von Lichtquellen ausgehende Streifen nach Katarakt-OP

Nach Abnahme des Verbandes sind mir von hellen Objekten (Straßenlaterne, Zimmerbeleuchtung, Autoscheinwerfer, Ampeln) ausgehende Lichtstreifen über das gesamte Gesichtsfeld aufgefallen. Autofahren im Dunkeln fast unverantwortlich. Visus 100%. Mein Augenarzt erscheint etwas ratlos. Ursache? Abhilfe? Kann das von der leicht torischen Linse begünstigt sein?

Ich bin im Oktober/November 2023 operiert worden und habe ebenfalls diese "Linien". Ich habe keine torischen, sondern aspherische Monofokallinsen implantiert bekommen. Laut Augenärztin liegt das mit den Lichtstreifen an meinem rel. starken Astigmatismus (1,75 10°; 1,75 155°) (der Winkel der Lichtstreifen ist auf dem rechten und linken Auge verschieden). Es hätte sich mit der neuen Brille ändern sollen, es ist aber eher schlechter geworden. Inzwischen vermute ich, dass ich einen Nachstar habe (ich habe das Gefühl die Brille putzen zu müssen, auch wenn ich keine Brille trage; ob das nach 3...4 Monaten sein kann, weiß ich noch nicht). Kommende Woche habe ich einen Termin bei der Augenärztin.

Auch ich bin ein Opfer ärztlichen Gewinnstrebens. Ohne Visuskontrolle wurde mir ohne Leidensdruck eine Katarakt-Op mit Refraktionskorrektur von minus 6,5 auf minus 1,5 aufgedrängt. Erst später wurde ein Visus von 65% auf dem besseren Auge dokumentiert, also voll ausreichend zum ungestraft Auto fahren. Im November 2023 wurde bei einem Astigmatismus von nur 0,5 dann von Dr. Bauer, Mainz, eine falsch dimensionierte torische Linse implantiert. Der minimale Astigmatismus wurde nicht korrigiert sondern verdreht und auf 0,75 verschlimmert. Es ist also zu einem sich überkreuzenden Linsen-Hornhaut-Astigmatismus gekommen. Ergebnis: Doppelbilder und von Lichtquellen ausgehende Leuchtspuren. Nach drei Wochen waren die Leuchtspuren plötzlich weg, auch haben sich die Doppelbilder reduziert, offenbar hat mein Gehirn gelernt, damit umzugehen. Auch hilft eine torische Brille, den einoperierten Fehler auszugleichen. Im Ergebnis sehe ich mit diesem Auge relativ gut. Dennoch kann ich ohne torische Brille auf keiner Entfernung klar sehen. Und meine brillant gewesene Nahsehfähigkeit ist natürlich verloren. Das ist nur der Anfang.
Wegen Vertrauensverlust Fortsetzung in der Univ-Augenklinik Mainz. Eigentlich nur Angleichung wegen Anisometropie um 5 Dioptrien und weniger wegen eines nur minimalen Stars (incipiens), Ergebnis fatal: Visus auch nach 6 Wochen immer noch wesentlich schlechter als vor der Op. Dazu Doppelbilder in zwei Ebenen, von Lichtquellen ausgehende persistierende Leuchtspuren und Glitzerhöfe. Therapie Hoffen und Harren. Für die Leuchtspuren sind am ehesten Falten in der wegen dünnerer Linse zu weit gewordenen Linsenkapsel verantwortlicht. Ein Durchbrennen wie bei Nachstar steht im Raum. Zusätzlich ist es zu einer nicht reversiblen Aktivierung einer bei der schlampigen Voruntersuchung nicht erkannten Cornea guttata (Schwäche des hintern Hornhautepithels) gekommen. Es ist mit einem Fortschreiten des Hornhautschadens zu rechnen bis hin zur Notwendigkeit einer keineswegs problemlosen Transplantation. Bei dieser nicht erkannten Disposition ist eine Phakoemulsifikation mit mehreren hochenergetischen Ultraschallschüben ein absoluter Behandlungsfehler. Der weitere Fortgang ist offen. Gerne kann ich ein paar Dokumente in pdf zur Verfügung stellen.

Ich hatte mit dem Zugang meine Not. Deshalb neues kurioses Pseudonym mammapendula. Es ist in Wahrheit der HaWi vom erten Eintrag

Hatte auch gerade Probleme beim einloggen.
Das hört sich ja schlimm an. Hier noch ein paar ergänzende Infos von mir:
Vor der OP hatte ich einen Visus >1 auf beiden Augen, aber sah deutliche Halos bei Nacht, sodass ich die OP wünschte. Nach der Voruntersuchung war klar, dass der (bei mir) sehr ungleichmäßige Astigmatismus weder durch eine torische Linse noch durch die OP-Technik vollständig korrigiert werden kann. Da der operierende Arzt Alcon einsetzt, habe ich mich für die Clareon entschieden (eine recht neue, moderne "high tech" Linse, ich war der erste Patient, der dort diese Linse bekam, der Operateur ist sehr erfahren und hat schon viele Tausend OPs durchgeführt). Die Halos sind weg, aber dafür sehe ich nun diese Lichstreifen.
Die Monofokallinsen sind für die Ferne korrigiert. Die neue Fernbrille hat jeweils 0,25 Dioptrin + den Astigmatismus.
Ohne Brille erreiche ich auf beiden Augen nun einen Visus >1,25 aber mit korrigiertem astigmatismus kann ich noch besser sehen, sodass ich zum Autofahren eine Brille trage. Lesen kann ich ohne Brille, aber mit Brille ist es wesentlich entspannter, sodass ich beim Optiker 2 Lesebrillen habe anfertigen lassen.
Wenn ich nächste Woche bei der Augenärztin war, werde ich berichten.

Sie sehen ja wie ein Adler. Bei mir mit allen Ausgleichsexperimenten nicht über 60%. Heute Brillenanpassung beim Optiker gescheitert wegen schwankender Instabilität bei hochgradig verzogener Hornhaut und Fusionsschwierigkeiten. Für Ihre Leuchtspuren sehe ich em ehesten einen Streueffekt eines von der zermatschten Linse verbliebenen Partikels oder Falten in der hinteren Kapselwand. Irgendwann ist bei Ihnen ein Durchlasern der Kapselwand wegen Nachstar fällig. Dann dürfte das Phänomen verschwinden. Sicherlich sind Sie wesentlich jünger als ich mit meinen 81 Jahren. Mehr über mich unter meinem Namen Hartmut Rencker bei Google. Besonders zu empfehlen die Seite ÖKO

Update: Vor 3 Tagen wurde am rechten Auge der Nachstar (und die Falte) mit dem Laser behandelt. Die Lichtstreifen waren direkt beseitigt! Am nächsten Tag war ich zur Nachuntersuchung. Sehschärfe ist mit 1,5 noch besser geworden. In 2 Wochen ist das andere Auge dran.

Ein Visus von 1,5 - offenbar 150% - ist jugendfrisch. Ich komme nach massivem torischen Ausgleich auf 65 bis knapp 100%

Ich weiß inzwischen von einem weiteren Fall mit widerspenstig harter Linse. Ergebnis: Infektion, Makulaödem, ruiniertes Hornhautendothel, Visus 20%, Prognose schlecht.