Fibromyalgie ist eine chronische Schmerzerkrankung, die mit zahlreichen weiteren Symptomen einhergehen kann. Die Diagnose einer Fibromyalgie ist nicht einfach. Die Schmerzen müssen an verschiedenen Regionen des Körpers auftreten und seit mindestens drei Monaten vorhanden sein. Müdigkeit, Schlafprobleme und Konzentrationsstörungen sind weitere übliche Symptome.
Andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen, müssen zunächst ausgeschlossen werden. Früher war dann das Prüfen festgelegter Druckpunkte (Tender Points) das alleinige Kriterium zur Festlegung auf die Diagnose Fibromyalgie. Seit 2010 wird empfohlen, statt der Testung der Tender Points eine Diagnostik mit Hilfe von Fragebögen durchzuführen. Seitdem kommt häufig eine Kombination aus Druckpunktuntersuchung und Fragebögen zum Einsatz, um die Diagnose Fibromyalgie zu sichern. Blutuntersuchungen werden derzeit nur vorgenommen, um andere mögliche Diagnosen als Ursache für die Beschwerden auszuschließen. Bisher gibt es keine Blutwerte, die auf eine Fibromyalgie hinweisen. Forschungsergebnisse deuten aber darauf hin, dass es in Zukunft möglicherweise einen aussagefähigen Bluttest zur Diagnose einer Fibromyalgie geben könnte.
Auch wenn es keine spezifischen Blutwerte für die Erkrankung gibt, werden bei Patienten mit Fibromyalgie Blutuntersuchungen durchgeführt. Diese gelten aber dem Ausschluss anderer Erkrankungen wie:
Zum Nachweis dieser Erkrankungen können folgende Laboruntersuchungen genutzt werden:
In den letzten Jahren gibt es vielversprechende Entwicklungen in der Forschung, dass ein Bluttest in Zukunft zur eindeutigen Diagnosesicherung einer Fibromyalgie genutzt werden könnte. Dieser Test heißt FM/a-Test. Dabei handelt es sich um einen Biomarker-Test. Biomarker sind bestimmte Verbindungen, zum Beispiel Hormone oder Eiweißstrukturen, im Blut oder in anderen Körperflüssigkeiten. Wenn sie nachgewiesen werden können oder in einer von der Norm abweichenden Konzentration gemessen werden, sind sie ein Merkmal für das Vorliegen einer Krankheit. Biomarker sind mit einem Fingerabdruck vergleichbar, der zu genau einer spezifischen Krankheit gehört – in diesem Fall zur Fibromyalgie. In einer Blutprobe werden Plasma (der flüssige Blutanteil ohne Zellen) und eine bestimmte Gruppe von Zellen (PBMC) gesammelt. Diese Probe wird auf den Anteil an sogenannten Zytokinen untersucht. Es wird vermutet, dass stark reduzierte Zytokin-Konzentrationen im Blut ein aussagekräftiger Hinweis auf eine Fibromyalgie sind. Die Forschungsergebnisse hierzu sind aussichtsreich. Die Forschung dauert aber zurzeit noch an.
Rheumaliga Schweiz – Fibromyalgie: https://www.rheumaliga.ch/assets/doc/ZH_Dokumente/Broschueren-Merkblaetter/Krankheitsbilder/Fibromyalgie.pdf (online, letzter Abruf: 17.01.2022)
Pharmazeutische Zeitung, Christina Hohmann-Jeddi – Erster Schritt zum Bluttest: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/erster-schritt-zum-bluttest/ (online, letzter Abruf: 17.01.2022)
Universitätsklinikum Heidelberg – Patienteninformation über Fibromyalgie: http://www.fibro-heidelberg.de/Web-Info-C.html (online, letzter Abruf: 17.01.2022)
Healthline, Diana Wells – Blood Test for Fibromyalgia: What You Need to Know: https://www.healthline.com/health/fibromyalgia/blood-test (online, letzter Abruf: 17.01.2022)
Scnat Wissen (Akademie der Naturwissenschaften Schweiz), Elisabeth Gordon – Was sind Biomarker?: https://naturwissenschaften.ch/personalized-health-explained/resultate/verstehen_von_statistiken (online, letzter Abruf: 17.01.2022)
American Family Physician, Liza Straub; Anne Mounsey – FM/a Blood Test for Diagnosis of Fibromyalgia: https://www.aafp.org/afp/2021/0501/p566.html (online, letzter Abruf: 17.01.2022)
aktualisiert am 17.01.2022