Blume11223344 sagt am 01.04.2022
Hallo zusammen. Es ist kaum zu fassen, dass so viele Menschen sich hier melden und verzweifelt nach anderen Trifokal / multifokallinsenträgern suchen, die auch am liebsten ihre natürlichen Linsen gern zurück hätten und jetzt nach einef Möglichkeit suchen, die Linsen wieder tauschen zu lassen.
Ich muss mich hier leider einreihen. In diesem forum habe ich mich schon an anderer Stelle mit anderen leittragenden ausgetauscht. Ich habe mir bezgl. des Thema bereits vier unabhängige Meinungen eingeholt und bin dafür sogar einige hundert Kilometer weit gefahren. Aber unterm Strich konnte mir kein einziger Operateur Hoffnung machen, dass der Tausch der Linsen zufriedenstellend gelingen würde. Der Kapselsack würde mit hoher Wahrscheinlichkeit zerstört werden (meine Linsen sind seit fast 3 Jahren drin) und dann bliebe ggf. nur noch die Anwendung einer Sulcus-linse. Dort würde sie dann irgendwie festgenäht oder anders befestigt werden. Es könne dann sein, dass ich danach auch eine Brille für die Ferne brauche, zum lesen sowieso. Die Hornhautverkrümmung könne auch nicht mit diesen Linsen ausgeglichen werden. Zudem bestünden weitere Op-Risiken, wie Glaskörperablösung, netzhautablösung usw.
Inzwischen habe ich einen extremen Nachstar, der mich alles nur noch sehr verschwommen sehen lässt. Den konnte ich jedoch bisher nicht entfernen lassen, da danach ein linsentausch nicht mehr möglich ist. Aussage der letzten Klinik war, dass die Patienten leider in der Regel nicht über die weitreichenden Nachteile (glares, Halos, starburst, Doppelsichtigkeit, blendeffekte, fremdkörpergefühl etc....) informiert werden.
Eine Klinik in Köln meinte meine Fine Vision Trifokallinsen würden dort nicht mehr für Patienten verwendet aufgrund der bekannten Problematik.
Als ich den Operateur Wochen und auch Monate nach der OP auf die schlechte Sicht und das dauerhafte unangenehme Fremdkörpergefühl ansprach, interessierte ihn das nicht groß. Er bot mir für ca. 7000 Euro an, die linsen zu lasern um die Sehschärfe etwas zu verbessern (wovon mir dann andere Ärzte wieder abrieten, da dies die Halos würde verschlimmern können) und wenn das dann immer noch nicht zufriedenstellend sei, könne er die linsen für weitere 9.600 Euro (wie bei erster op) austauschen. Natürlich habe ich diesen geldgierigen Deppen nicht mehr sehen wollen.
Fazit: Meiner Ansicht nach wird dem Menschen hier ein teures Produkt verkauft mit einem Versprechen, dass wissentlich nicht eingehalten werden kann. Das ist Betrug! Und offenbar kommen sie damit hervorragend durch. Rechtlich gegen diese Leute vorzugehen ist schwierig in Deutschland und ist mit einem hohen finanziellen Risiko verbunden. Die Opfer müssten sich irgendwie sammeln und gemeinsam gegen solche Verbrecher (ich meine nur die, die den Patienten vorher nicht umfassend über die Nachteile aufklären, sicher gibt es auch Ärzte, die das tun) vorgehen. Aber wie und wo?
Ich bin sehr unglücklich und verzweifelt über den jetzigen Zustand meiner Augen. Von morgens bis abends fühlen sie sich überanstrengt an, es piekst und es fühlt sich so, als wäre Watte in den Augen. Ich bereue es zutiefst diesem Kerl ( Düsseldorf, selbsternannte beste Augenklinik) vertraut zu haben. Ich konnte gut in die Ferne sehen. Vielleicht nicht mehr so perfekt wie früher einmal, aber immer noch gut. Nur die Notwendigkeit einer Lesebrille war ab und an lästig, weshalb ich auch die Praxis aufsuchte, um mich über Laser-möglichkeiten zu informieren. Dann umwarb er die angeblich so tollen Linsen etc... ich wäre def perfekte Kandidat dafür.... und später bekäme man ja ohnehin meist einen grauen Star bla bla, warum nicht jetzt schon von den Vorteilen der Linsen profitieren usw.
Ich habe dann im Internet erstmal recherchiert. Doch ich fand nur die positiven selektierten Patientenberichte auf den webseiten der Operateure. Erst als es zu spät war und ich nicht glauben konnte, dass ich die Einzige bin, die mit den Horrorlinsen unglücklich ist, gab ich Suchwörter wie "negative" Erfahrungen ein und "schlechtes Sehen" mit Trifokallinsen. Und dann fand ich sie, die echten Erfahrungen. Ich war geschockt. Und dann erlangte ich die Erkenntnis, dass hier mit nach einem raffinierten System vorgegangen wurde und immer noch wird.
Ich stehe zur Zeit mit einem anderen Geschädigten in Kontakt, der sich für den Austausch der Linsen entschieden hat, weil es für ihn nicht mehr tragbar ist mit den Nachteilen zu leben. Er will mir danach über seine Erfahrung berichten. Danach entscheide ich mich auch, ob ich nur den Nachstar behandeln lasse, oder ich ein weiteres noch größeres Risiko eingehe und die Linsen gegen sphärische Monofokallinsen tauschen lasse.