Hi Conny,
ich war hier der Beitragsstarter. Bin selbst 27 Jahre. Habe aber die OP nun im September 09 hinter mich gebracht. Super angenehm war sie natürlich nicht, aber das wirst du dir sicher denken können.
Bei mir wurde die Stirnhöhle und die Nebenhöhlen ausgeschabt, der Durchgang zu meiner Stirnhöhle wurde erweitert (Knochen durchstoßen), Polypen entfernt und auch gleich noch die Nasenscheidewand begradigt. Da es sich hierbei um eine komplette Sanierung handelte, dauerte das abheilen etwas länger als bei den anderen Mitpatienten.
Ich kann dir vom Ablauf etwas erzählen.
Zuvor hatte ich noch nie eine Operation. Ging morgens hin, mir wurde mitgeteilt auf welcher Station ich mich melden müsste und als ich dort war, wurde mir mein Zimmer gezeigt. Da die OP gleich morgens sein sollte, bekam ich ein schönes Hemdchen mit dem Schlitz hinten, weiße sexy Thrombosestrümpfe, und ein mega süßes OP-Käppchen für die langen Haare.
Ziemlich schnell bekam ich eine OP-Vorbereitungstablette, mit dieser sollte ich für die
Narkose vorbereitet werden und mir alles etwas mehr egal werden. Eine halbe Stunde später, wurde ich von zwei Krankenpflegern mitsamt meinem Bett abgeholt, in den Aufzug und zum OP Vorbereitungsraum.
Dort bekam ich von jemanden eine Kanüle gesetzt, bekam die nötigen Elektroanschlüsse und wurde mit dem Bett in den OP gefahren. Dort musste ich dann auf den tatsächlichen Tisch krackseln. Habe darauf nicht mehr viel mitbekommen.
Als ich leicht wach wurde, hörte ich noch das tüten der Geräte und die Abbaugeräusche, der Chirurg meinte es sei alles vorbei. Ich wurde in den Aufwachraum geschoben.
Nun zu dem Teil den du wohl weniger kennst. Der Mund ist nach dem Aufwachen sehr sehr trocken. Die Zunge fühlt sich bisschen so an als hätte man Sand darauf. Du kannst fragen ob du einen Schluck Wasser bekommst, dies ist meist nicht mölgich, frag dann nach so nem Befeuchtungsspray für die Zunge. Schmeckt süßlich glaub ich noch zu wissen.
Schmerzen hatte ich eigentlich die ganze Dauer über nur Kopfweh. Ist ja schließlich viel gemacht worden. Du wirst aber gut versorgt mit Tabletten. Die ersten Nächte wirst du gefragt ob du etwas zum Schlafen benötigst. Bevor du dich durchquählst, nimm sie, bringt ja nichts, trägt auch nichts zur Heilung bei wenn du nicht schlafen kannst. So denke ich darüber. Du hast Tamponaden nach dem Aufwachen in der Nase. Sie sind ca. 6-7 cm lang, merkst aber so gut wie nichts davon. Diese werden dir am Tag nach der OP gezogen. Tut nicht weh, ist aber ein unangenehmes Gefühl.
Ab dem darauffolgenden Tag wird dir zweimal täglich die Nase abgesaugt. Halte sie feucht mit den Sprays und Salben die du erhälst, dann verkrustet sich nichts. Die Anleitung zu den Medikamenten erhälst du natürlich von den Angestellten die dir die Dinge nach der Tamponadenentnahme aushändigen. Du erhälst zudem Nasenbinden die du dir an den Ohren befestigen kannst und die den
Ausfluss von der Nase abfangen, weil du ja nicht schneuzen darfst. Niesen sollte nicht unterdrückt werden! Genausowenig husten, aber nicht in die rein, sondern alles schön nach Außen ^^
Sobald du wieder Luft erhälst durch die Nase, wenn alles freier und abgeschwollener ist, darfst du nachhause und gehst dort zum täglichen Absaugen zum HNO. Das Absaugen findet solange statt, wie es der Arzt für notwendig hält und du selbst Spülungen machen kannst und schneuzen. Die meisten durften nach der OP schon am 3.-4. Tag nachhause. Ich war 7 Tage dort, weil es bei mir nicht abschwillen wollte und bekam dann noch Antibiotika dazu gegen die Entzündung.
Du fühlst dich die meiste Zeit als wärst du erkältet, so würde ich es beschreiben. Dein Immunsystem ist belastet/angeschlagen und hat nun viel zu tun.
Ich war vorher jeden zweiten Monate krank, bekam immer öfter höheres
Fieber und war durch mehrmalige
Nierenbeckenentzündungen eh schon vorbelastet, ich roch schlechter, hatte jeden Morgen und Abend Schnupfen und eine Nase die lief als hätte ich ne
Allergie (hatte ich aber nicht).
Kopfschmerzen hatte ich sau oft. Das Alles, bis auf den verbesserten Geruchsinn ist wirklich besser geworden. Ich habe ein gutes Immunsystem und werde jetzt kaum noch krank, während die Leute um mich rum schon das 3. mal wieder ne
Erkältung haben.
Die Heilungszeit bis alles komplett erholt ist, kann bis zu nem Jahr dauern, aber das sind Dinge von denen du kaum was mitbekommst. Die härteste Zeit sind die ersten 3-4 Tage. Die nächsten 2 Wochen sind wie ne Erkältung und danach wirds wirklich besser. Du merkst es jeden Tag.
Hab jetzt soviel gebabbelt und natürlich müssen verallgemeinernde Aussagen nicht zutreffen. Sollte ich was vergessen haben, gerne mitteilen, nachfragen etc.
Ich möchte dich sicher nicht beunruhigen. Und wenn du schon soviele OPs hinter dir hast, ist das sicher nichts Neues. Für mich war ehrlich gesagt einfach die Zeit im Krankenhaus das Unangenehme, nicht die OP selbst. Die Zeit verging einfach nicht ^^
Liebe Grüße,
TC