Hysterektomie: Sind Frauen weniger als Tiere?
Ich arbeite in einer Nieder-Bayerischen Klinik in der Gynäkologie. Ich kann meinen Beruf nur noch mit schweren Gewissenbissen ausüben.
In der Myomberatung wird den Patientinnen unwahr gesagt, dass selbst kleinste
Myome, Zysten, Blutungen oder Uterusvorfall eine
Gebärmutterentfernung zwingend notwendig machen. Dass es keine Alternativen für die Patientin gäbe – obwohl die Ärzte ihre eigenen Frauen ausschliesslich minimal invasiv mit
Laparoskopie oder mit Embolisation behandeln! Um die Patientinnen zur Unterleibstotaloperation überreden zu können, wird ihnen gesagt, dass sie GM-Hals-
Krebs bekommen könnten, wenn sie nicht Einwilligen – obwohl laut Statistik damit nur 7% GMH-Krebs verhindert wird. Der Schaden also weit höher ist als der Nutzen. Genauso gut könnte man die Arme amputieren, damit man nie mehr einen
Armbruch erleiden muss.
Unwahr wird den Frauen gesagt, die Myome würden wieder nachwachsen, wenn sie mit einer Laparoskopie gebärmuttererhaltend NUR die Myome entfernen lassen würden.
Empfohlen wird hauptsächlich die „vaginale Hysterektomie“, weil dadurch angeblich keine Narben bleiben würden – obwohl in der Scheide sehr wohl ein Wundrand von 9-10cm entsteht. Was auch die längere Verweildauer in der Klinik erklärt.
Zugleich ist die vaginale Hysterektomie die folgenschwerste Behandlungsmethode, und ein schwerer Eingriff in den Körper und Psyche einer Frau. Bei der vaginalen Hysterektomie wird der GM-Hals OP-bedingt in der Regel mit entfernt – dadurch wird der Beckenboden instabil. Dicke Bäuche,
Blasenverletzung, Uterusvorfall und
Inkontinenz sind sehr oft weitere Folgen. Die Keimbelastung bei einer OP durch die Vagina ist zudem weit höher als bei einer modernen minimal invasiven Laparoskopie, Embolisation oder fokussiertem
Ultraschall.
Warum wird die folgenschwere vaginale Unterleibstotaloperation trotzdem Empfohlen? Weil die Klinik für eine vaginale Hysterektomie, je nach Kasse, über 5.000€ bekommt – für die schonende gebärmuttererhaltende minimal invasive Laparoskopie nur ca. 1.500€. Für die Embolisation bekommt die Gynäkologie nichts, weil diese in der Radiologie gemacht wird. Ein ganz wichtiger Grund, warum die folgenschwere Hysterektomie verordnend wird, ist auch die Tatsache, dass jeder angehende Frauenarzt 40 Unterleibstotaloperationen und 2 Brustamputationen nachweisen muss! Da schneidet man eben unnötig ein paar GM mehr heraus um das Soll zu erreichen.
Mir ist in 8 Jahren kein Fall bekannt, dass die Frau eines Arztes mit „Uterus myomatosus“ eine vaginale Hysterektomie hatte. Die bleibt hauptsächlich „Frauen mit niedrigem Bildungsstand“ vorbehalten, wie selbst das Ärzteblatt reklamiert. Oder für Frauen die leichtgläubig sind und die von Ihren Partnern alleine gelassen werden, weil sie mit dem „Myomzeugs“ nichts anfangen können.
Die Patientinnen liegen narkotisiert mit gespreizten Beinen und entblößter Vagina auf dem Gynstuhl. Oft stehen 5 „Lehrlinge“ davor. Der Herr Professor erklärt gönnerhaft am „Objekt“ die Funktionsweise des weiblichen Reproduktionsorgans. Die Dehnbarkeit der Scheide und die Handhabung von Spreizen und Spekulum wird rücksichtslos demonstriert…..die Frau glaubt nach der Unterleibstotaloperation ohnedies die Schmerzen kämen von der OP.
Nun könnten Sie sagen, irgendwie müssen die Anfänger ja lernen wie das geht. Da gäbe ich Ihnen recht……..müsste ich mir in der Kantine dann nicht die Zotten und obszönen Kommentare dieser Flegel über diese bedauernswerten Patientinnen anhören. Dabei wird auch das Argument adsurdum geführt, dass männliche Frauenärzte so viel Sehen, dass sie keinerlei „Gefühle“ beim Anblick einer Vagina haben. Das Gegenteil ist der Fall, die Herren bilden offenbar ganz bestimmte „Schönheitsideale“ für weibliche Geschlechtsteile aus. Ich erspare mir dazu den Kommentar, weil die Frauen selbst schuld sind, wenn sie sich von männlichen „Fach“-Ärzten behandeln lassen.
Eine Frau kann nur entscheiden was sie über sich ergehen lässt, wenn sie richtig aufgeklärt wird. Das wird allerdings sehr häufig aus dargelegten finanziellen Gründen nicht gemacht. Daher empfehle ich allen Frauen von einer „vaginalen Hysterektomie“ abstand zu nehmen. Sie ist veraltet, folgenschwer und bis zu 90% unnötig. Es dürfte einleuchtend sein, dass eine Laparoskopie, bei der gebärmuttererhaltend nur das
Myom über einen „Trokar“ durch den Nabel leichter und schonender ist, als eine vaginale Unterleibstotaloperation. Denn, auch eine GM-Entfernung ist laparoskopiesch bis 1,6 Kg möglich, wenn es sein müsste. Durch den Trokar wird mit OP-Besteck mit nur 5 – 12 mm gearbeitet, wodurch kaum oder unsichtbare Narben bleiben, zudem bleibt die Würde gewahrt. Bei einer vaginalen Hysterektomie hingegen hat Frau mit grosser Wahrscheinlichkeit in wenigen Jahren wieder eine OP. Wenn kein Krebs vorhanden ist, ist die Hysterektomie in der Regel eine unnötige vaginale Verstümmelung, nur damit die Klinik ein fettes Honorar einstreichen kann.
Nebenbei! Noch bis 1910 wurde „aufmüpfigen“ Frauen, die etwa das Wahlrecht auch für Frauen forderten, als „Strafe per Gericht die
Amputation der Gebärmutter verordnet“. Es ist mir daher unbegreiflich, dass hier in diesem Forum Frauen, ihre sicher oft unnötige vaginale Hysterektomie, auch noch verteidigen und ratsuchende Frauen damit buchstäblich auch in das Messer laufen lassen.
Im Tierschutzgesetz steht: „Wer einem Tier unnötig schmerzen zufügt, wird mit Geldstrafe oder Gefängnis bestraft“. Es ist bekannt, dass bis 90% der Frauen aus Geldgier oder mangelnder Weiterbildung von Frauenärzten unnötig, entwürdigend und folgenschwer das halbe Geschlechtsorgan amputiert wird, obwohl das in der modernen Medizin längst überholt ist. Meine Frage ist daher, sind Frauen weniger wert als ein Tier? Warum darf man ihnen unnötig Schmerzen zufügen und vaginal Verstümmeln, obwohl es absolut nicht nötig ist?
Wir brauchen uns nicht über Frauenfeindlichkeit in den islamischen Ländern echovieren – die „alltägliche Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland genauso schlimm.
Ich hoffe ich habe Denkanstöße gegeben. Lasst nicht mehr alles mit euch machen- verlangt minimal invasive moderne schonende Behandlung, anstatt die vaginale folgenschwere Hysterektomie/vaginale Unterleibstotaloperation!!