Gallensteine und Nierensteine unterschieden sich bezüglich der Zusammensetzung und deren Lage voneinander. Auf den ersten Blick haben Gallensteine und Nierensteine nichts gemeinsam. Betrachtet der Laie jedoch sowohl deren Erstehung und ihr Verhalten als auch die möglichen Folgen, erkennt er schnell bestimmte Gemeinsamkeiten. Eine Gemeinsamkeit ist beispielsweise, dass viele Patienten mit Gallen- und Nierensteinen nichts von der Existenz ihrer Steine wissen. Sowohl Gallensteine als auch Nierensteine verursachen ausschließlich unter bestimmten Umständen Probleme und Symptome. Grundsätzlich sollten sich Patienten mit Gallensteinen oder Nierensteinen in ärztliche Behandlung begeben. Dies ist die nächste Gemeinsamkeit, die sich auf diese beiden unterschiedlichen Steine bezieht.
Gallensteine und Nierensteine setzen sich aus unterschiedlichen Stoffen zusammen. Wohingegen Gallensteine entweder aus Cholesterin oder aus Bilirubin (gelbem Gallenfarbstoff) bestehen, bilden sich Nierensteine aus den im Urin enthaltenen Mineralsalzen. Des Weiteren unterscheidet sich die lokale Ansiedlung dieser beiden Steine. Gallensteine bilden sich in der Gallenblase, Nierensteine im Nierenbecken. Beide Steinarten resultieren aus einem Ungleichgewicht oder aus einer Störung im Körper. Dies stellt eine weitere klare Gemeinsamkeit dieser beiden Steinarten dar. Gallensteine bilden sich, wenn das Gleichgewicht der Gallenflüssigkeit gestört ist. Nierensteine entstehen, wenn sich die Mineralsalze im Urin durch eine Störung im Körper nicht mehr lösen und sich ablagern.
Beide Steinarten bilden sich in Hohlräumen im Körper – Gallensteine in der Gallenblase, Nierensteine im Nierenbecken. Dort können die Steine für lange Zeit verbleiben, ohne dass der Patient etwas spürt. Beide Steine haben die Veranlagung, unvermittelt auf Wanderschaft zu gehen. Gallensteine können in die Gallenwege gelangen, Nierensteine in die Harnwege. Diese Wanderlust der Steine ist eine weitere Gemeinsamkeit von Gallen- und Nierensteinen.
Sobald Nieren- oder Gallensteine auf Wanderschaft in die Harn- beziehungsweise Gallenwege gelangen, können sie diese Wege blockerien. Infolgedessen kommt es zu einem Rückstau des Urins oder der Gallenflüssigkeit. Der Patient erleidet eine Kolik, die mit starken Schmerzen einhergeht. Die Ärzte sprechen von einer Nierenkolik durch Nierensteine oder von einer Gallenkolik durch Gallensteine. Der Verschluss der jeweiligen Abfließwege für Urin oder Galle und die hieraus resultierende Kolik ist eine weitere Gemeinsamkeit diese beiden Steinarten. Eine Nieren- oder Gallenkolik geht mit starken Schmerzen einher, die sich, je nach Art der Steine, im Bereich der Nieren oder der Galle einstellen. Zusätzlich können verschiedene Begleitsymptome der jeweiligen Kolik auftreten.
Gallensteine und Nierensteine kann der Arzt mit einem Ultraschall oder mit einer Röntgenuntersuchung feststellen. Beide Steinarten sind auf den Bildern dieser Diagnoseverfahren gut sichtbar. Im Zweifelsfall können die Ärzte zu einer Computertomografie greifen, um die Steine ausfindig zu machen. Die Behandlungen der beiden Stenarten unterscheiden sich allerdings grundlegend voneinander. Bei Gallensteinen muss der Patient häufig operiert werden. Die Ärzte entnehmen bei der Operation die gesamte Gallenblase und die darin enthaltenen Steine. Gallensteine, die in den Gallengang gewandet sind, kann der Arzt mit einem Endoskop (über eine Magen-Gallengangs-Spiegelung) entfernen. Nierensteine werden bei Bedarf unter Narkose mit Stoßwellen zertrümmert. Der Arzt führt hierfür ein Endoskop in den Harnleiter des Patienten ein. Selten werden auch Gallensteine mit Stoßwellen zertrümmert. Eine Operation von Nierensteinen kann bei großen Exemplaren notwendig werden.
aktualisiert am 28.06.2019