Viele Frauen verbinden die Ausschabung der Gebärmutter mit Gefahren und Risiken, schließlich hört sich allein der Vorgang unangenehm an. Doch im Allgemeinen handelt es sich bei der Gebärmutterausschabung um einen nur wenig gefährlichen Eingriff. Tatsächlich gehört die Untersuchungsmethode zu den häufigsten Eingriffen eines Gynäkologen, gerade bei Frauen, die unter Blutungsbeschwerden leiden. Da die Ausschabung, die auch Abrasio oder Kürettage genannt wird, in den meisten Fällen unter Vollnarkose durchgeführt wird, birgt sie gewisse Risiken. Doch nicht nur ein Narkoserisiko besteht, auch der Eingriff als solcher kann zu Komplikationen führen. Damit Komplikationen auf ein Minimum reduziert werden, ist es wichtig, den Vorsichtsmaßnahmen des Arztes zu folgen und Infektionsrisiken durch angemessenes Verhalten vorzubeugen. Wer sich mit dem Operationsverlauf beschäftigt, erlangt bereits ein gewisses Verständnis für mögliche Gefahren.
Grundsätzlich gehört die Gebärmutterausschabung zu den risikoarmen Eingriffen in der Medizin. Die Operation ist nur von kurzer Dauer und in fünf bis zehn Minuten erledigt. Meistens wird die Kürettage ambulant durchgeführt. Lediglich ältere Patienten oder Personen mit schwerwiegenden Herz-Kreislauferkrankungen wird ein stationärer Aufenthalt empfohlen. In Deutschland wird die Abrasio in den meisten Fällen in Vollnarkose durchgeführt. Um hier bereits Risiken auszuschließen, ist ein intensives Gespräch mit dem Gynäkologen und vor allem mit dem Anästhesisten (Narkose-Facharzt) notwendig.
Die Abrasio wird auf dem gynäkologischen Stuhl durchgeführt. Zunächst wird das Operationsfeld (Genitalregion der Frau) gereinigt und desinfiziert. Danach führt der Arzt das Spekulum in die Scheide ein. Dieses trichterförmige Instrument ermöglicht dem Arzt in Anschluss das Einführen des eigentlichen Operationsinstruments – der Kürette. Hierbei handelt es sich um eine Art Löffel mit scharfen Rändern. Je nachdem, ob die Abrasio zur Diagnostik oder als Therapie eingesetzt wird, beginnt der Arzt die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut abzutragen. Die gewonnene Gewebeprobe wird für die weitere Untersuchung aufbewahrt und präpariert.
Die meisten Patientinnen können nach einer Aufwach- und Beobachtungsphase die Praxis oder Klinik wieder verlassen und sich zu Hause erholen. Leichte Blutungen nach dem Eingriff sind normal. Grundsätzlich wird der Patientin eine körperliche Schonung empfohlen. Zudem sollte auf Saunabesuche, Badegänge, Geschlechtsverkehr und den Gebrauch von Tampons verzichtet werden, da dadurch das Infektionsrisiko erhöht wird.
Tatsächlich handelt es sich bei einer Kürettage um die Entsprechung eines natürlichen Vorgangs. Schließlich wird die Gebärmutterschleimhaut während des Monatszyklus vom Körper ebenfalls abgestoßen und erneut aufgebaut. Trotzdem können bei einer operativen Gebärmutterausschabung Komplikationen auftreten.
Die Gebärmutter ist ein gut durchblutetes Organ. Bei zu starker Manipulation der Gebärmutter kann es leicht zu kleineren Verletzungen und Blutungen kommen. Kommt es nach der Abrasio zu starken Blutungen, entscheidet der Arzt, ob Medikamente zur Blutstillung erforderlich sind. Zudem besteht bei einer Verletzung der Gebärmutter das Risiko einer Infektion oder sogar einer Blutvergiftung (Sepsis), bei der sich Erreger im Körper verteilen und gefährliche Folgen verursachen. Bei einer Infektion kann der Arzt ein Antibiotikum für notwendig erachten.
In wenigen Fällen kann es bei der Verwendung einer spitzen Kürette zur Perforation kommen. Hierbei durchstößt der Arzt versehentlich den Uterus oder andere Organe. So können Keime in die Bauchhöhle gelangen und eine bedrohliche Bauchfellentzündung (Peritonitis) hervorrufen.
Nicht nur innerhalb der Gebärmutter kann es zu Verletzungen kommen. Bereits der Gebärmutterhals kann durch die Kürettage Schaden nehmen. Wird das Bindegewebe des Gebärmutterhalses beschädigt, kann es in der Folge zu einer Schwäche des Gebärmutterhalses kommen. Dies kann bei einer Schwangerschaft zu Problemen führen, da das Gewicht des Kindes nicht getragen werden kann.
Des Weiteren ist es möglich, dass sich durch die Abrasio Vernarbungen in der Gebärmutter bilden. Diese können zu einer Unfruchtbarkeit der Frau führen, wenn sich eine befruchtete Eizelle aufgrund dieser Vernarbung nicht mehr einnisten kann.
Um Folgeschäden generell vorzubeugen, sollte die Patientin auf folgende Symptome achten:
Im Zweifelsfall ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Grundsätzlich gehört die Gebärmutterausschabung aber zu den risikoarmen Operationen.
aktualisiert am 16.11.2023