Die Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) gehört zu den häufig durchgeführten Operationen und zählt damit zu den Routineeingriffen. Komplikationen sind sehr selten.
Trotzdem birgt jede Operation Risiken. Über alle möglichen Probleme wird der Patient in einem Vorgespräch vom Arzt aufgeklärt und es wird ihm ausreichend Bedenkzeit gegeben. Die Risiken sind zudem abhängig vom Allgemeinzustand des Patienten und eventuellen Begleiterkrankungen.
Eine Gallenblasenentfernung, die notfallmäßig durchgeführt werden muss, weist ein höheres Risiko auf als eine geplante Operation. Man ist daher bestrebt, bei anhaltenden Gallenbeschwerden die Gallenblase zu entfernen, bevor es zu einer Entzündung oder anderen akuten Beschwerden kommt.
Komplikationen kommen bei einer konventionellen Gallenblasen-OP mit Bauchschnitt etwas häufiger vor als bei einer Cholezystektomie, die minimalinvasiv im Rahmen einer Bauchspiegelung durchgeführt wird. Der Grund dafür liegt unter anderem darin, dass die konventionelle Methode, die einen Bauchschnitt erfordert, meist bei schwerkranken Patienten das Mittel der Wahl ist. Sie wird dann durchgeführt, wenn starke Verwachsungen oder Entzündungen vorliegen oder ein Gallenblasentumor entfernt werden muss. Der minimalinvasiven Schlüssellochoperation wird nach Möglichkeit der Vorzug gegeben, da diese für den Patienten weniger schmerzhaft ist und weniger Narben sichtbar bleiben. Durch die kleineren Wunden ist auch das Risiko einer Infektion der Wunde geringer. Außerdem ist der Patient nach der OP schneller wieder auf den Beinen und kann das Krankenhaus nach zwei bis drei Tagen wieder verlassen. Beide Eingriffe werden unter Vollnarkose durchgeführt. Die Narkose birgt ihre eigenen Risiken. Dabei sind schwere Komplikationen äußerst selten.
Bei jeder Operation ist es möglich, dass benachbarte Organe Schaden nehmen. Bei einer Gallenblasenoperation zum Beispiel können die Leber oder die benachbarten Gallengänge in Mitleidenschaft gezogen werden. Ausgetretener Gallensaft kann zu einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) führen, die lebensbedrohlich ist. Außerdem kann es zu inneren Blutungen kommen.
Gelegentlich kann es im Anschluss an die Operation zu Wundheilungsstörungen kommen. Ihre Häufigkeit liegt bei rund 1,5 Prozent. Nachblutungen, Infektionen oder die Entwicklung einer Thrombose sind nach jeder OP, so auch nach einer Cholezystektomie, möglich.
Vorübergehende Schmerzen im behandelten Bereich kommen häufig vor. Sie können mit Schmerzmitteln behandelt werden. Beim sogenannten Postcholezystektomiesyndrom handelt es sich um Oberbauchschmerzen, die zum Beispiel auf Steine oder auf eine Verengung im Gallengang hinweisen können, die nicht mitbehandelt wurden. Werden im Anschluss an die Operation noch Steine in den Gallenwegen entdeckt, können diese im Rahmen einer ERCP (Endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie) entfernt werden. Dabei wird ein Schlauch durch den Mund bis in den Gallenweg geführt. Nicht nur kann der behandelnde Arzt auf diese Weise den Zustand der Gallenwege beurteilen, er kann auch den Stein entfernen.
Im Normalfall sind postoperative Schmerzen aber nur ein Zeichen des Heilungsprozesses und flauen in den Tagen nach der Operation ab.
Nach einer Laparoskopie kommt es häufig zu Schmerzen, die durch das Aufpumpen des Bauchraums mit CO2 entstehen. Das CO2 wird zwar nach der OP abgepumpt, aber Gas-Reste bleiben zurück. Diese werden durch Magen und Darm ausgeschieden, was einige Tage dauert. Bis dahin kann es zu Schmerzen unter dem Rippenbogen, im Brustkorb oder im Schulterbereich kommen. Ursache ist die Reizung eines Nervs, der das Zwerchfell und andere Bereiche des Brustkorbs versorgt. Bei starken Schmerzen können Medikamente helfen, die entschäumend auf die Luft im Bauchraum wirken und das Ausscheiden erleichtern.
Bei anhaltenden oder starken Schmerzen sollte immer der Arzt zu Rate gezogen werden.
Auch wenn der Patient wieder zu Hause ist, sollte er sich an die ärztlichen Hinweise halten. So sollte er sich in den ersten Wochen nach der Operation schonen und vor allem nicht schwer heben. Die Folge könnte ansonsten ein Narbenbruch sein, der operativ behandelt werden muss. Patienten, die körperlich arbeiten, sind zwei bis drei Wochen krankgeschrieben.
Voraussetzung, um die körperliche Arbeit wieder aufzunehmen, ist, dass der Patient schmerzfrei ist. Außerdem empfiehlt es sich, vor allem in den ersten zwei Wochen, leicht verdauliche Kost zu sich zu nehmen und auf Hülsenfrüchte, Salate und frisches Obst zu verzichten.
aktualisiert am 16.11.2023