Die Fibromyalgie beschreibt ein Beschwerdebild, das einerseits mit Schmerzen, andererseits auch mit verschiedenen weiteren Symptomen wie Müdigkeit, schlechtem Schlaf, Konzentrationsproblemen, Schwindel oder Störungen von Blase und Darm einhergehen kann. Für die Schmerzsymptomatik ist typisch, dass diese großflächig, also an mehreren unterschiedlichen Regionen des Körpers vorkommt. Ein Verfahren, um die Diagnose Fibromyalgie zu bestätigen, ist das Abtasten von speziellen Druckpunkten, sogenannten Tender Points (andere Schreibweise: Tenderpoints). Früher wurden diese Punkte als alleiniges Mittel zur Diagnosestellung verwendet. Inzwischen sind weitere Verfahren wie Blutuntersuchungen und Fragebögen hinzugekommen, um ein Fibromyalgie-Syndrom möglichst verlässlich diagnostizieren zu können.
Die Symptome, die bei einem Fibromyalgie-Syndrom vorherrschen, können auch bei zahlreichen anderen Erkrankungen auftreten. Das erklärt, warum viele Betroffene oft einen langen Leidensweg hinter sich haben, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Bei den Untersuchungen spielen die Druckpunkte eine wichtige Rolle.
Um sich auf die Diagnose Fibromyalgie-Syndrom festlegen zu können, sind mehrere Bedingungen wichtig. Dazu zählen:
Als Verfahren zur Diagnosesicherung können dann drei Mittel genutzt werden:
Bei der Überprüfung der Druckpunkte bei einem Fibromyalgie-Syndrom wird auf 18 genau festgelegte Punkte am Körper Druck mit dem Daumen ausgeübt. Tender Points (oder Tenderpoints) sind Punkte am Übergang des Muskelbauches zur Sehne eines Muskels. Ein Tender Point, der bei Druck mit Schmerz reagiert, gilt als positiv. Früher mussten 11 von 18 Druckpunkten positiv getestet werden, um eine Fibromyalgie zu diagnostizieren. Leider bekamen durch diese Festlegung nicht immer alle Menschen die Diagnose, die tatsächlich unter einer Fibromyalgie litten. Durch die Erweiterung auf unterschiedliche Verfahren zu Diagnosestellung kann heute auch bei Menschen, die weniger als 11 positive Tender Points haben, die zutreffende Diagnose Fibromyalgie-Syndrom gestellt werden. Die Druckpunkte liegen an folgenden Stellen, jeweils auf der linken und auf der rechten Körperseite (2 x 9 Punkte):
Auch wenn die Diagnostik zur Feststellung einer Fibromyalgie immer mehr auf andere Mittel setzt, wird die Überprüfung der Tenderpoints nach wie vor noch häufig genutzt. Solange sie nicht als alleiniges Mittel dienen, um die Entscheidung für oder gegen die Diagnose Fibromyalgie-Syndrom zu treffen, ist ihre Testung durchaus ein hilfreicher und bedeutsamer Ansatz.
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie – Triggerpoints (TPs): https://dgrh.de/dam/jcr:fd30539b-2255-44aa-8040-da4e0390d9b5/9_Triggerpoints.pdf (online, letzter Abruf: 04.01.2022)
Medizininfo – Tenderpoints - Druckunkte bei Fibromyalgie-Syndrom: http://www.medizinfo.de/rheuma/fibromyalgie/tenderpoints.shtml (online, letzter Abruf: 04.01.2022)
Praxis Kiss-Bretten – Neue Kriterien zur Erfassung von Fibromyalgie-Syndromen: https://www.praxis-kiss-bretten.de/wp-content/uploads/2018/04/Fibromyalgie-Fragebogen.pdf (online, letzter Abruf: 04.01.2022)
Healthline, Corinne O`Keefe Osborn – What Are Fibromyalgia Tender Points?: https://www.healthline.com/health/fibromyalgia/fibromyalgia-tender-points (online, letzter Abruf: 04.01.2022)
aktualisiert am 04.01.2022