Fußpilz wird von Mensch zu Mensch übertragen. Wer erkrankt ist, kann die Infektion leicht auf andere Menschen weitergeben. Damit eine andere Person sich ansteckt, genügt es, mit kleinen Hautschuppen von Betroffenen in Kontakt zu kommen. Mit ein bisschen Vorsicht lässt sich eine Ansteckung aber vermeiden.
Der Mensch wird tagtäglich mit zahlreichen Pilzerregern konfrontiert. Dazu gehören die sogenannten Dermatophyten wie zum Beispiel Trichophyton rubrum, die Fußpilz auslösen. Übertragen werden sie durch winzige Hautschüppchen, die eine infizierte Person verliert. Diese sind oft so klein, dass man sie mit bloßem Auge nicht sieht. Die Pilzerreger können auf dem Fußboden, auf Kleidung, Handtüchern oder in Schuhen mehrere Tage überleben, bis sie auf einen anderen Menschen übergehen. Bei direktem Fußkontakt zwischen zwei Menschen kann Fußpilz ebenso übertragen werden.
Fußpilzerreger gelten nicht als hochansteckend. Nicht jeder, der mit Pilzsporen in Kontakt kommt, bekommt Fußpilz. Vielmehr braucht der Erreger bestimmte Bedingungen, um sich einzunisten. Am einfachsten gelingt der Weg ins Körperinnere, wenn die Haut an den Füßen trocken und rissig ist oder kleine Wunden in der Haut ein Vordringen erleichtern. Menschen mit einer schlechten Durchblutung wie Diabetiker oder Raucher tragen ein erhöhtes Risiko für Fußpilz. Ein geschwächtes Immunsystem macht es den Pilzen leichter. Herrscht zusätzlich noch ein feucht-warmes Klima, wie zum Beispiel in Polyestersocken oder nicht atmungsaktiven Schuhen, haben Pilze ein besonders leichtes Spiel.
Rund ein Drittel aller Fußpilzerkrankungen bleibt lange Zeit unbehandelt – weil Betroffene die Anzeichen ignorieren oder nicht ernst nehmen, weil sie sich schämen oder weil sie hoffen, der Pilz wird irgendwann von selbst wieder verschwinden. Während der Fußpilz unbehandelt bleibt, verbreitet er sich weiter, zum Beispiel im Schwimmbad, in der Umkleide und bei Familienmitgliedern. Schon allein deswegen muss Fußpilz behandelt werden. Bei leichtem Befall helfen Anti-Pilz-Mittel aus der Apotheke. Bei schwererem Befall sollte man einen Arzt aufsuchen.
Sehr häufig wird Fußpilz im heimischen Badezimmer übertragen. Wer das vermeiden möchte, kann einiges dagegen tun. An Fußpilz Erkrankte sollten auch zu Hause nicht barfuß laufen. Abwaschbare Böden sollten ein- bis zweimal die Woche mit einem Desinfektionsmittel gereinigt werden. Besonders wichtig ist die tägliche Reinigung von Dusche oder Badewanne und das gründliche Saugen der Teppichböden.
Im Schwimmbad, der Sauna oder in öffentlichen Duschen sind für Infizierte Badeschlappen erforderlich. Andernorts sollten Betroffene ebenfalls möglichst nicht barfuß laufen.
Um die Pilzsporen abzutöten, ist es notwendig, Handtücher, Waschlappen und Bettwäsche möglichst bei 90 Grad, mindestens aber bei 60 Grad zu waschen. Bei einer 40-Grad-Wäsche überleben rund 10 bis 15 Prozent der Erreger. Ein zusätzlicher Hygiene-Spüler kann sinnvoll sein.
Die Wäsche eines mit Fußpilz Infizierten sollte vor dem Waschen gesondert gesammelt werden. Landen die mit Fußpilzerregern infizierten Socken im gemeinsamen Wäschekorb, können sie dort auf andere Wäschestücke übergehen. Werden diese anschließend nicht bei mindestens 60 Grad gewaschen, können sich andere Familienmitglieder anschließend über die vermeintlich saubere Wäsche anstecken.
Handtücher sollten nicht gemeinsam benutzt werden. Wer an Fußpilz erkrankt ist, sollte für die Füße stets ein gesondertes Handtuch zum Abtrocknen verwenden. Fußpilzerkrankte sollten die gemeinsame Badematte nicht betreten, sondern ein Handtuch unterlegen.
Es ist wichtig, die infizierten Stellen am Fuß möglichst nicht mit der bloßen Hand zu berühren. Zum Auftragen einer Anti-Pilz-Creme kann man ein Wattestäbchen oder Einweghandschuhe verwenden. Praktisch sind auch Anti-Pilz-Sprays, die keinen direkten Hautkontakt erfordern. Nach jeder Berührung mit dem Fußpilz muss man sich gründlich die Hände waschen, ansonsten riskiert man, dass der Pilz andere Körperstellen wie Hände, Kopf, Gesicht oder Leiste befällt.
Werden im Haushalt Nagelscheren gemeinsam benutzt, sollten sie vom Fußpilzpatienten anschließend desinfiziert werden. Ein Bimsstein lässt sich nicht hinreichend reinigen und gehört in den Mülleimer.
Für manch einen mögen sich diese Vorsichtsmaßnahmen übertrieben anhören, schließlich gilt Fußpilz als eine zwar lästige, aber nicht gefährliche Erkrankung. In den meisten Fällen trifft dies zu. Allerdings kann der Pilz, sofern er nicht behandelt wird, auf die Nägel übergreifen und Nagelpilz verursachen. Dieser erfordert eine langwierige und mühsame Behandlung. Auf andere Körperteile kann der Hautpilz ebenfalls übergehen. Bei immungeschwächten Menschen kann es außerdem zu einer Wundrose kommen. Dabei handelt es sich um eine schwere Hautinfektion mit Bakterien, die mit hohem Fieber und Schüttelfrost einhergeht.
aktualisiert am 27.08.2019