Die Gebärmutterausschabung ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Schleimhaut der Gebärmutter entfernt wird. Unter Medizinern wird die Ausschabung auch Abrasio oder Kürettage genannt. Die Gründe für eine Gebärmutterausschabung sind vielfältig und reichen von Maßnahmen, die zur Diagnostik notwendig sind, bis hin zu therapeutischen Eingriffen. Tatsächlich ist die Entfernung der Gebärmutterschleimhaut vergleichbar mit einem natürlichen Ablauf, der bei jeder Monatsblutung vom Körper durchgeführt wird. Besonders bei Störungen nach den Wechseljahren wird die Kürettage zur weiteren Diagnostik oder als Therapie gegen bestimmte Beschwerden eingesetzt. Einige unterschiedliche Gründe können den Arzt dazu veranlassen, eine Gebärmutterausschabung nach den Wechseljahren (in der Menopause) vorzunehmen.
Tatsächlich wird die Gebärmutterausschabung am häufigsten zur Diagnostik von Blutungsbeschwerden eingesetzt. Hierzu zählen unregelmäßige oder besonders starke Monatsblutungen bei jüngeren Patientinnen sowie das Einsetzen einer Blutung nach den Wechseljahren. Meist sind die Gründe für eine erneut einsetzende Blutung harmlos. Hormonelle Schwankungen können ebenso eine Ursache sein wie gutartige Tumore der Gebärmuttermuskulatur oder Polypen auf der Gebärmutterschleimhaut. Vor allem die Veränderung der weiblichen Sexualorgane und die abnehmende Produktion des Hormons Progesteron kann zu einer übermäßigen Verdickung der Gebärmutterschleimhaut führen. Die verdichtete Schleimhaut verursacht dann unregelmäßige oder besonders starke Blutungen auch nach den Wechseljahren. In seltenen Fällen kann Gebärmutterkrebs für die unregelmäßige Blutung verantwortlich sein. Um ein Endometriumkarzinom (Gebärmutterkrebs) auszuschließen, wird vielfach die Abrasio eingesetzt. Dazu wird bei der Ausschabung Gewebe entnommen, das weiter untersucht werden kann.
Eine weiterführende Beurteilung über eine Gebärmutterausschabung ist bei Patientinnen notwendig, wenn in vorherigen Untersuchungen verschiedene Auffälligkeiten bemerkt werden. Dazu gehören die verändert aussehende Gebärmutterschleimhaut in der Ultraschalluntersuchung und Besonderheiten von Zellen im Abstrich.
Häufig wird die Gebärmutterausschabung mit einer Spiegelung der Gebärmutter kombiniert. Bei dieser sogenannten Hysteroskopie wird eine kleine Kamera in die Gebärmutter eingeführt und der Arzt kann sich ein genaues Bild vom Zustand der Gebärmutter verschaffen.
In vielen Fällen wird die Ausschabung der Gebärmutter nicht nur zur Diagnostik, sondern gleichzeitig zur Therapie eingesetzt. Wenn eine verdickte Gebärmutterschleimhaut die Ursache für die Beschwerden bildet, verschafft die Kürettage Linderung. Schließlich wird die Gebärmutterschleimhaut bei einer Ausschabung zu großen Teilen entfernt. So lassen sich viele Blutungen, die nach den Wechseljahren eingesetzt haben, mit einer Abrasio beheben. Gutartige Wucherungen wie Myome oder Polypen können in einigen Fällen ebenfalls entfernt werden.
Um eine Ausschabung der Gebärmutter durchzuführen, ist meist eine Vollnarkose erforderlich. Gelegentlich ist eine örtliche Betäubung ausreichend, vor allem, wenn nur der Gebärmutterhals ausgeschabt werden soll. Da es sich bei der Kürettage um einen kurzen Eingriff von fünf bis zehn Minuten handelt, kann die Patientin nach einer Erholungsphase die Praxis wieder verlassen und nach Hause gehen. In der Regel findet die Ausschabung auf dem gynäkologischen Stuhl statt. Um den Muttermund zu weiten, führt der Arzt ein Instrument (Spekulum) in die Scheide ein. Für die Ausschabung verwendet der Gynäkologe eine Kürette. Hierbei handelt es sich um ein löffelartiges Instrument mit scharfem Rand. Mit der Kürette trägt der Arzt die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut ab und veranlasst die weitere Untersuchung des entnommenen Gewebes.
Leichte Blutungen in den ersten Tagen nach der Gebärmutterausschabung sind normal. Grundsätzlich sollte nach dem Eingriff körperliche Anstrengungen vermieden werden. Bei körperlich anstrengender Arbeit wird der Arzt die Patientin für ein paar Tage krankschreiben. Zudem sollte die Patientin für mehrere Wochen auf die Verwendung von Tampons, Geschlechtsverkehr, Saunabesuche und Baden verzichten, da sonst ein Infektionsrisiko besteht. Sobald die Patientin über Fieber, starke Blutungen oder übermäßige Schmerzen klagt, ist die Vorstellung bei einem Arzt unumgänglich.
aktualisiert am 16.11.2023