Nicht immer verspüren Patienten mit Gallensteinen die typischen Symptome durch die Steine. Viele Gallensteinträger wissen nichts von der Existenz ihrer Gallensteine. Lösen die Gallensteine Probleme aus und kommt es durch die Steine zu einer wiederholten Gallenkolik, raten die Ärzte zu einer entsprechenden Behandlung. Weisen die Gallensteine eine gewisse Größe auf, muss der Patient in den meisten Fällen operiert werden. Im Rahmen der OP entfernen die Ärzte die gesamte Gallenblase inklusive der Gallensteine. Die Entfernung der Gallenblase wird als Cholezystektomie bezeichnet. Der Mensch kann gut ohne Gallenblase leben. In manchen Fällen ist hierfür nicht einmal eine besondere Ernährungsanpassung nötig. Allerdings können sich Gallensteine erneut ohne Gallenblase bilden, sofern die Ursache für die Gallensteinbildung nicht beseitigt wird.
Die Gallenblase dient von Natur aus der Speicherung vom Gallensaft. Der Gallensaft wird von der Gallenblase aus automatisch nach und nach an den Dünndarm abgegeben. Im Dünndarm wird er für die Fettverdauung benötigt. Somit ist die Gallenblase ausschließlich das Speicherorgan für den Gallensaft. Produziert wird die Galle in der Leber. Aus diesem Grund ist die Gallenblase kein lebensnotwendiges Organ für den Menschen. Patienten ohne Gallenblase haben bei einer normalen Ernährung noch ausreichend Gallensaft für die Fettverdauung zur Verfügung. Etwas Gallensaft wird vom Körper im Gallengang gespeichert.
Problematisch kann es bei einer fettreichen Ernährung und bei üppigen Mahlzeiten werden. In diesen Fällen kann es vorkommen, das die Menge an Gallensaft im Gallengang nicht für die Verdauung ausreicht. Es können Symptome wie Übelkeit, Blähungen und Verdauungsstörungen auftreten. Die Ärzte beobachten oft, dass sich die Gallengänge einiger Patienten nach der Entwerfung der Gallenblase ausweiten. Somit sind die Gallengänge in der Lage, größere Mengen Gallensaft zu speichern. Dies bringt Vorteile und Nachteile mit sich.
Bei ungefähr zehn Prozent der Patienten ohne Gallenblase bilden sich nach der OP erneut Gallensteine. Diese Neubildung resultiert aus dem Umstand, dass die Ursachen für die Gallensteinbildung nicht beseitigt wurden. Vor allem, wenn sich die Gallengänge wie oben beschrieben erweitern, besteht ein erhöhtes Risiko auf die Steinneubildung. Durch die Ausweitung der Gallengänge verbleibt die Gallenflüssigkeit eventuell länger in den Gallengängen. Dies erhöht das Risiko auf eine Gallensteinneubildung in den Gallengängen. Sobald sich neue Steine gebildet haben und diese Gallensteine eine gewisse Größe erreichen, kann der Patient erneut unter verschiedenen Symptomen leiden. Erneute Gallenkoliken mit starken Schmerzen sind hierbei keine Seltenheit, sofern die Gallensteine in den Gallengängen den Abfluss der Gallenflüssigkeit behindern. Aus diesem Grund wird bereits während der Operation darauf geachtet, dass auch Steine in den Gallengängen entfernt werden.
Häufige Symptome, die auftreten können, sind Entzündungen mit Fieber und Gelbfärbung der Augen (Ikterus).
Um einer Neubildung von Gallensteinen entgegen zu wirken, ist eine generelle Überprüfung der Ernährung und der Lebensführung unabdinglich. Allzu üppige Mahlzeiten und eine fettreiche Ernährung sollten vermeiden werden. Ebenso sind Radikaldiäten und Fastenkuren nicht ratsam. Ein zu schneller Gewichtsverlust erhöht ebenso das Risiko auf Gallensteine wie ein konstantes Übergewicht. In Bezug auf die Ernährung sollte der Patient ungesättigte Fettsäuren den gesättigten Fettsäuren vorziehen. Zudem ist es wichtig, viel Vitamin C und Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Die Ärzte raten generell, den Alkoholkonsum auf ein Minimum zu reduzieren. Es ist im zudem zu empfehlen, dass sich Patienten vertrauensvoll an ihren Arzt wenden. Der behandelnde Arzt hat mit Sicherheit den einen oder anderen Ratschlag für seinen Patienten bereit, wie er die Gallensteinneubildung verhindern kann.
Patienten ohne Gallenblase, bei denen sich erneut Gallensteine gebildet haben, müssen unter Umständen erneut operiert werden. Sobald die Gallensteine erneut zu einem Verschluss der Gallengänge führen, ist dringender Handlungsbedarf unabdinglich. Die Gallensteine müssen entfernt werden, damit die Gallenflüssigkeit wie vorgesehen in den Dünndarm abfließen kann. Nach einer Gallenentfernung ist es ratsam, den Durchmesser der Gallengänge regelmäßig kontrollieren zu lassen. Die Ärzte sind der Meinung, dass sich der Gallengang nicht mehr als ungefähr einen Zentimeter ausweiten sollte. Ansonsten steigt das Risiko auf eine erneute Gallensteinbildung. Die Ausweitung vom Gallengang kann noch weitere Probleme, wie beispielsweise Dehnungsschmerzen, nach sich ziehen.
Patientenleitlinien - Patientenleitlinie Gallensteinleiden 11/2005: http://www.patientenleitlinien.de/Gallensteine/Patientenleitlinie-Gallensteine.pdf (online, letzter Abruf: 18.10.2019)
MDR - Hauptsache Gesund - Ärger mit der Galle: https://www.mdr.de/hauptsache-gesund/download4008-downloadFile.pdf (online, letzter Abruf: 18.10.2019)
MedicalNewsToday - Choledocholithiasis: What you need to know: https://www.medicalnewstoday.com/articles/318941.php#risk-factors (online, letzter Abruf: 18.10.2019)
aktualisiert am 18.10.2019