Hallo Luca,
entschuldige bitte, dass ich erst jetzt schreibe...
ich hatte meine SD-OP am MI: 04.04.12, die rechte Seite wurde entfernt, der Schnellschnitt hatte ergeben, dass okay sei. Doch dann kam am Do: 05.04.2012 der
Schock! Mein behandelnder Arzt kam gegen Nachmittag zu mir ins Zimmer und meinte, das nach genauerer Untersuchung des Knotens leider Bösartige Krebszellen gefunden wurden! ich war total geschockt und habe erstmal angefangen zu heulen!Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, das eine Krebsdiagnose jeden umhaut. Aber was macht eine Junge Frau mit gerademal 22 Jahren? Ich war Fix und Fertig! Wie geht es weiter? Wie erzähle ich das meinem Mann? und überhaupt, wie bringt man so eine Diagnose der Familie bei?
Mein Arzt meinte dann, dass er gerne an Karfreitag wohlgemerkt die linke Seite noch entfernen müsse. Ich meinte nur, es sei doch Feiertag, da werden nur Notfälle operiert. was ja auch in der Regel so ist. Doch das war ihm egal, sonst hätte ich drei Monate warten müssen bis wieder operiert werden hätte können. und da die wunde ja quasi noch offen war, musste er nur den Faden entfernen.
Gesagt getan. An Karfreitag nochmals in den Op. man ich hatte jetzt noch mehr schiss als vor der ersten OP!hab noch auf dem OP-tisch angefangen zu heulen, trotz der LMAA Tablette....
Mir wurde also auch die linke Seite komplett entfernt plus 6 Lymphknoten, da ja die gefahr bestand, dass der Krebs gestreut hat!
Nach der OP wurde ich trotz des Feiertags in den
Aufwachraum gebracht (was an feiertagen eigentlich ebenfalls nicht die regel ist, doch die Narkoseschwester hat darauf bestanden!), wo sich die Nakoseschwester echt rührend um mich gekümmert hat. Ich habe 3 stunden gebraucht, bis ich soweit wieder auf demm Damm war, das ich wieder auf mein Zimmer durfte. Schmerzen hatte ich keine, da ich so vollgepumpt mit Schmerzmitteln war... Dann kam die Nachricht, das der Arzt leider während der den linken Stimmbandnerv einmal komplett durchtrennt hat, da der an einer ungewohnten stelle eine schleife machte, womit der Arzt nicht gerechnet hatte! Oberhalb des Stimmbandnervs hat wohl noch alles funktioniert, doch als er dann den Kehlkopf zur seite legte, merkte er, dass da etwas nicht stimmen konnte. also hat er zu nadel und faden gegriffen und den nerv wieder zusammen genäht.
Am Samstag dann fing es an. Mein GANZER Körper hat gekribbelt und wurde leicht taub! auch sprechen konnte ich nicht richtig, da sich mein Mund wie gelähmt anfühlte. Ich bekam gesagt, das läge an dem Calziummangel der entsteht wenn die SD komplett entfernt wird. Mittlerweile habe ich kein Kribbeln mehr und die
Lähmungserscheinungen sind auch weg. (zum Glück! denn es war echt Ätzend!). Das
Drainage ziehen ist übrigens garnicht so schlimm. Einmal tief einatmen und mit einem leichten sauggeräusch ist sie auch schon raus, es war etwas unangenehm, da die Drainage direkt an der Lufröhre lag. aber weh tat es nicht.
Ich bin nun seit dem 12.04.12 wieder zuhause. Meine Stimme.... naja was soll man sagen, hört sich an wie ein reibeisen ;) aber ist schon um einiges besser geworden, obwohl sich das linke Stimmband immer noch nicht bewegen will.... aber das ist im moment mein kleinstes Probelm. Ich glaube, ich weis noch immer nicht, wie ich mit der Krebsdiagnose umgehen soll. Klar es ist jetzt alles Weg und die Lymphknoten waren zum glück alle 6 NICHT befallen( was ja schonmal gut ist), doch ich fühle mich schlapp und müde, aber ich fühle mich auch irgendwie deprimiert! am Wochenende erst, hatte ich eine wirklich sehr kleine Auseinandersetzung mit meinem Mann. Ich habe mich weggeschlossen und habe stundenlang geheult! Nach außen hin gebe ich mich stark und klar ich habe mein Leben noch vor mir, aber ich habe irgendwie angst, dass ich damit nicht klarkomme!
Nächste Woche Do. am 03.05.2012 werde ich meine Radiojodtherapie beginnen um evtl. noch vorhandene Krebszellen zu zerstören. das Problem hier? Ich bin max 7 Tage in Quarantäne! ohne Besuch von meinem Mann oder der Familie! ich komme ja jetzt schon kaum klar mit der Situation und dann noch in Quarantäne? Ich habe solche ANgst das ich eine
Depression falle! Hat einer von euch auch schon diese Diagnose gehabt und sich vielleicht ähnlich gefühlt, wie ich mich jetzt fühle? Für Ratschläge bin ich gerne Offen!
Achja, danke fürs lesen ;)
Liebe Grüße
Hanny