Gallensteine sind ein überaus weit verbreitetes Problem. Über 75 Prozent aller Patienten mit Gallensteinen bemerken diese nicht, da die Gallensteine keine oder nicht eindeutige Symptome verursachen. Erreichen die Gallensteine eine bestimmte Größe, kann es zu einer Verstopfung der Gallengänge kommen. Hierdurch fließt die Gallenflüssigkeit nicht mehr wie vorgesehen in den Dünndarm ab. Eine Gallenkolik droht. Wird ein derartig verschlossener Gallengang durch einen Gallenstein nicht umgehend behandelt, drohen ernste Komplikationen. Patienten mit Gallensteinen sollten daher regelmäßig zur Kontrolle und sich bei Bedarf behandeln lassen.
Sofern die Gallensteine in die Gallengänge gespült werden, kommt es zu einem Verschluss der Gallengänge. Durch den Gallenstein im Gallengang staut sich die Gallenflüssigkeit auf und der Patient erleidet eine Gallenkolik. Die Gallenkolik zeigt sich durch starke Schmerzen am linken Oberbauch, der bis in die Schulter und in den Rücken ausstrahlen kann. Wird die Gallenkolik nicht umgehend behandelt, können sich ernste Komplikationen einstellen. Beispielsweise sollte der Patient nicht einfach ein Schmerzmittel einnehmen, um den Gang zum Arzt oder zur Notaufnahme zu vermeiden. Gallensteine im Gallengang müssen umgehend behandelt werden, um eine lebensbedrohliche Situation und ernste Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Staut sich die Gallenflüssigkeit durch Gallensteine auf, kann es zu einer Entzündung der Gallenblase kommen. Diese entwickelt sich zuerst ohne Krankheitserreger durch den Gallenaufstau. In der Folge kommt es durch eindringende Darmbakterien oft zu einer Infektion. Aus einer derartigen Infektion kann bei der Nichtbehandlung eine lebensbedrohliche Sepsis (Blutvergiftung) resultieren. Zudem können sich durch die Entzündungen Eiteransammlungen im Bauchraum bilden. Gefährliche Bauchraumentzündungen sind eine weitere mögliche Folge von nicht behandelten Gallensteinen mit Gallengangverschluss. Unter Umständen können sich durch diese Entzündungen erhebliche Gewebeschäden durch eine Blutunterversorgung einstellen. Hierdurch entsteht für den Patienten eine lebensbedrohliche Situation.
Wie die Gallenblase und benachbarte Organe, kann sich durch Gallensteine auch der Gallengang entzünden. Bei dieser Entzündung ist ebenfalls dringender Handlungsbedarf nötig. Die Entzündung kann sich schnell ausbreiten und weitere benachbarte Organe befallen. Zudem besteht auch hier die Gefahr auf Eiteransammlungen und auf eine Sepsis. Die Patienten können hohes Fieber mit Schüttelfrost aufzeigen.
Die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) sind miteinander verbunden. Die Bauchspeicheldrüse hat die Aufgabe, wichtige Verdauungssekrete zu produzieren. Stauen sich diese Sekrete durch die Gallensteine auf, greifen sie unter Umständen das Gewebe der Bauchspeicheldrüse an. Das Organ entzündet sich und für den Patienten entsteht eine ernste Situation. Die Ärzte sprechen hierbei von einer Pankreatitis. Wird die Pankreatitis rechtzeitig behandelt, sind die Heilungschancen sehr gut. Wird sie nicht oder nicht rechtzeitig behandelt, besteht für den Patienten potenzielle Lebensgefahr.
Bei der Gelbsucht (Ikterus) handelt es sich im eigentlichen Sinn nicht um eine Erkrankung. Die Gelbsucht ist vielmehr ein Symptom, welches auf verschiedene Krankheitszustände hinweist. Beispielsweise deutet die Gelbsucht (gelbliche Haut, Schleimhäute und Augen) auf einen übermäßigen Zerfall vieler roter Blutkörperchen, auf eine gestörte Leberfunktion und auf einen blockierten Gallenfluss durch Gallensteine hin. Die Gelbsucht ist ein wichtiger Warnhinweis und sollte stets ernst genommen werden. Zeigt der Gallenstein-Patient Anzeichen einer Gelbsucht, muss er umgehend behandelt werden. Sollte keine fachgemäße Behandlung erfolgen, drohen lebensbedrohliche Leberschäden und weitere Komplikationen durch die Gallensteine.
Alleine in Deutschland erkranken jährlich ungefähr 5000 Menschen an einer Tumorerkrankung der Gallenblase oder des Gallengangs. Wiederum wird bei fünf von 1000 Menschen mit Gallensteinen ein Tumor in der Gallenblase oder im Gallengang diagnostiziert. Hieraus wird ersichtlich, dass aus Gallensteinen ein gewisses Risiko auf Gallenkrebs resultiert. Werden die Gallensteine rechtzeitig behandelt und mitsamt der Gallenblase operativ entfernt, kann der Patient dieses Risiko erheblich minimieren.
Sofern ein Patient mit Gallensteinen unter Schmerzen, Verdauungsstörungen, Blähungen, Sodbrennen, Fieber oder Übelkeit leidet, sollte er sich schnellstmöglich untersuchen lassen. Diese Symptome können einen Verschluss der Gallengänge durch Gallensteine aufzeigen. Wird der Patient rechtzeitig beim Arzt vorstellig, kann er die oben genannten Komplikationen effektiv vermeiden. Selbst wenn die Gallenblase aufgrund der Gallensteine komplett entfernt werden muss, ist dies heute kein gravierender Eingriff mehr. Die Gallenblase wird heutzutage zumeist mithilfe einer Bauchsonde entfernt. Ein offener großer Schnitt am Bauch ist daher für diese OP nicht nötig.
aktualisiert am 02.03.2021