Das Überbein gilt als häufigster gutartiger Weichteiltumor an der Hand und betrifft dementsprechend viele Menschen. Ein solches Ganglion, wie das Überbein in der Fachsprache genannt wird, kann auch am Fuß auftreten. Zwar kommt es vor, dass ein Ganglion für keinerlei Beschwerden sorgt, doch in manchen Fällen leiden Patienten unter starken Schmerzen und eingeschränkter Bewegungsfähigkeit. In der Praxis haben sich einige Mittel als erfolgreich bewährt, um Schmerzen bei einem Überbein effektiv zu lindern.
Ein Ganglion hat seinen Ursprung unter der Haut in der Nähe einer Gelenkkapsel oder Sehnenscheide. Die Gelenk-Innenhaut, die ansonsten äußerst straff ist, beult sich an einer schwachen Stelle aus und füllt sich mit Flüssigkeit. So entsteht eine pralle Beule unter der Haut, die sich als Schwellung zeigt und die Größe einer Kirsche oder Walnuss erreichen kann. Ein Überbein entsteht in den meisten Fällen entweder streck- oder beugseitig am Handgelenk oder an den Fingergliedern. Auch am Knie oder Fuß entstehen bisweilen Ganglien. In sehr seltenen Fällen kommt es außerdem an der Schulter oder am Ellbogen zur Bildung eines Überbeins. Die genauen Ursachen sind nicht geklärt, sodass Mediziner heute von einigen Risikofaktoren ausgehen, die die Entstehung eines Überbeins begünstigen:
Obwohl ein Überbein auch als „gutartiger Weichteiltumor“ bezeichnet wird, besteht kein Grund zur Beunruhigung. Ein Ganglion ist keine Krebserkrankung, lediglich die Schwellung wird als Tumor bezeichnet. Das Überbein muss jedoch von anderen möglichen Erkrankungen unterschieden werden, die an den betreffenden Stellen selten auftreten.
Ein Ganglion lässt sich üblicherweise durch Punktieren (Einführen einer Spritze) oder im Rahmen einer OP sehr gut behandeln. In einigen Fällen leiden die Patienten unter keinerlei Beschwerden, sondern stören sich aus kosmetischen Gründen an dem Überbein. In anderen Fällen kann es dagegen zu störenden Symptomen kommen, die eine Behandlung erfordern:
Drückt ein Überbein auf einen Nerv, so sind Kribbeln und Taubheitsgefühl schnell die Folge. In diesem Fall sollte ein Arzt kontaktiert werden. Auch bei starken Schmerzen ist es sinnvoll, einen Arzt zu Rate zu ziehen. In vielen Fällen wird der Arzt ein paar Tage abwarten wollen, nachdem er ein Überbein diagnostiziert hat. Bei vielen Patienten bildet sich ein Überbein von alleine zurück, wenn das betroffene Gelenk geschont und ruhig gestellt wird.
Gegen die Beschwerden können Patienten gängige Schmerzmittel einnehmen. Dazu gehört beispielsweise Ibuprofen. Die Medikamente sollten unter Beachtung der Gegenanzeigen und Nebenwirkungen eingenommen werden, im Zweifelsfall sollte Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.
Der Arzt kann darüber hinaus Cortison spritzen, um die Entzündung zu reduzieren und das Ganglion zu bekämpfen. Auch eine Injektion des Enzyms Hyaluronidase kann erfolgreich sein, welches einen Bestandteil des Überbein-Inhalts (Hyaluronsäure) abbaut.
Hat der Arzt Ruhe angeordnet, bleibt vielen Patienten nichts anderes übrig, als zu warten. Jedoch kann es mehrere Wochen dauern, bis sich ein Überbein komplett zurückgebildet hat.
Wer den Körper unterstützen möchte, die angesammelte Flüssigkeit in der Beule unter der Haut abzubauen, kann auf Beinwell-Salbe oder eine Arnika-Tinktur zurückgreifen. Die Mittel werden dreimal täglich auf die betroffene Stelle aufgetragen, damit die Schwellung schneller zurückgeht. Wird die Beule kleiner, so reduzieren sich üblicherweise ebenfalls die Schmerzen, die bei Druck oder Berührung entstehen.
Ebenso eignen sich Umschläge mit Heilerde, die es in der Apotheke zu kaufen gibt. Umschläge wirken am besten über Nacht, sodass Betroffene am nächsten Morgen von einer kleineren Schwellung und gelinderten Schmerzen profitieren. Vielen Patienten hilft außerdem eine leichte Massage mit dem kühlenden Kräutergel „Pferdebalsam“, das ebenfalls in der Apotheke erhältlich ist. Die betroffene Stelle wird dreimal täglich für etwa fünf Minuten sanft massiert, um die Schmerzen so effektiv zu lindern.
Sollten sich die Schmerzen im Rahmen der Eigentherapie allerdings verschlimmern, sollte umgehend ein Arzt kontaktiert werden. In diesem Fall ist es eventuell notwendig, das Überbein zu punktieren oder zu operieren.
Oftmals braucht es keine speziellen Mittel aus der Apotheke. Sollte das Überbein plötzlich schmerzen, verspricht Eis schnelle Linderung. Dazu können Betroffene beispielsweise einfach zerkleinertes Eis in ein dünnes Handtuch packen und auf die betroffene Stelle für fünf bis zehn Minuten legen. Nach einer kurzen Pause kann der Vorgang ein- bis zweimal wiederholt werden, um die Schmerzen zu lindern.
aktualisiert am 15.08.2017