Eine Adipositas oder Fettleibigkeit ist die Bezeichnung für ein starkes Übergewicht. Bei Betroffenen besteht ein zu hoher Fettanteil an der gesamten Körpermasse: Bei Frauen gilt ein Fettanteil ab 30 Prozent, bei Männern bereits ab 20 Prozent als Adipositas. Eine hilfreiche Berechnung, um den Fettanteil zu schätzen, ist der Körpermassenindex, auf englisch Body Mass Index oder kurz BMI genannt. Ist der BMI höher als 30, dann liegt eine Adipositas vor. Das schwere Übergewicht hat viele mögliche gesundheitliche Folgen von Gelenkabnutzung über Bluthochdruck und Stoffwechselstörungen bis hin zu einem Schlafapnoe-Syndrom (Atemstockung im Schlaf). Daher sollten Betroffene mit Adipositas Gewicht abnehmen.
Eine Person wird dick, wenn sie deutlich mehr Energie (Kalorien) in Form von Speisen und Getränken aufnimmt als durch Sport und andere Vorgänge im Körper wieder abgibt. Eine wesentliche Ursache von Adipositas ist daher zu energiereiches, fettes Essen. In den Industrieländern leidet durchschnittlich jeder fünfte Mensch an dem starken Übergewicht, in Deutschland sogar etwa jeder dritte, da den Menschen ein Überangebot an Nahrung mit einer hohen Kaloriendichte zur Verfügung steht. In den sogenannten Schwellenländern stellt die Adipositas inzwischen ebenfalls ein erhebliches gesellschaftliches Problem dar.
Anhand der Ursachen lässt sich die Adipositas in eine primäre und sekundäre Form einteilen.
Die primäre oder unmittelbare Fettsucht beruht entweder auf einem genetischen Defekt oder auf einer zum Lebensstil unpassenden Ernährung. Die schlechte Ernährung beziehungsweise Überernährung stellt in der modernen Gesellschaft die weitaus häufigste Ursache dar.
Bei der genetischen, also erbbedingten Form besteht oft eine Leptinresistenz. Das bedeutet, dass das appetitsteuernde Hormon Leptin die Rezeptoren im Gehirn nicht stimuliert, obwohl es in erhöhten Mengen vorkommt. Diese genetische Abweichung findet sich bei etwa fünf Prozent der adipösen Menschen. Eine seltene, spezielle Form genetisch bedingen Übergewichts ist das Prader-Willi-Syndrom. Es bildet sich schon in frühester Jugend aus. Die Betroffenen haben ständig Hunger und fühlen sich nie satt, ebenfalls bestehen weitere körperliche Probleme und eine verzögerte Entwicklung.
Der meist ausschlaggebende Grund für extremes Übergewicht ist ein Überangebot an energiereicher Nahrung. Hinzu kommen mangelnde Bewegung und eine unangemessene Lebensführung. Wenn Menschen über längere Zeit mehr Energie (Kalorien) über Speisen und Getränke aufnehmen als sie verbrauchen, nehmen sie an Gewicht zu. Es besteht beispielsweise bei Kindern auch ein Zusammenhang zwischen der Entwicklung einer Adipositas und der Zeit, die sie vor dem Fernseher verbringen oder aber im Freien spielen und sich bewegen. Auch psychischer Stress, Frustration und Einsamkeit verleiten zu unangemessenem Essverhalten. Essen dient als Befriedigung und Belohnung, satt zu sein löst ein Gefühl der Behaglichkeit aus. Außerdem sind in bestimmten Lebensmitteln so genannte Glückshormone vorhanden, beispielsweise in Schokolade.
Bei Menschen, die mit dem Rauchen aufgehört haben, ist das Phänomen bekannt, dass sie oft als Ersatz statt der Zigarette Schokolade im Mund haben und sich ständig mit Essen, meist Knabbereien oder Süßigkeiten, ablenken. Auch dies führt nach einiger Zeit zu einer Gewichtszunahme.
