass gegebenenfalls frühzeitig eine Therapie erfolgen kann.
aktualisiert am 17.12.2020