Seit mehr als 30 Jahren hatte ich einen kleinen „Knoten“ im Mundraum unterhalb der Lippe (links).
Das Knötchen hat sich in diesem Zeitraum, wenn, nur minimal vergrößert und zeigte nur bei Berührung eine Empfindlichkeit.
Im Frühjahr 2016 wurde ich durch meinen Zahnarzt an das nächstgelegene Krankenhaus verwiesen.
Dort wurde der „Knoten“ durch Herausschneiden entfernt und als bösartig aber nicht streuend identifiziert. Auch nach einem zweiten und dritten Schneiden konnte der Tumor nicht vollständig entfernt werden.
Nach Überweisung an ein spezialisiertes Krankenhaus wird nun eine größere OP vorbereitet, bei der die betroffenen Gewebeteile und Teile der Lippe entfernt werden sollen.
Auch sind sich die Ärzte nicht sicher, welche Art von Tumor hier vorliegt.
Die verschiedenen Diagnosen der Ärzte sind unten im Wortlaut aufgeführt.
Alternativen (Bestrahlung, Chemo) stehen laut den Fachärzten nicht zur Diskussion.
Nach einer MRT Untersuchung sind die Ärzte der Meinung, dass noch keine Streuung stattgefunden hat.
Eine solche Operation hätte aber enorme Auswirkungen auf mein zukünftiges Leben, in vielen Bereichen. Daher möchte ich diese Operation vermeiden.
Meine Fragen hierzu:
• Der Tumor ist seit über 30 Jahren bekannt (ich bin 52, männlich), hat wohl bis heute nicht gestreut, welche Chancen bestehen, dass dies so bleibt?
• Hat jemand ähnliche Krankheitsverläufe oder Erfahrungen mit Behandlungen?
Diagnose 1. Krankenhaus:
Material: PE Unterlippe oral links
Pathologisch-anatomische Begutachtung 14.03.2016:
Vier max. 4 mm große Excisate zeigen mikroskopisch Speicheldrüsengewebe mit Obstruktionsmerkmalen und einem der Partikel eine Läsion mit den Aspekten eines regressiv veränderten ephithelialen Tumors vom Typ des partiell adenoiden und mikrozystisch transformierten Basalzellen-Carcinioms. Hier finden sich Adhäsionen zum Oberflächenepithel. Die übrigen Gewebestücke des Speicheldrüsentumors erscheinen diesbezüglich tumorfrei. In der PAS-Reaktion bestätigt sich diese Konstellation.
Diagnose:
Neben Speicheldrüsengewebe ohne Atypien und mit Zeichen einer Sialoobstruktion in einem Excisate mit Hautanteil ein ca. 4 mm großes Infiltrat eines partiell leicht regressiv veränderten soliden und adenoiden Basalzellen-Carcinoms. Die Befundkonstellation spricht für einen unabhängig vom Speicheldrüsengewebe entstandenen Tumor.
Wir werden zur histogenetischen Einordnung noch zusätzliche immunhistochemische Untersuchungen vornehmen und hierzu nachberichten.
Material: PE Unterlippe oral links
Ergänzung zu obiger Pathologisch-anatomische Begutachtung/1. Nachbericht vom16.03.2016:
Ergänzend wurden immunhistochemische Untersuchen durchgeführt, wie bereits angekündigt:
Der Tumor zeigt eine signifikante Expression für EMA, hingegen keine Expression des Markers BEREP4 (EpCam) und mit CK 5/6 eine annähernd die äußeren Konturen der Epithelproliferation darstellende Dekoration. Mit Vomentin färbt sich vornehmlich das Tumorstroma an. Innerhalb der epithelialen Proliferation aber offenbar Koexpressionsaspekte gegeben. Mit dem Marker Aktin stellt sich ebenfalls eine schwache Expression von Zellgruppen dar, möglicherweise bei myoephithelialer Komponente. Mit Protein S-100 ist ein signifikant starkes Expressionsmuster nicht gegeben. CEA färbt das Tumorgewebe ebenfalls nicht an.
Ergänzende Diagnose:
Die vorliegende Befundkonstellation passt zu einem teils „adenoid“ differenzierten Basalzellen-Carcinoms (Basaliom), wobei der in den Excisatpartikeln gegebene Aspekt eher für die Einordnung bei einem Primärtumor des Oberflächenephithels spricht als für eine Entstehung im Bereich der Speicheldrüse.
Eine lokale Nachresektion zur Sicherung einer R0-Situation ist ratsam.
