T. Radebold sagt am 23.12.2014
Sehr geehrte Frau Esculap,
sehr geehrter Herr Kollege Stehling,
das ist wirklich eine ziemliche verzweifelte Situation-mehrfache Voroperationen, Prothese (wieder?) locker, tiefer, chronischer Infekt...wahrscheinlich nach der langen Leidensgeschichte auch ziemlich dünner, ziemlich weicher Knochen-
Der Weg, den Kollege Stehling skizziert hat, ist sicher zunächst der Richtige: die Prothese muss raus, der Infekt muss saniert werden-und bis man eine langfristige (denn endgültig gibt es leider in der Endoprothetik nicht...) Lösung plant, gehört ein Platzhalter rein, der verhindert, dass sich der noch vorhandene Kapsel-Bandapparat weiter verkürzt.
Ob man dann eine Versteifung anstrebt (die tatsächlich oft in so einer Situation die bessere Alternative ist) oder man einen erneuten Versuch mit einem künstlichen Gelenk wagt, würde ich im Moment offen halten; dies hängt von vielen Faktoren ab, die so aus der Ferne nicht zu klären sind.
Wenn Sie möchten: Wir kochen zwar auch nur mit Wasser, aber dafür jeden Tag...
Wir sind eine der größten Wechselendoprothetik-Kliniken in Deutschland und lösen viele Fälle, die an anderer Stelle nicht gut gegangen sind.
Wenn Sie möchten, können wir Sie gerne mal ansehen und gemeinsam beraten, wie es weitergehen könnte.
Trotz allem gute Besserung und erholsame Feiertage aus Hessisch Lichtenau,
Ihr Tobias Radebold
PS: Ich verstehe Ihre Frustration und auch Ihre Sorge, als Versuchskaninchen her halten zu müssen-dennoch glaube ich, dass die Kollegen alles nach bestem Wissen und Gewissen gemacht haben-leider gibt es auch immer wieder viel Pech bei sogenannten Routineoperationen.
Selbst wenn wir in unserer Klinik eine sehr niedrige Komplikations- und Infektionsrate haben-der eine von 500 (geschätzt) mit einer Komplikation wird sicherlich auch mit uns extrem unglücklich sein...