Hallo Friederika,
leider komme ich erst jetzt dazu, auf Ihre Fragen einzugehen.
Allerdings hat sich wahrscheinlich die eine oder andere Unklarheit inzwischen geklärt.
Wenn nicht, bitte noch mal Rückmeldung.
Zur Frage, ob hier zu spät operiert worden ist-weiß ich nicht, würde aber eher denken, dass Ihr Operateur unterschiedliche Risiken gegeneinander abgewogen hat und sich aus guten Grund entschieden hat, die Operation verzögert durchzuführen. Oft ist bei
Radiusfrakturen bereits kurz nach Verletzung die Schwellung so massiv, dass man die Haut nicht mehr spannungsfrei zunähen kann-mit Folgeoperationen (mehrzeitiger Wundverschluss, Kunsthaut,
Hauttransplantation, Vacuumversiegelung) und auch großen Folgeproblemen.
Umgekehrt ist Ihre Problematik (Absterben von Haut) sehr selten und tritt eigentlich nur regelhaft bei Blutergüssen auf, die unter dem Blutgerinner Marcumar (oder ähnlichen) entstehen.
Ein Facharzt für spezielle Unfallchirurgie sollte hinreichende Erfahrungen für einfache
Hauttransplantationen haben-ob eine solche bei Ihnen ausreicht oder inzwischen ausgereicht hat, hängt von der betroffenen Stelle, der Tiefe der Schädigung und der Ausdehnung ab.
So reicht z.
B. bei freiliegenden Sehnen am Handrücken eine einfache Hauttransplantation nicht aus, da die Sehnen selbst bei Einheilung der Haut nicht mehr gleiten werden. Hier sind dann eher Lösungen notwendig, die ein plastischer Chirurg (oder versierter Handchirurg) durchführen sollte (gefäßgestielte Lappenplastiken, freie Lappenplastiken).
Wenn Sie möchten, melden Sie sich ruhig noch mal, wie es weitergegangen ist.
Grüsse aus der Handchirurgie der Orthopädischen Klinik Hessisch Lichtenau,
Ihr Tobias Radebold