meinereiner77 sagt am 24.08.2012
Bei mir wurde die Nasenscheidewand vorgestern unter vollnarkose begradigt, gestern ging es nach haus. heute habe ich fieber und nehme antibiotika sowie schmerzmittel. Beim hier namenlos bleibenden HNO, der mich (angebunden an ein Klinikum und 15 Jahre Erfahrung) operiert hatte, fühle ich mich nun leider doch sehr schlecht aufgehoben, hinterher ist man zwar immer klüger, ich hätte vielleicht aber vorher doch auch mehr auf das Bauchgefühl hören sollen. ein freundlicher DOc, der aber scheinbar nicht gerne mit unvorhergesehenen Problemen umgeht, dafür gibt es nicht mehr als zwei Sätze in der kaum vorhandenen Beratung. Bei der erstuntersuchung nach der OP hat er meinen Nasenverband zum Absaugen entsorgt, und als ich danach nach einem neuen Verband gefragt habe, meinte er, ich solle den auf dem Klinikgelände von Station holen, wo ich vorher stationär aufgenommen war, pfennigfuchser. Also 500 Meter mit blutender Nase ohne Taschentuch über das Gelände. Meine Nase suppt und blutet so überdurchschnittlich stark, dass ich bisher leider alle zwei stunden einen neuen (10 cm breiten) Verband unter die Nase binden muss, damit es nicht anfängt, aus dem alten Verband zu tropfen. Den Verband gibt es allerdings in Apotheken nicht frei verkäuflich. Konsequenz: Heute nur noch drei Verbände übrig, ich also die Stunde mit Auto (und Fieber) zwischen Doc und Zuhause auf mich genommen, nur um an neue Verbände zu kommen. Die sind da knauserig, haben mir ein Rezept ausgestellt, den alten Verband beim Absaugen übrigens wieder ohne Ersatz weggeworfen, danke, sehr aufmerksam. Und wenn der Rezeptdrucker nicht gleich arbeitet, dann guckt der Doc lieber eine Minute schweigend die Wand an, statt mir zu erklären, dass bestimmt bald wieder alles im Lot ist. Ich werde gerade sehr skeptisch, bin doch ein Idiot, dass ich die OP gemacht habe, nach zweimal Lasern in den letzten zehn Jahren... Ich schlage jedem OP-Anwärter mal vor, in seiner/ihrer Region eine Überschlagrechnung zu machen, wieviele Leute wohnen da eigentlich, wieviele HNO-Ärzte bieten diese OPs an und wieviele Patienten machen das jede Woche mit... Nach meiner Rechnung viel zu viele, der Faktor Verdienst pro OP spielt sicher eine größere Rolle als einem lieb sein kann.
Aber lassen wir das, es geht ja auch um einen individuellen Leidensdruck. Insofern drücke ich allen Betroffenen die Daumen, dass es bei euch so gut läuft wie in den Werbebrochüren. Letztlich ist das Geschreibsel hier ja auch Schall und Rauch, es tummeln sich ja im Netz auch nur die Unsicheren, die mit Leidensdruck und die Ärzte selbst, sagt wenig über die tatsächlichen Erfolgsstatistiken aus, vielleicht geht es mir in zwei Wochen ja auch so gut wie nie zuvor...