In Deutschland leidet schätzungsweise jeder Sechste unter Fußpilz. Die weitverbreitete Pilzinfektion ist zwar nicht gefährlich, aber unangenehm und vor allem ansteckend. Man sollte daher seine Füße regelmäßig kontrollieren und erste Anzeichen von Fußpilz ernst nehmen. Dabei können drei verschiedene Formen von Fußpilz mit unterschiedlichen Beschwerden auftreten.
Die häufigste Form von Fußpilz ist Tinea pedis interdigitalis (Interdigitalmykose). Diese Form von Fußpilz bildet sich zwischen den Zehen – meist zwischen dem dritten und vierten oder dem vierten und fünften Zeh. Besonders häufig waren früher Sportler davon betroffen, da sich der Schweiß zwischen den Zehen sammelt und im Sportschuh ein permanent feuchtes Klima herrscht. Aus diesem Grund wird Fußpilz im englischsprachigen Raum auch als „Athlete’s Foot“ bezeichnet.
Seitdem es atmungsaktives Material für Socken und Sportschuhe gibt, ist die Hauterkrankung unter Sportlern zurückgegangen. Überall dort, wo Menschen im Hochsommer festes, nicht atmungsaktives Schuhwerk tragen müssen, kann sich leicht Fußpilz entwickeln. Die Pilze, die sich an den Füßen festsetzen, können theoretisch auch andere Körperstellen befallen, allerdings haben sie bei dem feuchtwarmen Klima zwischen den Zehen und in den Schuhen besonders leichtes Spiel.
Juckreiz ist meist das erste Anzeichen von Fußpilz. Zu diesem Zeitpunkt zeigen sich am Fuß äußerlich häufig noch keine Symptome. Im weiteren Verlauf erscheint die Haut zwischen den Zehen aufgequollen, weißlich und weich (daher lautet eine weitere medizinische Bezeichnung intertriginös-mazerative Form von Fußpilz). Spätestens jetzt sollte die Behandlung des Fußpilzes in Angriff genommen werden, denn von selbst verschwindet Tinea pedis nur sehr selten wieder.
Unbehandelt kann sich der Pilz weiter auf den Fußballen und die Fußkanten ausbreiten. Die Haut kann rissig werden und nässen und der Juckreiz nimmt zu. Mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke lässt sich die Tinea pedis interdigitalis meist gut in den Griff bekommen.
Als „Mokassin-Mykose“ oder squamös-hyperkeratotische Form wird der Pilzbefall an der Fußsohle, an der Fußseite und am Ballen bezeichnet (Tinea pedis plantaris). Die befallene Haut ist schuppig, rissig oder verhornt. Diese Form von Fußpilz ist nicht leicht zu identifizieren. Häufig wird sie einfach als sehr trockene Haut wahrgenommen. Beschwerden verursacht diese Art von Fußpilz anfangs kaum. Im weiteren Verlauf bilden sich asymmetrisch stark verhornte Hautstellen, die aufreißen können. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern der Bereich kann sich auch entzünden.
Bei diesen Fußpilz-Symptomen sollte man von einer Eigenbehandlung absehen und den Arzt aufsuchen. Unbehandelt kann sich die Mokassin-Mykose auch auf die Zehennägel ausbreiten. Diabetiker leiden besonders häufig unter der squamös-hyperkeratotischen Form von Fußpilz.
Die sogenannte vesikulös-dyshidrotische Form von Fußpilz ist die unangenehmste. Am Fußgewölbe und den Fußkanten, aber auch an der Zehenoberseite bilden sich mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen. Durch die Bewegung im Schuh können die Bläschen aufgehen und die darunterliegende Haut ist rot und nässt. An den Fußkanten, wo die Haut dicker ist, platzen die Bläschen nicht, sondern trocknen ein. Das kann zu einem unangenehmen Spannungsgefühl der Haut und zu Schmerzen beim Gehen führen.
Der Fußpilz kann sich auch auf die Fußnägel ausbreiten (Tinea unguium). Die Fußnägel verfärben sich und werden dicker.
In über 80 Prozent der Fälle sind Fadenpilze (Dermatophyten) am Werk. Mithilfe eines Enzyms sind sie in der Lage, Keratin zu spalten. Keratin ist Bestandteil der menschlichen Hornhaut und die Lebensgrundlage der Fadenpilze. Wo viel Hornhaut vorhanden ist, fühlen sich die Dermatophyten wohl.
Schimmelpilze können am Fußpilz beteiligt sein. Sie können Keratin nicht spalten. Ist die Haut aber rissig oder besteht bereits eine Fußpilzinfektion, können Schimmelpilze dort eindringen und sich festsetzen.
Hefepilze wie Candida albicans mögen das feuchtwarme Milieu zwischen den Zehen und sind hauptsächlich dort zu finden – wobei der Anteil von Hefepilzen bei Fußpilz bei nur einem Prozent liegt.
Alle Formen von Fußpilz sind ansteckend. Vor allem im Sommer, wenn viele Menschen barfuß unterwegs sind, kann man sich leicht damit infizieren: im Schwimmbad, in öffentlichen Duschen, in Hotelzimmern und Umkleidekabinen lauert die Gefahr der Ansteckung.
Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders gefährdet. Vor allem Menschen mit chronischen Erkrankungen leiden häufig unter Fußpilz.
Die Therapie von Fußpilz muss mit antimykotischen Medikamenten (gezielten Mitteln gegen Pilzbefall) erfolgen. Wer Fußpilz hat, sollte darauf achten, dass er nicht weitere Familienmitglieder ansteckt. Handtücher, Kleidung oder Schuhe sollten nicht geteilt werden und die benutzen Handtücher sollten in die Kochwäsche gegeben werden. Schuhe steckt man am besten in der Plastiktüte für einen Tag in die Gefriertruhe, um die Fußpilzerreger abzutöten.
Focus Gesundheit - Fußpilz: https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/fusspilz-erkennen-und-behandeln (online, letzter Abruf: 14.08.2019)
DOCSONNET - Fußpilz an der Fußsohle – Die Mokassin-Mykose: https://www.docsonnet.com/de/fusspilz/fusspilz-an-der-fusssohle (online, letzter Abruf: 14.08.2019)
DOCSONNET - Fußpilz an der Fußkante – Die vesikulös-dyshidrotische Form: https://www.docsonnet.com/de/fusspilz/fusspilz-an-der-fusskante (online, letzter Abruf: 14.08.2019)
WIKIPEDIA - Fußpilz: https://de.wikipedia.org/wiki/Fußpilz (online, letzter Abruf: 14.08.2019)
Amboss - Dermatophytosen: https://www.amboss.com/de/wissen/Dermatophytosen (online, letzter Abruf: 14.08.2019)
aktualisiert am 22.08.2019