Hallo zusammen.
Erst einmal vielen Dank für die ganzen Forenbeiträge, auch wenn diese ein paar Jahre her sind, sie haben mir sehr geholfen, meine Angst zu nehmen.
Dies will ich nun auch nachfolgenden Patienten weitergeben.
Ich hatte am 4.2.21 eine Teilsektion Parotis (Ohrspeicheldrüse) Tumor Op.
Bereits am Vortag am 3.2.21 wurde ich ins Krankenhaus bestellt. Mir wurde dann erklärt, dass der Tumor und ein Teil der Ohrspeicheldrüse entfernt werden müsse. Am OP Tag war ich doch ein wenig nervös, dies legte sich aber nach der sogenannten LMAA (Leck mich am A.... Tablette). Und dann ging es auch schon früher wie erwartet los.
Das Narkoseteam war äußerst nett und freundlich. Ich konnte mich sogar noch erinnern wie der Narkosearzt aus dem selben Ort kam, wie ich aktuell wohnte.
Nach seiner Aussage "Jetzt kommt ein starkes Schmerzmittel, ist ein bisschen wie ein starker Schnaps" war ich dann auch schon ziemlich gleich weg.
Als ich wieder zu mir kam wurde ich im
Aufwachraum direkt betreut und musste erstmal Grimassen schneiden und meine Stirn bewegen. Hier stellte sich dann raus, dass mein Mund ein wenig beleidigt war.
Zur Erklärung:
Mein Tumor (Durchmesser: 2,5cm) saß ziemlich weit Innen. Im sogenannten Innenlappen, direkt unter dem Gesichtsnerv. Dieser musste abgelöst werden vom Tumor und war deshalb ein wenig beleidigt. Ich habe dann jeden Tag Übungen gemacht und dieses Problem legte sich dann relativ schnell. Die meisten Tumore befinden sich allerdings im Außenlappen wurde mir gesagt, von daher, etwas speziell .
Mir war nach der Narkose etwas übel, hatte aber auch nur 91% Sauerstoff im Blut, normal sind 94%-98%. Das war wohl der Grund. Hab hier 2 Paspertin Infusionen bekommen und das Thema war erledigt.
Nach der Op bekam ich Mittags erst klare Suppen und Abends Abendbrot. Hier hatte ich am ersten Tag beim Kauen leichte Schmerzen. Ansonsten habe ich aber nicht wirklich Schmerzmittel gebraucht, auch wenn ein wenig Schmerzen da waren, den ganzen Krankenhausaufenthalt, der mit von Mittwoch 3.2.21 bis Sonntag 7.2.21 gedauert hat. Ich bin da halt immer einer, der auf die Zähne beißt.
Was ganz normal ist nach so einer Operation, dass beim Ohr (bei mir das Halbe Ohr) eine Gefühlslosigkeit auftritt (taubes Gefühl) und auch unter dem Ohr ein Teil. Dies kann einige Wochen bis Monate, mitunter auch 1-2 Jahre dauern. Auch ein leichtes
Schwitzen ist ganz normal beim Essen , war bei mir aber nicht der Fall.
Auch normal ist, dass die ersten 2-3 Tage eine
Drainage (kleiner Schlauch in der Wunde), der herausragt und ein Auffangbehälter, dran ist. Dies dient dazu, Nachblutungen und Wundwasser abfliessen zu lassen.
Dieser wurde mir am Samstag dann gezogen, weh hat es bei mir nicht getan.
Am 15.2.21 wurden mir dann die Fäden gezogen, dies hab ich teilweise gespürt (leicht unangenehm aber auf jeden Fall aushaltbar), teilweise aber auch nicht aufgrund des tauben Gefühls --> sehr praktisch :).
Ich mache regelmäßig Gesichtsübungen und knapp einen Monat nach der OP gehts mir echt gut. Was leider bei mir der Fall ist, ich habe einen sehr seltenen Tumor und das Ganze musste eingeschickt werden nach München. Die Vermutung ist gutartig, da sie sich aber nicht sicher sind, wird dass noch abgeklärt, ich gebe aber auf jedenfall ein Update. Kommenden Montag den 8.3.21 bekomm ich dann das endgültige Ergebnis .
Habt keine Angst
vor der OP, die ist echt halb so schlimm, ich hab mir auch so oft einen Kopf gemacht. Auch die Gefühlsstörungen danach sind normal und die Gefühle kommen wieder. Der Gesichtsnerv ist da meistens ein wenig beleidigt.
Ich würd es vergleichen mit der Haut, wenn die einen Schlag abbekommt, können blaue Flecken entstehen. Diese heilen innerhalb weniger Tage ab. Beim Gesichtsnerv dauert dies halt ein wenig länger und Geduld ist gefragt.
PS: Auch ein jucken der Wunde ist teilweise normal, das zeigt , dass sie am heilen ist. Da wurde mir aber vom HNO auch ein Fenistil verschrieben, dies hilft dann.
So ich hoffe ich konnte euch gut aufklären, habt keine Angst, alles Liebe und Gute den nachfolgenden Patienten. Übrigens, schaut wenn ihr sowas entdeckt, dies gleich abklären zu lassen (Knubbel oder sowas), diese können wachsen und irgendwann auch, wenn sie gutartig sind, bösartig werden. Die Tumoren sollten immer so schnell wie möglich entfernt werden. 80% aller Ohrspeicheldrüsentumor sind übrigens gutartig, also auch hier, ja es kann sein, die Chance ist aber gering, dass die bösartig sind.
Wenn ihr Fragen habt, fragt gerne.