Material: Nachsekret Unterlippe rechts enoral
Pathologische-anatomische Begutachtung 30.06.2017:
Etwa 2,7 : 1,5 cm mess. Schleimhautexcidat mit einer Dicke von gut 9 mm und drei Fadenmarkierungen. Nach kompletter Aufarbeitung auf der Schnittfläche oberflächlich regelhaft geschichtetes Plattenepithel unterminiert von seromucösen Speicheldrüsen. Angrenzend Tumorverbände aufgebaut aus ungeordneten atypischen drüsigen, teils kribriformen und fokal umschrieben auch soliden basaloid differenzierten Epithelverbänden mit infiltrativer Ausbreitung. Immunhistochemnisch Expression von CK7 und 14 sowie schwach ausgeprägt von S110, p40 und CEA; bcl2 negativ. Fokale Perineuralscheideninfiltration und Ausläufer bis an den cranialen Rand und die basale Absetzungsfläche. Übrige Ränder tumorfrei. Fokal diskrete lymphozytäre Begleitreaktion. Keine Infiltration des Deckepithels.
Diagnose:
Schleimhautexcitat mit einem ca. 15 : 9 mm mess. Tumor-Rezidiv eines Basalzell-Adenocarcinoms mit herdförmiger Perioneuralscheideninfiltration, einer Tiefeninvasion von ca. 8 mm und Carcinomausläufern am Abtragungsrand cranial und basal. Übrige Resektionsflächen tumorfrei.
rpT2/G2, L0, V0, Pn1, RX.
Vgl. Vorbefunde; Nachexcision empfehlenswert.
Diagnosen 2. Krankenhaus :
Befund Krankenhaus (Institut für Pathologie) 27.07.2017:
Das Untersuchungsgut welches uns von der Pathologie … zur konsiliarischen Mitbeurteilung freundlicherweise zugeschickt wurde, zeigt eine Gewebeprobe aus der Wangenschleimhaut.
Die Diagnose eines Basalzelladenoms können wir nicht ohne weiteres nachvollziehen, für uns spricht das morphologische Bild für einen Tumor einer kleinen Speicheldrüse. Differentatialdiagnostisch haben wir auch an ein adenoidzystisches Karzinom gedacht, diese Diagnose lässt sich jedoch nach den ersten immunhistochemischen Untersuchungen nicht zweifelsfrei bestätigen.
Somit werden weitere immunhistochemische Untersuchungen durchgeführt und es erfolgt ein nochmaliger Bericht.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen
Das Knötchen hat sich in diesem Zeitraum, wenn, nur minimal vergrößert und zeigte nur bei Berührung eine Empfindlichkeit.
Im Frühjahr 2016 wurde ich durch meinen Zahnarzt an das nächstgelegene Krankenhaus verwiesen.
Dort wurde der „Knoten“ durch Herausschneiden entfernt und als bösartig aber nicht streuend identifiziert. Auch nach einem zweiten und dritten Schneiden konnte der Tumor nicht vollständig entfernt werden.
Nach Überweisung an ein spezialisiertes Krankenhaus wird nun eine größere OP vorbereitet, bei der die betroffenen Gewebeteile und Teile der Lippe entfernt werden sollen.
Auch sind sich die Ärzte nicht sicher, welche Art von Tumor hier vorliegt.
Die verschiedenen Diagnosen der Ärzte sind unten im Wortlaut aufgeführt.
Alternativen (Bestrahlung, Chemo) stehen laut den Fachärzten nicht zur Diskussion.
Nach einer MRT Untersuchung sind die Ärzte der Meinung, dass noch keine Streuung stattgefunden hat.
Eine solche Operation hätte aber enorme Auswirkungen auf mein zukünftiges Leben, in vielen Bereichen. Daher möchte ich diese Operation vermeiden.
Meine Fragen hierzu:
• Der Tumor ist seit über 30 Jahren bekannt (ich bin 52, männlich), hat wohl bis heute nicht gestreut, welche Chancen bestehen, dass dies so bleibt?
• Hat jemand ähnliche Krankheitsverläufe oder Erfahrungen mit Behandlungen?
Diagnose 1. Krankenhaus:
Material: PE Unterlippe oral links
Pathologisch-anatomische Begutachtung 14.03.2016:
Vier max. 4 mm große Excisate zeigen mikroskopisch Speicheldrüsengewebe mit Obstruktionsmerkmalen und einem der Partikel eine Läsion mit den Aspekten eines regressiv veränderten ephithelialen Tumors vom Typ des partiell adenoiden und mikrozystisch transformierten Basalzellen-Carcinioms. Hier finden sich Adhäsionen zum Oberflächenepithel. Die übrigen Gewebestücke des Speicheldrüsentumors erscheinen diesbezüglich tumorfrei. In der PAS-Reaktion bestätigt sich diese Konstellation.
