Lieber HaPe,
ich muss mich viele Male entschuldigen, dass ich mich nicht schon früher gemeldet habe. Was soll ich zur Entschuldigung vorbringen? Es ging einfach organisatorisch vieles drunter und drüber bei mir in letzter Zeit.
Hab' vielen Dank für den Hinweis auf die Forschungen in Braunschweig. Die sind mir bekannt, ich habe sie schon in meinem ersten Beitrag erwähnt. Ich habe dort auch nachgefragt, denn was die herausgefunden haben, ist m.
E. sehr relevant. Aber ich habe nie eine Antwort erhalten. Die Yersinien sollen sich laut Frau Prof. Dersch im Darmlumen in eine Schleimschicht hüllen und sich so den Abwehrzellen entziehen. Offensichtlich können aber zellgängige Antibiotika sie trotzdem erreichen, denn sonst würde ja das Tetracyclin nicht wirken.
Habe mehrfach meinen behandelnden Arzt gebeten, ja angebettelt, er möge sich doch mal mit Prof. Dersch in Verbindung setzen, um sie zu den Yersinien und Ihren Lebensbedingungen sowie ihrem Vermehrungszyklus zu befragen oder einen Assistenten darauf anzusetzen. Das hat er aber offensichtlich nicht nötig. Ich finde das höchst arrogant.
Ich bin so sauer auf die ganze Medizinerschaft. Ich halte die alle nur noch für geldgierig und zynisch. Einerseits schwätzen sie vom "mündigen Patienten", wenn sich aber mal einer kümmert und Informationen beisteuert, dann ist es auch nicht recht, dann fühlen sie sich bevormundet. Dein berechtigtes und nur allzu verständliches Streben gesund zu werden wird dann auch noch als Renitenz interpretiert.
So ist von meiner Seite von der "Yersinien-Front" leider nicht viel neues zu berichten. Ich hatte ja schon geschildert, dass ich um eine Antibiotikabehandlung kämpfe. Die habe ich auch erhalten, aber leider mit Mitteln, gegen die meine "lieben" Keime längst resistent sind. Was mich allerdings stutzig macht, ist die Tatsache, dass es ein wenig geholfen hat, d.h., eine leichte Besserung ist eingetreten. Weg sind die Beschwerden aber leider nicht.
Was Du über die Zuordnung zu Autoimmunerkrankungen schreibst, ist ja gerade das, was ich den Medizinern vorwerfe. Sie machen es sich zu einfach. Wenn Sie irgendwas nicht verstehen oder keine Zeit/Lust/Neigung haben, sich tiefer damit zu beschäftigen, dann suchen sie sich irgendein Etikett, das sie dem Patienten anheften. Der Prozess, den Du schilderst, zeigt ja ganz deutlich, dass es sich eben n i
C h t um eine Autoimmunreaktion handelt, sondern sehr wohl um eine Reaktion auf das Bakterium.
Dass die Behandlung mit den Tetracyclinen bei mir vier oder fünf mal erfolgreich war und angeschlagen hat, ist für mich der stärkste Beweis, dass es sich um einen lebenden Keim handelt, den man auch bekämpfen kann. Nur leider wurde die Kurzzeit-Behandlung so oft wiederholt, bis die Resistenzen komplett waren. Ich war damals noch nicht informiert genug, um von mir aus auf die Idee zu kommen, das Medikament über einen längeren Zeitraum zu nehmen. Ein Arzt mit ein wenig Erfahrung hätte aber darauf kommen müssen. Das ist ja nun wahrlich nichts neues, dass Keime gegen Antibiotika Resistenzen bilden und man diese nehmen muss, bis alle Keime und deren Nachkommen eliminiert sind, weil die, die überleben, natürlich resistent geworden sind.
Ich habe mir eben noch einmal durchgelesen was Du geschildert hast. Da hast Du ja wirklich mit der längerfristigen
Malaria-Prophylaxe ein riesengroßes Glück gehabt und dabei die Yersinien mit erwischt. Wie lange hast Du denn das Doxycyclin genommen? Und woher wusstest Du, dass Du Yersinien hattest und keine andere Infektion? Wie lange liegt das Ganze zurück? Gibt es die Ärztin noch, die dich behandelt hat? (Ich wusste allerdings gar nicht, dass man Doxy gegen Malaria verwendet und schon gar nicht zur Prophylaxe).
Ich stimme dem zu, was Du zu der Arche und den Umsetzungsmöglichkeiten sagst. Die geschickten Hände sind das eine, der Wille, wirklich zu helfen ist das andere. Und ein weiteres ist die Bereitschaft, neue Informationen aufzunehmen, auch mal etwas anders zu machen als der "Mainstream" und sich nicht nur an Altbekanntes zu klammern.
Zum Schluss noch: Ich bin zwar stinksauer, resigniert habe ich aber noch nicht. Wer nicht kämpft hat von vornherein verloren!
Herzliche Grüße
Doris