Als Fibrom wird eine gutartige Wucherung (Geschwulst) des Bindegewebes bezeichnet. An der Haut unterscheidet man weiche Fibrome (sogenannte Stielwarzen, Fibroma molle), harte Fibrome (Dermatofibrome, Fibroma durum) und Reizfibrome.
In den meisten Fällen bilden Fibrome sich auf der Haut, manchmal auch an Schleimhäuten. An Knochen oder anderen Geweben sind sie selten. Fibrome können einzeln oder gehäuft auftreten. Bei mehreren vorliegenden Bindegewebsgeschwulsten wird auch von einer Fibromatose gesprochen.
Warum Fibrome entstehen, ist noch weitgehend unbekannt. Bei den weichen Fibromen vermuten Forscher, dass schon im Keimgewebe des Embryos eine Veränderung entsteht. Dadurch kommt es in der späteren Entwicklung des Menschen zu einer vermehrten Gewebebildung (allgemein als Hamartom bezeichnet). Im Falle des Fibroms bildet sich eine gutartige Bindegewebswucherung. Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen (Hyperlipidämien), hoher Blutdruck (Hypertonie) oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) scheinen die Entstehung von Fibromen zu begünstigen.
Die Ursache von harten Fibromen ist meist eine Verletzung der Haut, zum Beispiel ein Insektenstich, eine Haarbalgentzündung oder ein Dorn. Nachfolgend kommt es zur Entzündung des Bindegewebes. Es bildet sich eine Narbe unter der Haut, die als kleines Knötchen zu tasten ist. Menschen, die Medikamente einnehmen, welche das Immunsystem unterdrücken, zeigen häufiger harte Fibrome. Das Gleiche gilt für Personen, die an Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte) oder AIDS erkrankt sind.
Reizfibrome entstehen normalerweise im Mund. Auslöser ist häufig die Reizung der Mundschleimhaut durch eine Zahnprothese, eine Zahnspange, scharfe Zahnkanten oder Füllungen.
Wie sich ein Fibrom darstellt und welche Symptome es verursacht, ist davon abhängig, um welche Art von Fibrom es sich handelt.
Weiche Fibrome lassen sich anhand folgender Merkmale erkennen:
Harte Fibrome sind charakterisiert durch:
Reizfibrome zeigen sich:
Die Geschwulste des Bindegewebes sind für die Betroffenen oft eher ein ästhetisches Problem. Vor allem Fibrome am Auge, am Hals oder im Intimbereich werden als störend empfunden. Bei größeren Geschwulsten oder an ungünstigen Stellen kann es außerdem dazu kommen, dass Kleidung oder Schmuck immer wieder in den Fibromen hängen bleibt.
Neben den Fibromen der Haut gibt es noch weitere, seltene Formen. Hierzu zählen das:
Das Angiofibrom ist eine Geschwulst im Bereich der Nase oder des Rachens. Bei den anderen genannten seltenen Fibromen handelt es sich um gutartige Tumore im Bereich der Knochen. Sie können teilweise zu Problemen wie Knochenbrüchen führen.
Ein Hautarzt kann ein Fibrom normalerweise mit dem Auge erkennen. Mit einem Dermatoskop (Auflichtmikroskop) lässt sich die Veränderung genau beurteilen. In manchen Fällen ist es unklar, ob es sich um eine Form von Hautkrebs handelt. Dann wird eine Gewebeprobe entnommen und im Labor untersucht (Biopsie mit histologischer Untersuchung).
Erkrankungen oder Zustände, die ähnliche Merkmale wie Fibrome aufweisen, sollten ausgeschlossen werden. Hierzu zählen Muttermale (Nävi), Neurofibrome (gutartige Tumore des Nervengewebes) oder Feigwarzen (Condylomata acuminata).
Da Fibrome harmlos sind und nicht entarten, benötigen sie häufig keine Therapie. Wenn sie entfernt werden sollen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Die Entfernung eines Fibroms wird normalerweise nicht von der Krankenkasse finanziert. Ausnahmen sind blutende Fibrome oder Geschwulste, bei denen unklar ist, ob sie gut- oder bösartig sind. Ein Fibrom am Auge, das die Lidbewegung behindert, ist ein weiterer Grund für eine Kostenübernahme.
Es wird davon abgeraten, Fibrome durch Abbinden, Abschneiden oder sonstige Maßnahmen selbst zu entfernen. Durch unsachgemäßes Handeln unter nicht sterilen Bedingungen erhöht sich die Gefahr für eine Infektion oder eine unerwünschte Blutung.
Manche seltene Fibrome des Knochens müssen speziell behandelt werden. Je nach Art des Tumors wird gegebenenfalls eine Operation oder auch eine zusätzliche medikamentöse Therapie durchgeführt.
Eine Vorbeugung ist nur bedingt möglich, da die Ursachen für die Entstehung von Fibromen in den meisten Fällen ungeklärt sind. Durch eine gute Wundhygiene bei Verletzungen oder Haarbalgentzündungen kann der Bildung von harten Fibromen vorgebeugt werden. Zur Vermeidung von Reizfibromen der Mundschleimhaut empfiehlt sich die regelmäßige Kontrolle, ob Prothesen, Zahnspangen oder Kronen richtig sitzen und nicht stören. Scharfe Kanten an Zähnen, Kronen oder Füllungen sollten abgerundet werden.
Fibrome sind gutartig und meist nur wenige Millimeter groß. In der Regel hören sie von selbst auf zu wachsen. Sie sind nicht gefährlich und können auch nicht bösartig werden. Diese Art von Tumoren stellt eher ein kosmetisches Problem dar. Viele Betroffene empfinden sie als störend, wenn sie beispielsweise im Gesicht oder im Intimbereich liegen.
DocMedicus – Fibrome: http://www.gesundheits-lexikon.com/Haut-Haare-Naegel/Weitere-Hauterkrankungen-Hautveraenderungen/Fibrome.html (online, letzter Abruf: 15.02.2023)
aktualisiert am 17.02.2023