Licht- plus Kältekoagulation nach festgestelltem NH-Loch

Ich bin aufgrund unterschiedlicher Befunde verunsichert und habe daher Fragen zum Thema:
Ich hatte ein Symptom das sich durch "verlaufende Tinte" im rechten Auge (subjektiv gefühlt) bemerkbar machte. Daraufhin stellte ich mich sofort in der Notfallambulanz vor wo man mittels Spaltlichtlampe mit aufgesetzter Linse beide Augen untersuchte. Lt. Auskunft ohne NH-Befund. D.h. keine Ablösung, keine Löcher.
Diesen Befund ließ ich vorsorglich am nächsten Tag nochmals von einem anderen Augenarzt bestätigen der ebenfalls nichts feststellen konnte.
Erst 6 Wochen wollte ich aufgrund eines 3 Jahre zurückliegenden OCT vorsorglich einen Netzhautscan veranlassen und stellte mich nochmals in der nachuntersuchenden Praxis vor. Ein weiterer Augenarzt untersuchte beide Augen mittels Spaltlichtlampe obwohl ich ja eigentlich zum OCT sollte. Dieses Mal erfolgte die Untersuchung ohne auf die Hornhaut aufgesetzte Linse. Sofort stellte der Arzt im linken Auge (auf halb zwei Uhr im äußersten Bereich) ein Netzhaut-Loch (Hufeisen-Foramen) fest. Ein 2. Arzt der anwesend war bestätigte den Befund und ich sollte sofort per Laser operiert werden. Da man mittels Laser die Stelle nicht erreichen konnte wurde mittels Kälte vereist.
Nun frage ich mich, ob ich tatsächlich ein Loch in der Netzhaut am li. Auge haben kann, wo doch 2 Ärzte 6 Wochen zuvor nichts feststellen konnten. Nach Auskunft des Arztes bei der Nachsorge nach OP handelte es sich sogar um ein "großes Loch". Kann sich ein solches Loch innerhalb so kurzer Zeit bilden? Ich bin kein Risikopatient (keine Diabethis o.ä.), kein Übergewicht, Augendruck o.k (13 li. 18 re.) leichte Hornhautverkrümmung und Weitsichtigkeit auf li. Auge (1,25) mittels LASIK vor 10 Jahren operiert.
Vielen Dank

Sie haben alles richtig gemacht und die Ärzte auch! Das Symptom, das sie mit verlaufender Tinte beschreiben, war eine Netzhautblutung, verursacht durch einen Riß in der Netzhaut. Dieser entsteht meist, wenn sich die Glaskörpergrenzmembran von der Netzhaut löst. Dieser Riß kann aber so fein sein, dass man ihn trotz intensiver Untersuchung (Kontaktglas) nicht sieht. Erst in den folgenden Tagen zeigt sich der Riß ein wenig deutlicher, und dann wird er erkennbar. In den Tagen bis zur Diagnose ist aber nichts negatives passiert. Sieht man den Riß oder eben das Hufeisenforamen, versucht man zuerst mit dem Laser das betroffene Areal zum Umstellen, d.h. die Netzhaut wird mit der Unterlage der Aderhaut "verschweißt". Und das hat aber bei Ihnen nicht geklappt, weil der Riß zu weit peripher für den Laser lag. Also - richtige Beratung - Kältebehandlung von außen. - Zu den Risikofakten: die hintere Glaskörperabhebung bekommt nahezu jeder Mensch. Es ist der gefährlichste Moment im Leben eines menschlichen Auges. Er läuft bei 85% aller Betroffenen symptomlos und komplikationslos ab, bei dem Rest z.B. so wie bei Ihnen. Sie haben nichts falsch gemacht, sondern alles richtig und sie hatten die richtige ärztliche Versorgung.

Sehr geehrter Herr Dr. Neuhann,

vielen Dank für Ihre beruhigende Einschätzung. Sie schreiben allerdings, dass bei 85 % aller Betroffenen die Netzhautablösung bzw. der Riss symptomlos und komplikationslos verläuft. Bei 15 % so wie bei mir. Das hört sich für mich so an, dass ich bei Fehldeutung der Blutung möglicher Weise zu den 85 % der Symptom- und komplikationslosen Betroffenen gehört hätte, wodurch ich mir die sehr unangenehme Behandlung erspart hätte und mögliche Risiken die durch den Eingriff entstanden, vermieden worden wären. Nur meine Frau wusste zufällig von den Symptomen bei möglicher Netzhautablösung und brachte mich deshalb sofort ins Krankenhaus.
Wäre eine regelmäßige Beobachtung der Netzhaut auf mögliche Veränderungen nicht auch eine gute Option gewesen? Zumindest las ich von dieser Möglichkeit im Internet. Gibt es die Möglichkeit, das Untersuchungsergebnis der Spaltlichtlampen-Untersuchung fotografisch zu dokumentieren, um sich ggf. eine Zweitmeinung einzuholen? Oder muss man sich auf das Ergebnis einfach verlassen. Man liest und hört leider davon, dass oftmals viel zu schnell zu Lasereingriffen empfohlen wird, nur damit sich die aufwendige Technik in den Praxen bezahlt machen.

Bitte genau lesen: ich spreche von einer Glaskörperabhebung und nicht Netzhautablösung!!!!!!!! Ihre Schlußfolgerung ist komplett verkehrt, liest man aber zwischen den Zeilen so erkennt man ein ziemliches Mißtrauen zu Ärzten. Weshalb glauben Sie eigentlich mir? Vielleicht stimmt das alles garnicht was ich da geschrieben habe? Mensch, sie sind perfekt versorgt worden und jetzt diese Skepsis. Kann ich nicht nachvollziehen.

Tut mir leid wenn ich die Unterschiede der Erkrankungsformen nicht kenne. Daher frage ich ja hier im Forum, um ggf. noch eine Zweitmeinung beim anderen Augenarzt einzuholen der objektiv nicht in die Behandlung involviert ist.
Leider bin ich bezgl. Augenbehandlung ein "gebranntes Kind" da eine LASIK bei mir fehlerhaft gemacht wurde (Daten für Laser vertauscht) und durch das erneute Abheben des Flaps zur 2. Korrektur nun eine Falte in der Hornhaut entstand die zur Fehlsichtigkeit (Doppelsehen) führte. Dasselbe Auge ist nun wieder betroffen und ich hatte aufgrund der Dringlichkeit die der behandelnde Augenarzt erwähnte keine Möglichkeit, eine Zweitmeinung einzuholen. Ich hatte lediglich eine Notfall-Untersuchung im Krankenhaus erlebt die ohne Befund war. Der 2. Augenarzt der lediglich ein OCT machen sollte und nicht den Befund des 1. Augenarztes infragestellen, stellte dann nach wörtlicher Auskunft "ein großes Loch in der Netzhaut" fest. Wie das fachmännisch zu deuten ist (Glaskörperabhebung oder Netzhautriss) kann ich doch als Patient nicht wissen. Ich bitte dies zu entschuldigen ebenso wie ein gewisses, und sicherlich gesundes Misstrauen, wenn es um das eigene Augenlicht geht.
Versetzen Sie sich doch bitte in meine Lage. Wenn Sie 2 völlig differente Befundberichte erhalten wären Sie dann nicht auch vorsichtig?