Die Ärzte raten ihren Patienten mit Gallensteinen zu einer angepassten Ernährung. Mit der richtigen Ernährung kann der Patient der Bildung und dem Wachstum von Gallensteinen entgegenwirken. Zudem lässt sich mit einigen Ernährungsgrundlagen unter Umständen eine Gallenkolik vermeiden. In früheren Zeiten haben die Ärzte ihren Patienten häufig zu einer bestimmten Diät geraten. Allerdings zeigt der heutige Stand der Medizin auf, dass eine strikte Diät bei Gallensteinen nicht empfehlenswert ist. Bei einer Diät, bei welcher sehr wenig Nahrung aufgenommen wird, setzt der Körper vermehrt Cholesterin aus dem Gewebe frei. Dieses kann wiederum die Entstehung und das Wachstum von Cholesterinsteinen begünstigen. Es gilt bei Gallensteinen daher, die Ernährung anzupassen, bei Übergewicht eine allmähliche Gewichtsabnahme zu erreichen und nicht eine strenge Diät einzuhalten.
Patienten mit Gallensteinen sollten auf eine fettarme Ernährung achten. Dies bedeutet nicht, komplett auf Fett zu verzichten. Vielmehr ist die Art der Fettsäuren von Bedeutung. Bei einem vollständigen Fettverzicht verbleibt der Gallensaft lange in der Gallenblase. Dies begünstigt die Bildung und das Wachstum von Gallensteinen. Eine Gallenkolik oder eine Entzündung der Gallenblase kann die Folge sein. Es gilt bei der Fettaufnahme auf die Art des Fetts und die jeweilige Menge zu achten. Bei der Mehrzahl der Gallensteine handelt es sich um Cholesterinsteine. Aus diesem Grund sollte der Patient die Aufnahme von allzu viel gesättigten Fettsäuren und Transfettsäuren (letztere entstehen in gehärteten Fetten) vermeiden. Durch diese Fettsäuren steigt die Menge an LDL-Cholesterin im Blut an (sogenanntes schlechtes Cholesterin). Hierdurch werden die Bildung und das Wachstum von Cholesterinsteinen und Mischsteinen (Gallensteinen, die teilweise aus Cholesterin, aber auch aus anderen Substanzen bestehen) begünstigt. Aus diesem Grund ist es wichtig, diese Fettsäuren nur in kleinen Mengen aufzunehmen. Die gesättigten Fettsäuren finden sich überwiegend in tierischen Lebensmitteln. Diese sind:
Die Transfettsäuren entstehen in der industriellen Lebensmittelproduktion. Diese Fettsäuren sind das Resultat der Aushärtung von pflanzlichen Ölen zu streichfähigen Produkten. Sie treten vermehrt in folgenden Lebensmitteln auf:
Viele Patienten mit Gallensteinen vertragen eine allzu fettreiche Ernährung nicht. Zu viel Fett kann gelegentlich sogar eine Gallenkolik auslösen. Das Fett in der Nahrung bewirkt ein Zusammenziehen der Gallenblase, da die Galle zur Verdauung ausgeschüttet werden soll. Das kann jedoch zur Kolik führen, da leicht ein Stein abgehen kann und sich in den Gallenwegen festsetzt. Daraufhin entstehen krampfartige Schmerzen, die Koliken.
Es gelten in Bezug auf Fett in der Nahrung folgende Empfehlungen:
Ein Patient mit Gallensteinen erhält von seinem Arzt jederzeit auf Wunsch individuelle Empfehlungen in Bezug auf die ideale Fettzufuhr.
Wie die gesättigten Fettsäuren und Transfettsäuren sind niedermolekulare Kohlenhydrate (Einfach- und Zweifachzucker) für Patienten mit Gallensteinen nicht zu empfehlen. Hierzu zählen Zucker und Weißmehl. Lebensmittel, die viel Weißmehl und Zucker enthalten, sollten vom Patienten weitgehend gemieden werden. Wichtig ist jedoch, auf eine ausreichende Ballaststoffzufuhr zu achten. Ballaststoffe senken den Cholesterinanteil im Blut ab. Allerdings ist es hierbei wichtig, woher diese Ballaststoffe stammen. Ideal sind die Ballaststoffe im Getreide. Die Ballaststoffe in Hülsenfrüchten sind hingegen weniger geeignet.
Gut vertragen werden von Gallenstein-Patienten zudem die meisten Obst- und Gemüsesorten. Auf einige schwer bekömmliche Sorten wie Kohl oder Pflaumen sollte jedoch verzichtet werden.
Weiterhin kann der Konsum von Alkohol, Kaffee oder Nikotin Gallenbeschwerden und Gallenkoliken hervorrufen. Diese Genussmittel sollten Betroffene daher meiden.
Es ist wichtig, darauf zu achten, dass der Cholesterinspiegel nicht negativ beeinflusst wird. Hierfür sollten tierische Fette (gesättigte Fettsäuren) und Transfettsäuren weitgehend vermieden werden. Ungesättigte Fettsäuren sind unbedenklich. Die Mediziner raten bei Gallensteinen grundsätzlich zu einer ausgewogenen Vollwertkost mit ausreichend Ballaststoffen. Es ist zudem anzuraten, dass der Patient pro Mahlzeit nicht allzu viel Nahrung zu sich nimmt. Die Gallenblase wird durch große Mengen Nahrung zusätzlich belastet. Dies gilt es zu vermeiden. Allerdings muss der Patient darauf achten, seine Portionen auch nicht allzu klein ausfallen zu lassen. Hierdurch verbleibt zu viel Gallensaft in der Gallenblase. Blähende Lebensmittel (Kohl, Hülsenfrüchte und weitere) sollten ebenfalls gemieden werden. Durch Blähungen können Druck auf die Gallenblase und eine Kolik entstehen. Grundsätzlich sollte jeder Patient mit Gallensteinen seinen Arzt nach der richtigen Ernährung fragen.
aktualisiert am 08.07.2019