Die Ausschabung der Gebärmutter gehört zu den Routineeingriffen eines Gynäkologen. Zum Einsatz kommt die Ausschabung, die auch Abrasio oder Kürettage genannt wird, aus unterschiedlichen medizinischen Gründen. Meist wird sie bei Schwangerschaftsabbrüchen, Fehlgeburten oder zur weiteren Diagnostik von einem erfahrenen Arzt durchgeführt. Obwohl es sich um eine häufige Untersuchung handelt, ist die Gebärmutterausschabung ein operativer Eingriff, der mit gewissen Risiken verbunden ist. Damit die Operation ohne Komplikationen verläuft, gibt es einiges zu beachten. Besonders nach dem Eingriff sollte sich die Patientin schonen und bestimmte Verhaltensregeln berücksichtigen. Gelegentlich schreibt der Arzt die Patientin für einige Tage krank. Die Dauer der Krankschreibung ist dabei vom Verlauf der Operation und den Lebensumständen der Patientin abhängig. Meistens können betroffene Frauen bereits nach wenigen Tagen ihrem gewohnten Alltag nachgehen.
Für eine Ausschabung der Gebärmutter wird die Patientin in Vollnarkose gelegt. In einigen Fällen, zum Beispiel bei einer Ausschabung des Gebärmutterhalses, ist auch eine lokale Betäubung ausreichend. Meistens wird der Eingriff ambulant durchgeführt, das heißt, die Patientin kann nach der Operation wieder nach Hause entlassen werden. Dies ist vom Gesundheitszustand der Patientin abhängig und wird vom Arzt entschieden. Nach der Einleitung der Narkose und der Desinfektion führt der Arzt die Kürette, ein spezielles Instrument zur Ausschabung, in die Gebärmutter ein. Mit der Kürette entfernt er das zu untersuchende Gewebe. Meist ist der Eingriff in fünf bis zehn Minuten beendet. Trotzdem handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff und eine Vollnarkose, die in vielen Fällen eine mehrtägige Krankschreibung erforderlich machen.
Direkt nach der Gebärmutterausschabung verbringt die Patientin noch genügend Zeit in der Praxis, um die Narkose abzubauen. Erst wenn der Arzt seine Zustimmung gibt und der Zustand der Patientin stabil ist, darf sie sich auf den Weg nach Hause machen. Direkt nach dem Eingriff und der Narkose, ist das Autofahren nicht erlauben. Es ist sinnvoll, von jemanden abgeholt zu werden. Daheim sollte sich die Patientin ausruhen und hinlegen. Ein paar Schritte schaden aber nicht, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. In den ersten Tagen und Wochen nach dem Eingriff kann es zu leichten Blutungen, Schmerzen und Krämpfen kommen. Das ist völlig normal. Treten Fieber, intensive Schmerzen oder starke Blutungen auf, ist ein Arzt aufzusuchen.
Da der Muttermund durch die Operation noch leicht geöffnet ist, sollte drei Wochen lang auf Schwimmen, Geschlechtsverkehr, Saunabesuche oder das Einführen von Tampons verzichtet werden. Auch körperliche Anstrengungen sind nicht ratsam. Bei Bedarf wird der Arzt eine Krankschreibung ausstellen.
Ob eine Krankschreibung nach dem Eingriff erforderlich ist, entscheidet der Arzt. In der Regel können Patienteninnen ein bis zwei Tage nach dem Eingriffe die meisten Tätigkeiten wieder aufnehmen. Wie lange der Arzt eine Krankschreibung ausstellt, hängt vom individuellen Verlauf und der ausgeübten Berufstätigkeit aus. Je nach Zustand der Patientin und ausgeübtem Beruf schreibt der Arzt die betroffene Person für mehrere Tage krank. Bei körperlich anstrengenden Arbeiten empfiehlt sich eine Krankschreibung von mindestens einer Woche.
Grundsätzlich sollte sich die operierte Person nach der Operation Ruhe gönnen und keiner Arbeit am Operationstag nachgehen. Auch an den Tagen nach der Operation ist körperliche Schonung sinnvoll, damit keine erneuten Blutungen auftreten. Vor allem schweres Heben ist nicht förderlich für den Heilungsprozess. Zudem sollte die Patientin mindestens zwei Wochen lang auf intensiven Sport verzichten. Sonst kann es erneut zu Blutungen kommen.
Bundesverband für ambulantes Operieren e.V. - Gebärmutterausschabung (Kürettage oder Abrasio): https://www.operieren.de/e3224/e10/e886/e898/e967/#e987 (online, letzter Abruf: 06.09.2019)
Gesundheit heute - Dr. med. Arne Schäffler, 3. unveränderte Auflage 2014
aktualisiert am 09.09.2019