Fußpilz (Tinea pedis) verbreitet sich leicht. Jeder kann sich damit anstecken: im Schwimmbad, in öffentlichen Duschen, in Umkleidekabinen oder zu Hause, wenn ein anderes Familienmitglied erkrankt ist. Frauen in der Schwangerschaft leiden besonders häufig an der lästigen Pilzerkrankung. Dies hat mehrere Gründe.
Zahlreiche Veränderungen gehen im Körper einer schwangeren Frau vor sich. Einige davon können eine Pilzerkrankung begünstigen. Bei schwangeren Frauen finden sich häufig erhöhte Blutzuckerwerte, die das Pilzwachstum fördern.
Viele Frauen neigen in der Schwangerschaft zu vermehrtem Schwitzen – auch an den Füßen. Das feucht-warme Milieu zwischen den Zehen und in den Schuhen begünstigt die Entwicklung von Fußpilz.
Außerdem wird es mit zunehmendem Bauchumfang schwieriger, sich die Füße nach dem Waschen gründlich abzutrocknen, sodass eine Restfeuchte zwischen den Zehen dem Fußpilz in die Hände spielt. Eine Schwellung der Füße, die in der Schwangerschaft häufig vorkommt, kann dazu führen, dass Zehen vermehrt aneinander reiben und Schuhe zu eng werden. In Kombination mit Schweiß fördert dies einen Pilzbefall des Fußes.
Frauen, die bereits vorher einmal an Fußpilz erkrankt waren, stecken sich leichter wieder an.
Entdeckt eine Schwangere Fußpilz bei sich, sollte sie nicht einfach zu Salben oder Sprays greifen, sondern mit einem Arzt sprechen. Das gilt auch für Mittel, die frei verkäuflich sind. Für viele Wirkstoffe fehlen Erfahrungswerte, ob sie fetotoxisch sind, das heißt, ob sie dem Ungeborenen schaden.
Gut erforscht ist der Wirkstoff Clotrimazol, ein wirksames Breitspektrum-Antimykotikum (Mittel gegen viele verschiedene Pilzarten), das in vielen Anti-Pilz-Salben enthalten ist. Im Rahmen von Studien mit mehreren Tausend Schwangeren ließ sich keine schädigende Wirkung für den Fötus nachweisen.
Der in vielen Mitteln enthaltene Wirkstoff Bifonazol sollte nach derzeitigem Wissensstand in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten vermieden werden.
Eine äußerliche Anwendung (Salben, Sprays) ist in jedem Fall vorzuziehen. Auf Tabletten gegen Fußpilz sollte in der Schwangerschaft verzichtet werden.
Ganz vermeiden kann man Fußpilz in der Schwangerschaft nicht. Es dauert viele Wochen, bis Fußpilz sich mit den ersten Symptomen bemerkbar macht. Möglicherweise hat eine Infektion schon vor der Schwangerschaft stattgefunden.
Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das Risiko von Fußpilz reduzieren: Öffentliche Schwimmbäder und Duschen sollte man nur in Badeschuhen betreten. Bequemes Schuhwerk ist in der Schwangerschaft besonders wichtig: Die Zehen sollten genug Platz haben. Atmungsaktive Schuhe und Socken sind empfehlenswert. Zu Hause sollte man zwischendurch barfuß laufen – sofern keine anderen Familienmitglieder an Fußpilz leiden.
Ist die Schwangerschaft weit fortgeschritten, sollte man sich, wenn möglich, beim Abtrocknen der Füße und Zehen helfen lassen. Die Füße reinigt man am besten ausschließlich mit Wasser oder pH-neutraler Seife. Zur natürlichen Vorbeugung werden Einlegesohlen aus Zedernholz empfohlen. Sie wirken antibakteriell und halten die Füße trocken. Gegen Fußpilz gibt es zahlreiche Hausmittel. Ihre Wirkung ist umstritten und Schwangere sollten nicht damit experimentieren.
Netdoktor: https://www.netdoktor.de/krankheiten/fusspilz/ (online, letzter Abruf: 21.08.2019)
Docs On Net Gesundheitsportal: https://www.docsonnet.com/de/fusspilz/fusspilz-in-der-schwangerschaft (online, letzter Abruf: 21.08.2019)
Embryonaltoxikologie Charité Berlin: https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/clotrimazol/ (online, letzter Abruf: 21.08.2019)
Dr. Gumpert: https://www.dr-gumpert.de/html/fusspilz_behandeln.html#c119686 (online, letzter Abruf: 21.08.2019)
aktualisiert am 21.08.2019