@Balko
Hallo Balko, die Frage stellt sich immer mal wieder hier im Forum.
nach der langen Zeit wird die Entfernung kein Spaß für den Operateur, das Ding wird sehr fest im Knochen sitzen....
Ein paar Gründe, die für eine Entfernung sprechen:
-der Knochen baut sich unter dem
Implantat eher ab, da die Belastung ja von dem Nagel mit getragen wird. Dies ist zwar meist ein eher theoretisches Problem als ein praktisches im Alltag
-aus mir unklaren Gründen machen insbesondere Titanimplantate ein gewisse Wetterfühligkeit, die nach Entfernung meist verschwindet.
-Wenn Sie je mal eine Knie- oder Hüftendoprothese brauchen, wird der Marknagel dies unmöglich machen bzw. muss das Ding dann eh raus-aus meiner Sicht erscheint es aber besser, dies nicht zusammen zu machen, sondern zweitzeitig: Nagel raus, den Knochen wieder abheilen lassen, dann
Prothese rein.
Auch deswegen, weil ein gewisses Risiko besteht, dass bei der Materialentfernung der Oberschenkelknochen gesprengt wird-dann kann man die nächsten Monate den Einbau eines künstlichen Gelenkes vergessen...
Und wenn Sie dann schon deutlich älter als im Moment sind, wird die OP dadurch auch nicht besser.
Gegen die OP sprechen das Risiko der OP, insbesondere die Knochensprengung,
Wundheilungsstörungen und
Infektionen, aber auch die üblichen anderen, sowie die Schmerzen und die Widrigkeiten um die OP herum.
Ich halte die Risiken der OP bei Nichtrauchern und Nicht-Diabetikern für kalkulierbar und würde bei mir selbst einen Nagel im Bein immer rausbauen lassen, aber wirklich müssen tut man im Leben sehr wenig.
Nebenbei-am besten in der Klinik rausnehmen lassen, wo es reingekommen ist: Jeder Nagel hat ein spezielles Instrumentarium und seine eigenen Tücken-geht besser, wenn man das Ding im Alltag sowieso verwendet, als wenn man sich ein (unbekanntes) Leihsieb bestellen muss.
Grüsse aus dem kalten Hessisch Lichtenau,
Ihr Tobias Radebold