Kati, ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Neurologen so zie mlich jede Nervenerkrankung in den Beinen als Polyneuropathie benennen. Die Ursache oder gar eine Heilungsmöglichkeit können sie nicht benennen. Ich will noch einmal kurz meine Situation beschreiben: Ich war bis zu meinem 62. Lebensjahr Sportler und relativ gesund. Ich bekam dann ein Aortenanorysma im Brustraum, 2
Schlaganfälle und einen Hirnstamminfarkt. Ich hatte mich eigentlich davon ganz gut wieder erholt und bekam dann aber durch nachlässiges Verhalten der Verantwortlichen auf der Pflegestation, auf der ich mich befand, eine
Blutungsanämie, die so vermurkst wurde, dass sie mit einem Platzbauch und diversen Operationen endete. Im Zuge dieser Operationen wurden mir auch 2 Enden von 10 und 20 cm Dünndarm entfernt. Das ganze Drama endete mit einer
Sepsis und diversem Organausfall. Von all dem habe ich mich letztlich erholt und konnte die Reha nach 7 Monaten verlassen. Als ich nun durch tägliche Spaziergänge begann, mich selbst wieder zu mobilisieren, setzten erste Druckbeschwerden unterhalb des linken Fußes ein. Als ich im Sommer in der Nordsee baden ging, hatte ich in beiden Beinen ein bis dahin nicht gekanntes, ich nenne es mal, "Strömungsempfinden". Das ist bis heute geblieben.
Wegen der sukzessiven Zunahme der Druckbeschwerden suchte ich diverse Kliniken auf. Wie bereits erwähnt, war man in Hamburg-Eppendorf der Meinung, es könnte eine funikuläre Myelose sein. Ich habe dann ein halbes Jahr B 12 Spritzen bekommen. Danach habe ich den B 12 Wert messen lassen. Er war sehr hoch. Auf Anraten des behandelnden Prof. habe ich dann von weiteren Substitutionen Abstand genommen, vor allem auch, weil keine Besserung eintrat und weil ein weiterer Prof. mir sagte, wenn sie nach einem halben Jahr keine Verbesserung spüren, dürfte es auch keine funikuläre Myelose sein, wäre es das, so der Prof., müssten sie schon eine deutliche Verbesserung verspüren.
Im letzten viertel Jahr haben die Druckbeschwerden doch sehr zugenommen und ich bin deshalb nach Neumünster gefahren, um mich dort von einem mir empfohlenen Prof. untersuchen zu lassen. Er äußerte auch die Vermutung, dass es möglicherweise eine funikuläre Myelose sein könnte. Er hat mir Blut abgenommen, um Metylmalosäurewerte, die B 12 Werte und den Homocysteinwert feststellen zu lassen. Leider habe ich noch kein Ergebnis erfahren.
Was mich daran stört anzunehmen, dass es eine funikuläre Myelose sei, ist die Tatsache, dass ich lediglich diesen zunehmenden Druck verspüre, der vor allem abends sehr stark ist. Weitere Beschwerden habe ich nicht. Die Druckbeschwerden haben jedoch so zugenommen, dass sie schon eine Behiderung darstellen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Beschwerden von einem sehr tiefen
Dekubitus, den ich am Steiß hatte, herrühren. Der Dekubitus wurde mit sehr stark drückenden medizinischen Einlagerungen behandelt. Sie übten teilweise einen so starken Druck aus, dass ich weder sitzen noch liegen konnte. Ich meine, dass durch den anhaltenden Druck hier Nerven irreversibel beschädigt worden sein könnten.