Eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) der Gallenblase dauert nur wenige Minuten und ist für den Patienten schmerzfrei. Sie gibt Aufschluss über den Zustand der Gallenblase und kann krankhafte Veränderungen darstellen. In den meisten Fällen ist eine Sonographie ausreichend, um die Ursache von Gallenbeschwerden zweifelsfrei zu diagnostizieren.
Für die Ultraschalluntersuchung der Gallenblase sollte der Patient nüchtern sein, denn dann ist die Gallenblase prall mit Gallensaft gefüllt und lässt sich besonders gut darstellen. Bei der Untersuchung liegt der Patient auf den Rücken. Er macht den Bauchraum frei.
Der Arzt trägt ein Gel auf, um den Kontakt zwischen Sonde und Haut zu verbessern. Anschließend bewegt der Arzt mit leichtem Druck den Schallkopf des Ultraschallgerätes auf der Bauchdecke hin und her und kann so das Organ in seiner Längs- und seiner Querachse sehen. Dies geschieht, indem Schallwellen durch den Körper gesendet werden. Dort, wo diese Schallwellen auf Körpergewebe treffen, entsteht ein sogenanntes Echo. Dieses wird vom Schallkopf reflektiert. Je nachdem, wie dicht oder durchlässig das Gewebe ist, wird das Echo als schwarz-weiße Struktur auf dem Bildschirm dargestellt. Die hellen Bereiche bezeichnet man als echoreich, die schwarzen als echofrei. Bei Übergewicht des Patienten können die Schallwellen oftmals nicht tief genug eindringen, sodass sich die Bildqualität verschlechtert.
Sowohl die Gallenblase als auch die äußeren Gallenwege lassen sind im Ultraschall gut darstellen. Die Gallenblase ist in ihrem Inneren ein echofreies Organ, wird also im Ultraschall schwarz dargestellt. Die Gallenblasenwand hingegen ist echoreich und zeigt sich als weiße Linie rund um die Gallenblase.
Größe und Form der einzelnen Bereiche lassen sich im Ultraschall genau ausmessen. Um die Gallenblase sonografisch darzustellen, konzentriert sich der Arzt auf den Bereich unter dem rechten Rippenbogen. Der Patient kann die Untersuchung auf dem Bildschirm mitverfolgen. Das Ultraschallbild lässt sich besser beurteilen, wenn der Patient während der Untersuchung immer wieder tief einatmet und gelegentlich den Atem anhält.
Eine gesunde Gallenblase ist etwa acht bis zwölf Zentimeter lang und vier bis fünf Zentimeter breit und birnenförmig. Eine stark vergrößerte Gallenblase kann möglicherweise die Folge von Erkrankungen wie Gallensteinen sein.
Eine gesunde Gallenblasenwand zeigt sich im Ultraschall als scharf abgegrenzte, rund zwei bis drei Millimeter breite weiße Linie. Eine verdickte Gallenblasenwand, die noch dazu in mehreren Schichten zu sehen ist, ist ein Hinweis auf eine Cholezystitis, eine Gallenblasenentzündung.
Zeigen sich im Ultraschall weiße Flecken im Inneren der Gallenblase, können dies Gallensteine oder Polypen sein. Polypen kann der Mediziner daran erkennen, dass sie ihre Position nicht verändern, da sie an der Gallenblasenwand anhaften, und keinen Schallschatten haben. Gallensteine hingegen verschieben sich innerhalb der Gallenblase, wenn der Patient sich bewegt. Bereits ab einer Größe von ein bis zwei Millimetern lassen sich Steine sonografisch darstellen.
Der Gallengang lässt sich im Ultraschall ebenfalls erkennen, wobei der untere Teil häufig nicht so gut sichtbar ist, da er von Luft im Darm überschattet werden kann. Ist der Gallengang erweitert, sind häufig Gallensteine daran schuld. Steine in den Gallengängen lassen sich allerdings im Ultraschall nicht zweifelsfrei diagnostizieren.
Für die meisten Störungen der Gallenblase reicht es zur Diagnose aus, als bildgebendes Verfahren eine Ultraschalluntersuchung vorzunehmen. Nur in seltenen Fällen oder bei Auffälligkeiten ist eine Kernspintomographie (MRT) der Gallenblase notwendig.
aktualisiert am 29.04.2019