Ani1 sagt am 14.06.2022
Hallo ,
meine Name ist Ani und ich bin 27 Jahre alt und wollte fragen, ob eure WhatsApp Gruppe noch existiert.
Ich bin nach langem googeln durch Zufall auf euer Forum hier gestoßen, in dem ihr über eure Probleme an der Harnröhre berichtet.
Ich war wirklich überrascht zu lesen, dass es so viele Frauen mit fast exakt demselben Problem gibt.
Ich hatte letztes Jahr Ende Mai eine etwas stärkere Blasenentzündung. Zuerst wollte ich diese von alleine in den Griff bekommen, aber nachdem die Schmerzen im Rücken anfingen, bin ich zum Arzt und habe Antibiotika bekommen.
Anschließend habe ich in Erinnerung, dass die Beschwerden weg waren, ganz sicher bin ich mir aber nicht mehr.
Ich hatte zu der Zeit wegen Jobwechsel, Corona usw. auch unglaublich viel Stress, glaube so viel wie noch nie zuvor in meinem Leben. Weil ich auch noch starke Stimmungsschwankungen hatte, habe ich damals mit meinem Frauenarzt besprochen, einen Monat testweise die Pille abzusetzen.
Das habe ich von Mitte Juni bis Mitte Juli gemacht, also nach der BE. Das hat aber nichts gebracht, weshalb ich nach einem Monat wieder angefangen habe die zu nehmen. Am 01.07. habe ich meinen neuen Job angefangen.
Und irgendwann in dieser Zeit Ende Juni/Anfang Juli fingen die Beschwerden an, die bis heute relativ unverändert sind.
Ich habe so keine Schmerzen. Erst nach dem Wasserlassen habe ich ein Ziehen/Stechen/Reißen/Wundgefühl in der Harnröhre. Entweder direkt danach oder ein paar Minuten nach dem Wasserlassen. Aber meistens nur dann, wenn ich danach Sitze oder Liege. Wenn ich mich bewege sind die Schmerzen weniger. Wenn der Urin gelber ist, sind die Schmerzen stärker. Ich habe auch keine unerträglichen Schmerzen, aber sie sind unangenehm. Und nach einiger Zeit (10 Minuten bis 1 Stunde) gehen die Beschwerden wieder weg. Meine Beziehung hat das auch nicht ausgehalten, weil ich nur noch Angst vorm GV hatte, obwohl die Schmerzen da glaube ich gar nicht unbedingt da waren. Wenn man Angst hat, dass beim GV was weh tut, tut es ja sowieso weh ♀️
Ich bin dann zum Urologen: Abstriche etc. ohne Befund, aber Antibiotika wegen Ureaplasmen. Hat nicht geholfen. Anschließend Hormoncreme, hat nicht geholfen.
Dann zum Frauenarzt: Angeblich Harnröhre geschwollen im Ultraschall. Heilcreme ohne Hormone und Acimol zur Reinigung des Urins bekommen. Hat nicht geholfen.
Dann zu einem anderen Urologen: Blasenspiegelung. Kein Befund, außer, dass die Harnröhre was zu eng sei. (Vielleicht auch nur geschwollen oder angespannt??????) Anschließend 2 Dehnungen an 2 Terminen. Haben nicht geholfen.
Dann wieder zum ersten Urologen. Überweisung ans KH mit angeblicher relativer Harnröhrenverengung. Uroflow gemessen. Wert 33, alles in Ordnung. Blase entleert sich angemessen, kann nur ungewöhnlich viel Harn halten. Sonst kein Befund.
Nächster Schritt ist jetzt wieder zum Urologen mit dem Krankenhausbefund, der eigentlich keiner ist. ♀️
Gleichzeitig war ich noch bei einer Heilpraktikerin. Die ist super nett und hat mir auch endlich Mal zugehört. Leider auch etwas teuer auf Dauer, aber man will halt auch Hilfe.
Die glaubt es liegt am Stress und an Verspannungen usw. Wir haben viel geredet in mehreren Sitzungen, neue Glaubenssätze aufgeschrieben usw. (Muss man natürlich dran glauben). Und tatsächlich, wenn ich Mal etwas weniger Stress habe, dann sind die Beschwerden auch ganz selten mal weg. Aber leider bin ich eigentlich immer gestresst und das Problem mit der Harnröhre stresst auch, weil man ja nur noch drauf wartet, dass das wieder kommt.... Sodass die Beschwerdefreiheit nie lange anhält.
Was mir auch noch aufgefallen ist, wenn ich viel unterwegs war (spazieren oder so), dann ist es schon Mal besser, oder wenn ich Feiern bin und was getrunken habe, dann auch.
Ich denke es gibt dann 3 Möglichkeiten:
1. Doch noch was bakterielles wegen der Blasenentzündung letztes Jahr im Mai. Das schließe ich aber eher aus.
2. Schmerzen durch Stress, Verspannungen etc. im Beckenboden.
3. Hormonelles Problem durch Absetzen der Pille letztes Jahr.
Ich vermute, es ist eine Kombination aus 2 und 3 ist, ggf. auch noch durch 1, vlt. weil die Schleimhaut doch noch was gereizt war. Der Frauenarzt denkt übrigens, es könnte nicht an Hormonen liegen..... Aber ich könnte mir das schon vorstellen. Allerdings ist es vielleicht kein Östrogenmangel, sondern eine Östrogendominanz, weshalb die Creme nicht wirkt. Zudem wirkt sich Stress ja auch auf den Hormonhaushalt aus. Wenn es die Verspannungen sind wundert es mich allerdings, dass das Problem immer nach dem Wasserlassen auftritt. Was aber wieder dazu passen würde ist, dass ich morgens früh nach dem schlafen und dem ersten Toilettengang meistens weniger oder keine Beschwerden habe.
Meine nächsten Schritte sind nun:
- Beckenbodentraining / Beckenbodenentspannung mit Übungen Zuhause.
- Allgemein mehr Bewegung und Sport, insbesondere für den Rücken. Habe auch Rückenschmerzen im unteren Rücken.
- Hormonspiegel messen lassen.
- Ggf. die Pille ganz absetzen. Will ich aber eigentlich ungerne.
- Stress reduzieren, sofern möglich.
In meinem Kopf stelle ich mir leider immer vor, dass meine ganze Harnröhre kaputt ist oder zerfressen oder so, aber eigentlich hätte der Arzt das bei der Dehnung auch sehen müssen
Meine einzige Hoffnung ist gerade, dass die Schmerzen nicht mehr geworden sind bis jetzt. Aber man hat ja immer das Gefühl, einem läuft die Zeit weg und ich würde mich aktuell auch gar nicht trauen, eine neue Beziehung anzufangen
Vielleicht weiß hier ja mittlerweile jemand was neues. Würde mich über jeden Rat freuen.
Liebe Grüße,
Ani