Das vorherrschende Symptom einer Fibromyalgie, auch Fibromyalgie-Syndrom genannt, sind generalisierte (am ganzen Körper vorkommende) Schmerzen. Hinzu kommen weitere Symptome, die individuell sehr unterschiedlich sein können. Viele Betroffene leiden zusätzlich unter Schlafproblemen und Müdigkeit bis hin zu Erschöpfung. Weitere Beschwerden, die vorkommen können, sind Schwindel, Ohrgeräusche (Tinnitus), vermehrtes Schwitzen, eine Reizblase oder ein Reizdarm. Die Therapie der Fibromyalgie baut auf verschiedenen Säulen auf. Eine Ernährungsumstellung ist eine davon und kann in vielen Fällen Linderung bringen. Dabei gibt es allerdings nicht die eine hilfreiche Fibromyalgie-Diät. Für Erkrankte stehen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. oder auch der Deutschen Rheuma-Liga e.V. zur Verfügung. Letztlich muss jeder Betroffene in Abhängigkeit von seiner individuellen Symptomatik ausprobieren, welche Ernährung für ihn und seine Beschwerden am besten ist.
Weiterführende Informationen unter:
Deutsche Rheuma-Liga e.V.: Fibromyalgie – mit der Krankheit leben lernen
Eine einheitliche Empfehlung für Fibromyalgiepatienten gibt es nicht. Allerdings werden bestimmte Kernpunkte für eine gesunde Ernährung bei Fibromyalgie übereinstimmend von unterschiedlichen Quellen empfohlen. Prinzipiell wird eine gesunde Ernährung natürlich jedem Menschen geraten. Forschungsergebnisse zeigen, dass die richtige Auswahl von Lebensmitteln für Menschen mit Fibromyalgie allerdings eine besondere Bedeutung für ihr Wohlbefinden hat.
Wie erwähnt, muss jeder von Fibromyalgie Betroffene ausprobieren, welche Nahrungsmittel ihm guttun und welche nicht. Allgemein empfohlen wird:
Tryptophan wird benötigt, damit der Körper Serotonin herstellen kann. Serotonin wiederum ist wichtig für eine normale Schmerzschwelle. Bei Fibromyalgiepatienten ist die Schmerzschwelle oft herabgesetzt. Befindet sich zu wenig Serotonin im Körper, wird die Schmerzschwelle noch zusätzlich gesenkt. Liegen gleichzeitig Darmbeschwerden mit einer veränderten Darmschleimhaut vor, ist die Aufnahme von Tryptophan aus der Nahrung erschwert. Zu einer Ernährung, die reich an Tryptophan ist, wird geraten. Tryptophan ist beispielsweise in Nüssen, Haferflocken, Thunfisch, Kalb- und Rindfleisch enthalten.
Viele Menschen haben aufgrund ihrer Ernährungsweise eine Übersäuerung (Azidose) im Körper. Diese kann zur Entstehung von Müdigkeit, Muskelschmerzen und Schmerzen im Allgemeinen beitragen. Deshalb wird Fibromyalgie-Patienten geraten, sich basenreich zu ernähren. Das bedeutet:
Eine Erhöhung des Säurespiegels wird auch durch Nikotin, Bewegungsmangel und Stress verursacht. Zusätzlich zu einer basenbetonten Ernährung kann also auch über ausreichend Bewegung, Nichtrauchen und Stressbewältigung Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt genommen werden.
Oxidativer Stress bedeutet, dass im Körper vermehrt sogenannte freie Radikale vorhanden sind und gleichzeitig Substanzen fehlen, die diese Radikale abfangen können. Ein Übermaß an freien Radikalen (sogenannter oxidativer Stress) kann sich schädlich und krankheitsfördernd auswirken. Man vermutet, dass Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom ein hohes Maß an oxidativem Stress haben. Eine Senkung dieses Stresses hilft vielen Betroffenen dabei, die Schmerzsymptomatik zu lindern. Sogenannte Antioxidantien spielen daher eine Rolle bei der Linderung von Symptomen. Der Zusammenhang ist allerdings noch nicht eindeutig wissenschaftlich belegt.
Wichtige Antioxidantien in der Nahrung sind die Vitamine C und E sowie Carotinoide. Lebensmittel, die diese Antioxidantien enthalten, sind:
Viele Menschen mit Fibromyalgie-Syndrom leiden neben Schmerzen im Körper auch unter Darmbeschwerden. Das können ein Reizdarm, Verstopfung, Durchfall oder Blähungen sein. Für diese Patienten gibt es weitere Ernährungsempfehlungen:
Alkohol sollte von Fibromyalgiepatienten aus unterschiedlichen Gründen nur in geringen Mengen oder gar nicht getrunken werden. Wie schon erwähnt, trägt Alkohol zu einem sauren Milieu im Körper bei. Das kann Symptome wie Müdigkeit und Schmerzen begünstigen. Alkohol kann aber auch zu einer muskulären Unruhe beitragen. Ein häufiges Symptom der Fibromyalgie ist das Restless-Legs-Syndrom (unruhige Beine). Alkoholkonsum könnte dies noch verstärken.
Eine Ernährungsumstellung kann in vielen Fällen dazu beitragen, die Symptome eines Fibromyalgie-Syndroms zu lindern. Jeder Betroffene muss individuell und in Abhängigkeit von seinen vorherrschenden Symptomen ausprobieren und schauen, was ihm hilft und was nicht. Vorhandene Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten müssen dabei berücksichtigt werden.
Außerdem gilt: Viele Betroffene sind durch die Erkrankung schon stark in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Wenn die strenge Einhaltung empfohlener Ernährungsumstellungen und der Verzicht auf bestimmte Lebens- oder Genussmittel zu einer weiteren Reduzierung der Lebensqualität führen, ist dies nicht hilfreich. Dann sollte lieber von Zeit zu Zeit ein Glas Alkohol oder ein Stück Schokolade genossen werden, wenn es zu mehr Lebensfreude beiträgt.
Ernährungs-Umschau, Rebecca Koepke – Fibromyalgie – Ernährung kann helfen: https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2010/02_10/EU02_2010_100_101.qxd.pdf (online, letzter Abruf: 17.01.2022)
Deutsche Rheuma-Liga e.V., Karen-Katrin Gutsche – Fibromyalgie - Mit der Krankheit leben lernen: https://www.rheuma-liga.de/fileadmin/public/main_domain/Dokumente/Mediencenter/Publikationen/Broschueren/A14_Fibromyalgie.pdf (online, letzter Abruf: 17.01.2022)
Healthline, Stephanie Watson – Fibromyalgia Diet: Eating to Ease Symptoms: https://www.healthline.com/health/fibromyalgia-diet-to-ease-symptoms (online, letzter Abruf: 17.01.2022)
Healthline, Erica Cirino - Fibromyalgia Diet: Which Foods Should You Avoid: https://www.healthline.com/health/fibromyalgia/diet (online, letzter Abruf: 17.01.2022)
Gesundheit.gv.at – Vorbeugen mit Ernährung: Antioxidantien: https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/richtige-ernaehrung/antioxidantien (online, letzter Abruf: 17.01.2022)
Fibromyalgie behandeln – Fibromyalgie: Ernährung: https://fibromyalgie.behandeln.de/fibromyalgie-ernaehrung.html (online, letzter Abruf: 17.01.2022)
aktualisiert am 03.04.2023