So… nachdem ich soo viele Geschichten hier über katastrophale Nasenmuscheln Operationen gelesen habe, muss ich auch mal meinen Senf dazu geben. Ich habe es auf dem „klassischen Weg mit OP Skapell und
Narkose“ hinter mich gebracht.
Bei mir begann es letzten Herbst, dass ich nach einer
Erkältung nur noch durch ein Nasenloch Luft bekam, Nasenspray hin oder her- links tat sich in der Nase nichts. Also ab zum Doc, der stellte auch fest, dass die Nasenscheide schief war und die Nasenmuscheln zu groß. Ersteres überraschte mich, weil ich 2004 schon ne Scheidewandbegradigung hab machen lassen. Zweiteres überraschte mich nicht so sehr, da ich ja schon gemerkt hatte, dass meine Nase dauerdicht ist.
Als mitdenkender Arbeitnehmer wollte ich nach Terminvereinbarung im Krankenhaus mal „googlen“ wie lange man denn tatsächlich krankgeschrieben ist. Bin Erzieher im Krippenbereich und war davon ausgegangen, dass etwas länger dauern wird.
Ich las den Foreneintrag den zweiten und den dritten. Und danach war ich so schockiert, darüber was alles schief gehen gehen, dass ich beinahe alles abgesagt hätte. Ich hatte richtige Angst und das drei Wochen lang bis zur OP. Obwohl ich ja schon einmal an der Nase operiert worden war und es mir gut getan hat.
Dann kam der Tag der Voruntersuchung im KH, dort stellte man fest, dass eher die Nasenmuscheln das Problem seien, die Scheidewand sei nur geringfügig schief. Das verunsicherte mich noch mehr, aber ich wollte wieder atmen können.
Die Operation:
ich bin mit einem Schmunzeln in die Narkose gesegelt- das letzte, was der Doc mich fragte, war ob ich schon was von der Narkose merken würde, und ob ich die Wirkung in Caipis ausdrücken könne. Die OP verlief ohne Probleme, es war ein Donnerstag. Diesen Tag habe ich auch weitgehend verschlafen.
Die Tamponage:
Natürlich ist es nicht schön, wenn man Tampons in der Nase hat, wenn man es zum ersten Mal hat, ist es sehr gewöhnungsbedürftig, aber man kommt damit klar- ist meine Sichtweise. Am Freitag sollte die Tamponage dann gezogen werden. Leute- wenn ihr lest, dass es das schlimmste sei, was passieren könne- glaubt es nicht zu 100%. Ich habe es wie gesagt nun schon 2 Mal hinter mir und beide Male ging es soooo schnell, dass mein Gehirn gerade noch melden konnte „ungewohntes Gefühl“. Bevor ich darüber nachdenken konnte, ob es weh tut, war es auch schon vorbei. Für mich persönlich neige ich sogar so weit zu gehen, dass ich sage, es war ein lustiges Gefühl.
Die Schmerzen:
Ich glaube ich habe nur am Tag der OP Schmerzmittel genommen, den Freitag und auch den Samstag bin ich erst einmal ohne Schmerzmittel zurecht gekommen. Allerdings habe ich gegend immer ein wenig
Kopfschmerzen gehabt, sodass ich dann doch etwas genommen habe. Es waren aber leichte, nervige Schmerzen- Nein ich habe mich nicht auf dem Boden gewälzt und gebrüllt, dass alles so weh tue.
Die Nachbehandlung:
Es ist Wahnsinn, welche Mengen die Nase produzieren kann. Ich bin donnerstags operiert worden, und samstags entlassen worden. (War länger geplant, aber da es mir so gut ging, musste das KH mich schon Samstag entlassen.)
Ab dem Montag danach musste ich zur Nachbehandlung- meine Nase reinigen lassen, insgesamt musste ich 2 Wochen lang alle 2-3 Tage zum Doc um „Staubsaugen zu lassen“ wie ich es später erklärte. Die ersten Male waren wirklich unangenehm, aber die Freude über eine freie Nase danach war größer. Die Behandlung wurde auch von Mal zu Mal weniger unangenehm. Parallell dazu musste ich 5 bis 6 Mal täglich Salznasenspray nehmen.
Nach zwei Wochen, war dann auch die Nachbehandlung beim Doc vorbei und ich durfte/ musste mit dem Nasenspülen anfangen. Ja ich habe das Markenprodukt von Emser gekauft und ja auch das teure Salz dafür. Bei der ersten Nasendusche stand ich im Bad und hatte einen Lachkrampf. Ich habe es natürlich nicht auf Anhieb perfekt hinbekommen und es war ne Sauerei und die Grimassen, die ich dabei schnitt waren einfach mal der Lacher schlecht hin. Aber nach dem dritten oder vierten Mal klappte es ziemlich gut und jetzt bin ich ein Meister darin.. Ich habe 2 Monate lang zwei Mal täglich die Nase gespült und fand es jedes Mal eigentlich auch erfrischend. Bin mittlerweile ein Fan der Nasendusche.
Insgesamt war ich gut 2 Wochen lang krankgeschrieben.
Fazit:
Knappe 3 Monate nach der OP kann ich folgendes behaupten:
- Ich habe keinerlei Verlangen mehr nach Nasenspray. Vorher hatte ich grundsätzlich ein Nasenspray auf dem Nachttisch, eines in der Jackentasche und eines am Arbeitsplatz.
- Ich schlafe besser und wache morgens nicht mehr mit einem trockenen Hals auf.
- Ich kriege wesentlich besser Luft, das Nasenvolumen wurde auch geprüft und für gut befunden.
- Ich rieche und schmecke deutlich besser!
Noch ein paar Worte zu der Schreckensmeldung „Nach dieser Operation ist man ständig katastrophal dauerkrank und am Boden zerstört!!:
Ich arbeite wie gesagt in einer Krippe, dort werden 60 Krippenkinder betreut und zwar nach dem offenem Konzept, das heißt ich habe 5 Tage die Woche quasi zu jedem dieser Kinder auch Kontakt. Ich arbeite Vollzeit 40 Stunden die Woche. Ich bin seit der OP kein einziges Mal ernsthaft krank geworden. (Toi Toi Toi!!!). Im Gegenteil ich hatte vorher öfter mal
Halsschmerzen, dies habe ich nun nicht mehr. Und meine Nase sieht genauso aus wie vorher.
Also liebe Leute, glaubt nicht nur den Katastrophenmeldungen aus dem Internet. Es ist doch oft so, dass man immer nur das liest, was schiefgegangen ist. Der Normverlauf ist für viele keine Meldung wert, deswegen habe ich diesen Bericht geschrieben, denn mir hat diese OP nur geholfen und nicht geschadet- ich würde sie wiederholen, wenn sie notwendig wäre!