Viele Patienten leiden heutzutage unter Gallensteinen. Nicht immer lösen Gallensteine eine Gallenkolik aus und bleiben daher über viele Jahre unbemerkt. Die Medizin unterscheidet grundlegend zwischen drei Formen an Gallensteinen. Diese Gallenstein-Arten werden als Cholesterinsteine, Pigmentsteine und als Mischsteine oder gemischte Gallensteine bezeichnet.
Die jeweilige Kategorisierung der Gallensteine hängt von deren Zusammensetzung und Entstehung ab. Cholesterinsteine (sowie Mischsteine) sind mit etwa 80 Prozent weitaus häufiger als Pigmentsteine, die bei 20 Prozent der Gallensteinpatienten auftreten. Alle Formen an Gallensteinen resultieren aus einer Verklumpung und Kristallisierung bestimmter Bestandteile der Gallenflüssigkeit. Die Mediziner sehen als eine der Hauptursachen für Gallensteine ein Ungleichgewicht der Gallenflüssigkeit. Dieses Ungleichgewicht resultiert aus unterschiedlichen Faktoren.
Cholesterinsteine bestehen, wie die Bezeichnung vermuten lässt, aus Cholesterin. Diese Gallensteine entstehen, wenn das Gleichgewicht zwischen Gallensäure und Cholesterin in der Gallenflüssigkeit aus dem Gleichgewicht gerät. Die Gallensäure sorgt dafür, dass das Cholesterin in der Gallenflüssigkeit in einem flüssigen Zustand bleibt und abfließen kann. Stellt sich ein Ungleichgewicht zwischen Gallensäure und Cholesterin ein, übersättigt die Gallenflüssigkeit mit Cholesterin. Dieses Cholesterin kristallisiert mit der Zeit. Das Ungleichgewicht der Gallenflüssigkeit zeigt sich entweder als Gallensäuremangel oder als Cholesterinüberschuss. Mit der Zeit verbinden sich diese Cholesterinkristalle und bilden einen Cholesteringallenstein in der Gallenblase. Ein erhöhtes Risiko auf Gallensteine besteht, sofern sich beim Patienten die Gallenblase nicht optimal zusammenziehen und entleeren kann. Hierdurch erhöht sich die Chance, dass sich aus den feinen Cholesterinkristallen in der Gallenblase nach und nach ein Gallenstein bildet. Diese Form der Gallensteine hat eine glatte und kristalline Oberflächenstruktur. Auf Röntgenbildern sind Cholesterinsteine oft nicht oder nur schwierig zu erkennen. Reine Cholesterinsteine treten in den meisten Fällen vereinzelt auf.
Pigmentsteine bilden sich bei den meisten Patienten in den Gallengängen. Diese Art von Gallenstein besteht aus dem gelben Blutfarbstoff Bilirubin. Verantwortlich für die Bildung der Pigmentsteine ist häufig eine vermehrte Produktion des Bilirubins. Im Zusammenspiel mit einer Störung des Abbaus und Abflusses vom gelben Blutfarbstoff kommt es zur Bildung dieser Gallensteine. Pigmentgallensteine beinhalten zwar ebenfalls Cholesterin, doch nimmt dieser Bestandteil bei Pigmentsteinen nicht mehr als 20 Prozent ein. Pigmentgallensteine werden von den Ärzten in zwei Unterarten eingeteilt:
Schwarze Pigmentsteine sind von einer harten Konsistenz, wohingegen braune Pigmentsteine porös und weich sind. Pigmentsteine treten häufig bei Patienten mit schweren Lebererkrankungen oder Infektionen auf.
Diese Form der Gallensteine bildet sich, wenn bereits bestehende Cholesterinsteine und Pigmentsteine miteinander verkalken. Die Mischsteine setzen sich somit aus Cholesterin, Bilirubin und Kalk zusammen. Der Anteil an Cholesterin nimmt bei Mischsteinen über 80 Prozent der Gesamtmasse ein. Mischsteine zeigen eine unebene, höckerartige Oberfläche. Sie treten in den meisten Fällen mehrzahlig auf.
aktualisiert am 28.06.2019