Ein Ganglion oder Überbein kann als Knoten auffallen und unter Umständen starke Schmerzen verursachen, die an eine gefährliche Erkrankung erinnern. Hinzu kommt, dass ein Überbein in der Fachsprache auch als ein gutartiger Weichteiltumor bezeichnet wird. Allerdings handelt es sich in den allermeisten Fällen um eine harmlose Schwellung, die nichts mit einer Krebserkrankung zu tun hat.
Ein Ganglion ist eine häufige Erkrankung, die ohne vorherige Ankündigung auftritt. Zwar gehen Mediziner davon aus, dass starke Belastung die Entstehung eines Ganglions begünstigt, jedoch sind die Ursachen eines Überbeins nicht eindeutig geklärt. Ein Ganglion erkennt der Patient meist schnell ohne ärztliche Hilfe. Es handelt sich dabei um eine Schwellung, die ihren Ursprung unter der Haut hat. Eine mit Flüssigkeit gefüllte Kammer ist mit einer Gelenkkapsel oder der Sehnenscheide verbunden und bildet kleine Knötchen. In einigen Fällen können diese Knötchen die Größe einer Walnuss erreichen und starke Schmerzen verursachen. Es gibt allerdings viele Fälle, bei denen ein Ganglion keine Beschwerden verursacht und lediglich aus kosmetischen Gründen entfernt werden soll. Ganglien treten typischerweise an folgenden Körperstellen auf:
Wer ein Ganglion bei sich entdeckt, sollte einen Arzt aufsuchen, um andere Krankheiten auszuschließen. Selbst wenn ein Überbein keine Schmerzen verursacht, sollte ein Experte einen Blick darauf werfen, um eine sichere Diagnose zu stellen.
Ist das Überbein mit bloßem Auge sichtbar, wird der Arzt durch eine körperliche Untersuchung die sichere Diagnose stellen. Er wird das elastische, prall-gefüllte Knötchen genau betrachten und abtasten, um das Ganglion zu diagnostizieren. Falls das Überbein nicht sichtbar ist und sich nur durch Schmerzen oder ein Taubheitsgefühl bemerkbar macht, greift der Arzt auf technische Untersuchungsmethoden zurück. Häufig entscheiden sich Ärzte für die Ultraschalluntersuchung, um tumorartige Veränderungen festzustellen. Oftmals verwendet der Arzt den Ultraschall, um den Tastbefund zu sichern. Außerdem bietet sich eine Röntgenuntersuchung am, um andere Erkrankungen wie Arthrose auszuschließen. Auch die Magnetresonanztomographie (MRT) dient diesem Zweck. Eine zusätzliche Untersuchung des Gewebes anhand einer entnommenen Probe (Biopsie) ist keine Seltenheit, um Klarheit zu schaffen. Hat der Arzt den gutartigen Weichteiltumor festgestellt, können Patienten beruhigt sein. Auch wenn der Name "Tumor", den Ärzte vielfach für Gewebeschwellungen verwenden, zunächst eine Krebserkrankung vermuten lässt, ist ein Überbein eine harmlose Erkrankung, die sich einfach behandeln lässt. Mit Krebs hat ein Überbein nichts zu tun. Zudem wird ein Ganglion normalerweise nicht zu einer bösartigen Geschwulst werden.
Bei etwa einem Prozent aller Patienten, bei denen eine knotige Verdickung an der Hand besteht und eventuell ein Ganglion vermutet wird, steckt eine bösartige Erkrankung dahinter. Es kann beispielsweise sehr selten passieren, dass knöcherne Tumoren wie ein Ganglion erscheinen. Im Rahmen einer Röntgenuntersuchung oder einer MRT wird der Arzt diesen Unterschied jedoch schnell feststellen. Allerdings handelt es sich auch bei einem knöchernen Tumor vielfach um eine gutartige Geschwulst, die operiert werden kann. Weil bei einem so erscheinenden Tumor jedoch auch Knochenkrebs bestehen kann, sollte schnell gehandelt werden. Falls eine Untersuchung des Gewebes einen bösartigen Tumor in der Haut, in den Weichteilen oder im Knochen vermuten lässt, ist eine interdisziplinäre (fachgebietsübergreifende) Diagnostik notwendig. Pathologe, Radiologe und Onkologe werden sich mit der Erkrankung auseinander setzen und so für eine geeignete Behandlungsmethode auswählen. Es sollte allerdings beachtet werden, dass ein dortiger bösartiger Tumor die extreme Ausnahme darstellt und im Ernstfall vorwiegend die Haut betrifft.
Damit sich Patienten keine Sorgen machen müssen, ob hinter einem Ganglion ein bösartiger Tumor steckt, ist es hilfreich, dass ein Ganglion erst gar nicht entsteht. Wer viel am Computer arbeitet und seine Gelenke belastet, sollte regelmäßig Entspannungsübungen durchführen, um die Gelenke und Knochen zu schonen. Zudem sollte man darauf achten, Muskeln regelmäßig zu dehnen, damit die Gelenke nicht überlastet werden.
Kommt es trotz vorbeugender Maßnahmen zu einem Überbein, kann dieses einfach therapiert werden. Während man früher davon ausging, man könne eine Ganglion einfach zerplatzen lassen, punktiert es der Arzt heute (geht mit einer Spritze hinein). Damit verliert das Überbein seine Flüssigkeit und kann sich zurückbilden. In einigen Fällen hilft es, sich etwas Ruhe zu gönnen, sodass das Überbein von alleine verschwindet. Nur selten ist eine Operation des Ganglions angezeigt.
aktualisiert am 11.07.2017