Viele Frauen werden in ihrem Leben mit der Gebärmutterausschabung konfrontiert. Schließlich handelt es sich bei dem Eingriff, der auch Abrasio oder Kürettage genannt wird, um eine häufige Routineoperation. Die Gründe für eine Gebärmutterausschabung sind vielfältig und reichen von rein diagnostischen Maßnahmen bis hin zur Notwendigkeit einer Therapie. Egal aus welchem Grund die Abrasio durchgeführt wurde, es handelt sich um einen chirurgischen Eingriff, der eine Belastung für den Körper darstellt. Grundsätzlich gehört die Kürettage zwar zu den risikoarmen Untersuchungsmethoden, trotzdem können Komplikationen auftreten. Viele Komplikationen lassen sich durch Vorsichtsmaßnahmen und angemessenes Verhalten nach der OP verhindern. In vielen Fällen schreibt der Arzt die Patientin krank, damit diese sich in Ruhe von der Gebärmutterausschabung erholen kann.
Die Abrasio gehört zum Alltag eines Gynäkologen. Vor dem Eingriff ist das intensive Gespräch mit dem Gynäkologen und Anästhesisten erforderlich, damit Risiken ausgeschlossen werden können und die Abläufe bis hin zur Nachsorge und zum Verhalten nach der Ausschabung besprochen werden. In Deutschland wird die Abrasio meist ambulant unter Vollnarkose durchgeführt. Die Patientin erscheint am Tag der Operation nüchtern in der Praxis. In den meisten Fällen wird der Eingriff auf dem gynäkologischen Untersuchungsstuhl vorgenommen. Vor der eigentlichen Operation führt der Arzt ein Instrument zur Eröffnung, das Spekulum, in die Scheide ein. Anschließend kommt das eigentliche Operationsinstrument, die Kürette, zum Einsatz. Die Kürette ist ein löffelartiges Instrument mit moderat scharfen Kanten, mit dem die Gebärmutterschleimhaut abgetragen wird.
Nach dem Eingriff ist es wichtig, in Ruhe in der Praxis wach zu werden. Hierbei steht die Patientin unter ständiger Beobachtung. Erst wenn die Patientin wieder wach ist und die Risiken als gering beurteilt werden, darf diese den Heimweg antreten und sich dort weiter erholen.
Die Kürettage wird standardmäßig unter Vollnarkose durchgeführt. Aus diesem Grund darf die Patientin am gleichen Tag kein Auto mehr fahren. Die Vollnarkose beeinträchtigt die Wahrnehmung und kann zusätzlich Übelkeit und Schwindel auslösen. Deshals ist such die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel mit Risiken verbunden. Nach Möglichkeit sollte die Patienten von Verwandten oder Bekannten abgeholte werden oder ein Taxi nehmen.
Zu Hause angekommen, ist erst mal Ruhe angesagt. Dennoch helfen gelegentliches Aufstehen und kleine Spaziergänge, um den Kreislauf anzukurbeln. Da es bei der Kürettage zu kleineren Verletzungen der Gebärmutter kommen kann, muss die Patientin noch am Operationstag mit leichten Blutungen rechnen. Um die Verschmutzung der Kleidung zu vermeiden, empfiehlt sich die Verwendung von Binden. Grundsätzlich sollte man sich am Tag der Operation schonen und keinesfalls schwer heben.
In den ersten Tagen nach der Gebärmutterausschabung kann es zu Blutungen aus der Wunde kommen. Der Blutverlust ist aber sehr gering. Drei bis fünf Tage nach der Operation kann die Blutung etwas stärker werden und ist mit einer Monatsblutung vergleichbar. Das ist völlig normal und braucht nicht zu beunruhigen. Solange die Blutungen geringfügig sind und keine starken Schmerzen auftreten, handelt es sich um einen normalen Verlauf nach der Operation. Bis zu zwei Wochen nach der Abrasio kann noch ein bräunlich-blutiger Ausfluss auftreten.
In den ersten Tagen nach der Abrasio können ziehende Schmerzen auftreten, ähnlich wie sie auch bei einer Monatsblutung auftreten würden. Das ist nicht ungewöhnlich.
Treten sehr starke Schmerzen und Blutungen oder Fieber auf, dann sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. In der Zeit nach der Operation ist die Gefahr einer Infektion höher, weil der Muttermund etwas geöffnet ist. Deshalb ist es sinnvoll, in den Tagen nach der Operation immer wieder mal die Körpertemperatur zu messen.
Einige Tage nach der Abrasio ist es für den Heilungsverlauf weiterhin wichtig sich zu schonen. Je nachdem, welcher Arbeit die Patientin nachgeht, schreibt der Arzt oder die Ärztin die operierte Person für mehrere Tage bis wenige Wochen krank. Vor allem körperlich schwere Arbeit sollte vermieden werden, da diese negative Auswirkungen auf die Wundheilung haben kann. Das Gleiche gilt für Sport nach der Gebärmutterausschabung. Auf anstrengenden Sport ist für circa eine Woche zu verzichten.
Bis zu drei Wochen nach der Abrasio wird der Verzicht auf Schwimmen sowie auf Saunagänge empfohlen. Dies ist wichtig, damit keine Bakterien in die Gebärmutter eindringen. Schließlich wurde der Muttermund geöffnet und dieser schließt sich nur allmählich wieder. Außerdem sollten keine Tampons benutzt werden, da diese das Infektionsrisiko erhöhen. Zudem empfehlen Gynäkologen, etwa drei Wochen auf Geschlechtsverkehr zu verzichten.
Hatte die Patientin vor der Gebärmutterausschabung eine regelmäßige Monatsblutung, kann es vier bis acht Wochen dauern bis es wieder zu einer kommt. Dennoch muss die Patientin auf die Verhütung achten, da bereits wenige Tage nach der Kürettage eine Schwangerschaft möglich ist. Besonders wenn die Ausschabung nach einer Fehlgeburt (Abort) der Grund war, wird empfohlen, sich genügend Zeit für eine erneute Schwangerschaft einzuräumen.
Durch viele Maßnahmen lassen sich Risiken und Gefahren nach einer Gebärmutterausschabung minimieren. Bei Unsicherheiten ist es immer sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen und zu fragen.
aktualisiert am 06.10.2019