Bin leider erst jetzt auf den Beitrag gestossen.
Zu diesem Thema habe ich eine spezielle Position und versuche auch "um die Ecke" zu denken. Dabei gelingt es immer mal wieder, sog. "austherapierten Fällen" zu helfen. Dazu sollte man Folgendes wissen: akute entzündliche Erkrankungen machen Schmerzen, chronische Erkrankungen in der Regel nicht, natürlich gibt es auch Ausnahmen von der Regel! Pilzinfektionen der NNH machen sehr selten Schmerzen und haben einen eher chronischen Verlauf, ohne Schmerzsymptome, weshalb sie oft erst spät entdeckt werden. Leider werden Pat. häufig wegen der Schmerzsymptomatik nachoperiert, bevor andere Ursachen sicher ausgeschlossen sind.
Das beste Beispiel sind Zähneknirscher/presser, wo die Schmerzssymptomatik eben nicht durch eine lokale Entzündungsreaktion, sondern durch den Stress einer OP und entsprechende psychische Belastung nächtliche "Knirsch-Orgien" mit nachfolgender Kiefergelenkarthropathie und einem sog. Costen-Syndrom, ausgelöst werden. Diese Schmerzen können unvorstellbar stark sein und reagieren so gut wie nicht auf konventionelle Schmerzmittel, wie Ibuprofen, Aspirin, Paracetamol etc.! Eines der wenigen Schmerzmittel das hierbei wirklich half, namens Katadolon, wurde leider, aus von mir nicht nachvollziehbaren, Gründen vor ca 6 Monaten aus dem Verkehr gezogen, kann aber möglicherweise noch über bestimmte internationale Apotheken, bezogen werden.
Ich habe einen schnellen und harmlosen Test entwickelt, bei dem man binnen 3-5 Sekunden in wirklich erstaunlich vielen Fällen, eine drastische Schmerzreduktion, bis zum Verschwinden derselben beobachtet. Leider kommt der Schmerz in ca 80% der Fälle zurück, wenn die Wirkung des verwendeten Lokalanästhetikums nachlässt. Trotzdem ist dann klar, dass der Schmerz eben nicht von den NNH oder dem Ohr kommt (Ausstrahlung in den Hals übrigens auch möglich) und ca 20% haben einen Langzeiteffekt bezüglich des Schmerzsyndroms.
In alllen Fällen wird man, falls nicht schon vorhanden (und oft unbenutzt!), eine
Aufbissschiene verordnen und die Vorstellung bei einem in CMD- Behandlung (cranio-mandibuläre Dysfunktion) erfahrenen ZahnarztIn oder KieferorthopädenIn in die Wege leiten.
Ich hoffe das hilft ein Bisschen weiter. Gerne können Sie mich auch per Email kontaktieren.
Alles Gute Ihr Dr. Michael Schedler