Die Ausschabung der Gebärmutter ist ein chirurgischer Eingriff, der zu den häufigen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden eines Gynäkologen gehört. Wie bei jeder anderen Operation auch, kann es bei der Gebärmutterausschabung zu Komplikationen kommen. Um diese zu vermeiden, sollten bestimmte Verhaltensweisen beachtet werden und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt werden. Doch wie lange treten Blutungen nach der Ausschabung auf und welche weiteren Symptome sind nach der OP normal? Um diese Fragen zu klären, hilft es, sich einen Überblick über den Ablauf einer Gebärmutterausschabung zu verschaffen.
Die Gebärmutterausschabung wird Abrasio oder Kürettage genannt. Häufig wird der Eingriff vorgenommen, um eine Probe der Schleimhaut zu entnehmen, die dann weiter untersucht werden kann. Auch eine Fehlgeburt oder der Fruchttod kann eine Gebärmutterausschabung nach sich ziehen. Hierbei wird die Ausschabung eingesetzt, um Infektionen vorzubeugen. Die Gründe für eine Gebärmutterausschabung sind vielfältig. Der Ablauf der Operation ähnelt sich aber in der Regel.
Der chirurgische Eingriff wird bevorzugt in Vollnarkose durchgeführt. Meist findet die Operation auf dem gynäkologischen Stuhl statt. Bei komplikationslosem Verlauf darf die Patientin nach einer überwachten Aufwachphase zurück nach Hause und sich dort weiter erholen.
Die Gebärmutterausschabung ist meist in fünf bis zehn Minuten erledigt. Hierbei führt der Gynäkologe zunächst ein trichterförmiges Instrument in Scheide und Muttermund ein, um freie Sicht auf die Schleimhaut zu haben. Im Anschluss führt der Arzt die sogenannte Kürette ein. Die Kurette ist ein löffelartig geformtes Instrument mit scharfen Rändern. Der Gynäkologe schabt mit der Kurette vorsichtig die Gebärmutter (gegebenenfalls auch den Gebärmutterhals) aus und gewinnt auf diesem Weg eine Probe der Schleimhaut. Da es sich bei der Gebärmutter um ein gut durchblutetes Gewebe handelt, kann es zur Verletzung kleinerer oder (sehr selten) größerer Blutgefäße und damit zu Blutungen kommen. In der Regel heilen die leichten Verletzungen schnell zu, sodass auftretende Blutungen zügig abklingen und nicht lange andauern. Eine zu tiefgehende Ausschabung oder ein Verbleib von restlichem Gewebe können nach dem Eingriff zu stärkerem Blutabgang führen.
Da es bei der Gebärmutterausschabung schnell zu einer Verletzung des Gewebes kommen kann, sind Nachblutungen nicht ungewöhnlich. Im Gegenteil sind leichte Blutungen in den ersten Tagen nach dem Eingriff normal. Häufig verstärkt sich die Blutung nach ein paar Tagen noch einmal und erinnert an eine Regelblutung.
Die Patientin sollte für etwa drei Wochen nach der Operation auf Tampons verzichten, um die Gefahr einer Infektion zu verringern. Auch Geschlechtsverkehr ist in dieser Zeit tabu. Bis zu zwei Wochen nach der Abrasio kann es noch zu einem bräunlich-blutigen Ausfluss kommen. Die monatliche Regelblutung setzt meist nach vier bis acht Wochen erneut ein.
Kommt es nach der Operation zu ungewöhnlich starken Blutungen, zu Fieber und/oder übelriechendem, eitrigen Ausfluss, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Auch starke Schmerzen oder eine auffällig gespannte Bauchdecke sollten von einem Arzt abgeklärt werden. Geringfügige Schmerzen nach der Ausschabung, die mit denen der Menstruation vergleichbar sind, oder ein mäßiges Ziehen sind hingegen unbedenklich.
Sind auffällige Blutungen, oft mit hellrotem Blut, vorhanden, dann untersucht der Arzt, wie sie gestoppt werden können. Mitunter ist ein erneuter Eingriff notwendig, doch auch mit anderen Mitteln wie Medikamenten lassen sich Blutungen oft in den Griff bekommen.
Grundsätzlich handelt es sich bei der Gebärmutterausschabung aber um einen komplikationsarmen Routineeingriff.
aktualisiert am 14.10.2019