Diagnose:
Neben Speicheldrüsengewebe ohne Atypien und mit Zeichen einer Sialoobstruktion in einem Excisate mit Hautanteil ein ca. 4 mm großes Infiltrat eines partiell leicht regressiv veränderten soliden und adenoiden Basalzellen-Carcinoms. Die Befundkonstellation spricht für einen unabhängig vom Speicheldrüsengewebe entstandenen Tumor.
Wir werden zur histogenetischen Einordnung noch zusätzliche immunhistochemische Untersuchungen vornehmen und hierzu nachberichten.
Material: PE Unterlippe oral links
Ergänzung zu obiger Pathologisch-anatomische Begutachtung/1. Nachbericht vom16.03.2016:
Ergänzend wurden immunhistochemische Untersuchen durchgeführt, wie bereits angekündigt:
Der Tumor zeigt eine signifikante Expression für EMA, hingegen keine Expression des Markers BEREP4 (EpCam) und mit CK 5/6 eine annähernd die äußeren Konturen der Epithelproliferation darstellende Dekoration. Mit Vomentin färbt sich vornehmlich das Tumorstroma an. Innerhalb der epithelialen Proliferation aber offenbar Koexpressionsaspekte gegeben. Mit dem Marker Aktin stellt sich ebenfalls eine schwache Expression von Zellgruppen dar, möglicherweise bei myoephithelialer Komponente. Mit Protein S-100 ist ein signifikant starkes Expressionsmuster nicht gegeben. CEA färbt das Tumorgewebe ebenfalls nicht an.
Ergänzende Diagnose:
Die vorliegende Befundkonstellation passt zu einem teils „adenoid“ differenzierten Basalzellen-Carcinoms (Basaliom), wobei der in den Excisatpartikeln gegebene Aspekt eher für die Einordnung bei einem Primärtumor des Oberflächenephithels spricht als für eine Entstehung im Bereich der Speicheldrüse.
Eine lokale Nachresektion zur Sicherung einer R0-Situation ist ratsam.
Material: Nachsekret Unterlippe rechts enoral
Pathologische-anatomische Begutachtung 30.06.2017:
Etwa 2,7 : 1,5 cm mess. Schleimhautexcidat mit einer Dicke von gut 9 mm und drei Fadenmarkierungen. Nach kompletter Aufarbeitung auf der Schnittfläche oberflächlich regelhaft geschichtetes Plattenepithel unterminiert von seromucösen Speicheldrüsen. Angrenzend Tumorverbände aufgebaut aus ungeordneten atypischen drüsigen, teils kribriformen und fokal umschrieben auch soliden basaloid differenzierten Epithelverbänden mit infiltrativer Ausbreitung. Immunhistochemnisch Expression von CK7 und 14 sowie schwach ausgeprägt von S110, p40 und CEA; bcl2 negativ. Fokale Perineuralscheideninfiltration und Ausläufer bis an den cranialen Rand und die basale Absetzungsfläche. Übrige Ränder tumorfrei. Fokal diskrete lymphozytäre Begleitreaktion. Keine Infiltration des Deckepithels.
Diagnose:
Schleimhautexcitat mit einem ca. 15 : 9 mm mess. Tumor-Rezidiv eines Basalzell-Adenocarcinoms mit herdförmiger Perioneuralscheideninfiltration, einer Tiefeninvasion von ca. 8 mm und Carcinomausläufern am Abtragungsrand cranial und basal. Übrige Resektionsflächen tumorfrei.
rpT2/G2, L0, V0, Pn1, RX.
Vgl. Vorbefunde; Nachexcision empfehlenswert.
Diagnosen 2. Krankenhaus :
Befund Krankenhaus (Institut für Pathologie) 27.07.2017:
Das Untersuchungsgut welches uns von der Pathologie … zur konsiliarischen Mitbeurteilung freundlicherweise zugeschickt wurde, zeigt eine Gewebeprobe aus der Wangenschleimhaut.
Die Diagnose eines Basalzelladenoms können wir nicht ohne weiteres nachvollziehen, für uns spricht das morphologische Bild für einen Tumor einer kleinen Speicheldrüse. Differentatialdiagnostisch haben wir auch an ein adenoidzystisches Karzinom gedacht, diese Diagnose lässt sich jedoch nach den ersten immunhistochemischen Untersuchungen nicht zweifelsfrei bestätigen.
Somit werden weitere immunhistochemische Untersuchungen durchgeführt und es erfolgt ein nochmaliger Bericht.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen