zu der Frage, welche Klinik gut ist: letztlich glaube ich, dass jede Fachk”Mehr“@Renrew17: Hallo Renrew,
zu der Frage, welche Klinik gut ist: letztlich glaube ich, dass jede Fachklinik diesen Eingriff mit gutem Ergebnis leisten kann. Allerdings sehen wir durch die zusehens höhere Zahl von Belegärzten und kleineren Allgemeinkrankenhäusern (die alle auch etwas von dem lukrativen Kuchen abhaben wollen) auch mehr nicht befriedigende Ergebnisse, teilweise auch richtig schlechte... Natürlich kochen alle (auch wir) nur mit Wasser, aber gerade wenn es doch ein etwas kniffligeres Knie ist (uns Ihres klingt ein wenig danach, weil laterale Arthrose; spricht für ein X-Bein) ist man sicherlich da am besten aufgehoben, wo man so etwas täglich macht und auch die notwendigen Rückzugsmöglichkeiten hat. Gerade bei X-Bein-Arthrosen kann es Probleme machen, das Knie bei den (schon ausgelutschten) Bändern stabil zu bekommen-dann ist es gut, wenn man für den Fall der Fälle auch ein sogenanntes achsgeführtes Knie in der Hinterhand hat (und auch genügend Erfahrung, es einzusetzen!)
Eine gute Möglichkeit stellt die AOK zur Verfügung: Sie bewertet die Kliniken anhand von vielen Daten nach Qualität (so auch bei Knieendoprothetik). Wenn Sie hier in einem Bereich drei "Bäumchen" sehen, spricht das sehr für die Qualität, wenn Sie weniger sehen, eher dagegen.
Zum den sogenannten patientenindividualisierten Knieprothesen: Ja, auch wir setzen solche Knie ein, und versprechen uns Vorteile in der sogenannten Standzeit, also wie lange die Prothese fest sitzt. Wissen tut es tatsächlich keiner; dies werden erst die Daten des Endoprothesenregisters Deutschland (oder der vergleichbaren Register) zeigen. Soweit mir bekannt ist, bestehen die größten Erfahrungen im Moment die einem Knie der Firma ConforMis, ("itotal", "iduo", etc). Dies ist nicht als Produktwerbung gemeint; hier gibt es aber seit ca. 8 Jahren Erfahrungen, die bislang positiv ausfallen. Tatsächlich läuft der Vorgang so, dass vom gesamten Bein ein CT angefertigt wird, die Daten werden via sicherer Datenleitung nach Amerika versendet und das Knie dann (hoffentlich) optimal geplant und angefertigt. Dies dauert ab CT so ca. 6-8 Wochen. Tatsächlich stammt im Moment auch nicht Knie selbst aus dem 3-D Drucker, sondern lediglich die (auch individuellen) Schnittschablonen. Unsere Erfahrungen mit diesem Knie sind gut: -man opfert weniger eigenen Knochen -das Knie sitzt wirklich annähernd perfekt -tendenziell sind die Patienten schneller bei einer besseren Beweglichkeit
Nachteile: -geht nicht für jedes Knie, insbesondere stärkere Achsabweichungen (über ca. 15° O- oder X-Bein sowie 15° Streckhemmung) kriegt man nicht sicher stabil und macht es lieber mit einem Standardknie -keiner weiss im Moment wirklich, ob die Standzeit besser ist, werden wir erst in ca. 10 Jahren wissen -ist teuer, wobei die Krankenkassen sehr unterschiedlich damit umgehen
Zu dem Minmalinvasiven: Halte ich am Knie auch für nicht soooo entscheidend. Dass ein erfahrener Operateur versucht, Hautschnitt und "Flurschaden" in der Tiefe gering zu halten, ist klar (Er muss ja auch wieder zunähen...) Aber auf biegen und brechen um jeden Millimeter (zuungunsten der Übersicht) zu kämpfen, halte ich nicht für zielführend.
So, genug der Worte. Wenns interessiert, kann ich auch mal was zum Thema Nickelallergie bei Endoprothetik schreiben, hier besteht auch eine ziemlich große Unsicherheit.
Grüsse aus dem Endoprothetikzentrum Hessisch Lichtenau, Ihr Tobias Radebold”Weniger