Die sekundäre Fettsucht besteht aufgrund einer anderen Erkrankung. Sie hat hormonelle Ursachen oder ist durch Störungen im zentralen Nervensystem bedingt. Eine hormonelle (endokrine) Erkrankung, die zu einer Fettsucht führen kann, ist der Morbus Cushing (Hypercortisolismus). Bei dieser Erkrankung existiert ein Übermaß an Cortisol, einem körpereigenen Hormon, welches unter anderem zu einer Umverteilung der Fettreserven führt. Typisch für den Morbus Cushing ist die Stammfettsucht mit dickem Rumpf und dünnen Armen und Beinen. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann durch den verlangsamten Stoffwechsel mit erhöhten Blutfettwerten (Hypercholesterinämie) ebenfalls zu einer Adipositas führen.
Wenn ein Insulinom, das ist eine meist gutartige Wucherung der Bauchspeicheldrüse, ungehemmt Insulin produziert, kann das zur Fettleibigkeit führen. Das Insulin kann nämlich neben seiner Funktion, den Blutzuckerspiegel zu senken, auch den Fettabbau hemmen und die Fettneubildung fördern.
Die Adipositas ist eine äußerlich auffällige Erkrankung. Das Erscheinungsbild einer Fettleibigkeit ist ein stämmiger bis plumper Körperbau. Das starke Übergewicht führt oft zu weiteren Störungen und Erkrankungen.
Durch das übermäßige Gewicht leiden die Gelenke, sie nutzen sich schneller ab (Arthrose). Rückenschmerzen durch das vermehrt nach unten und vorne ziehende Gewicht können entstehen. Der Körper ist nur noch gering belastbar, der Patient hat eine erhöhte Schweißneigung und bei Anstrengung bleibt schnell die Luft weg (Belastungsdyspnoe). Stark Übergewichtige werden schneller müde als schlanke Menschen.
Im Zusammenhang mit anderen typischen Krankheiten wird eine Adipositas in das metabolische Syndrom oder sogenannte Wohlstandssyndrom eingeordnet. Zum metabolischen Syndrom zählen ebenfalls ein ungünstiges Ungleichgewicht an Blutfetten (Dyslipoproteinämie), erhöhte Harnsäurewerte im Blut (Hyperurikämie oder Gicht), erhöhter Blutdruck (Hypertonie) und ein gestörter Zuckerstoffwechsel (Glucosetoleranzstörung, Insulinresistenz).
Fettleibigkeit ist ein Risikofaktor für Arteriosklerose und deren spezielle Formen und Folgen wie koronare Herzkrankheit (KHK, Verengung der Herzkranzgefäße), Herzinfarkt und Schlaganfall (Apoplex). Adipositas begünstigt Beinvenenthrombosen und Lungenembolien, Gallensteine (Cholezystolitiasis), das Schlafapnoe-Syndrom (Atemaussetzer im Schlaf) und Komplikationen bei Schwangeren. Auch die Wahrscheinlichkeit für verschiedene Tumore wie Darmkrebs, Gebärmutterschleimhautkrebs, Brustkrebs oder Prostatakrebs steigt mit der Adipositas. Daneben tritt oft eine Fettleber auf. Wenn eine zu schnelle Gewichtszunahme erfolgt, kann es zu Dehnungsstreifen (sogenannte Schwangerschaftsstreifen, Striae) kommen.
Durch die Körperproportionen kann es in Hautfalten leicht zu wunder Haut kommen (Intertrigo). Dies wird durch scheuernde Bewegung und Schweiß gefördert. Typische Stellen sind Bauchfalten und die Haut unter der Brust. Der Befund ist oft schmerzhaft.
Bei Frauen führt die Fettleibigkeit und die damit verbundenen hormonellen Veränderungen dazu, dass sie seltener schwanger werden als Normalgewichtige. Das Fettgewebe produziert auch Androgene (männliche Hormone). Aus dem Grund kann es zu Haarausfall, Akne oder Menstruationsstörungen kommen. Manche stark übergewichtige Frau bekommt Veränderungen im Eierstock (polyzystisches Ovarialsyndrom, PCO) und der Eisprung kann ausbleiben. Eine Unfruchtbarkeit der Frau (Infertilität) ist die mögliche Folge. Bei Männern kann es umgekehrt aufgrund eines starken Übergewichts zu einer erhöhten Produktion weiblicher Geschlechtshormone (Östrogene) kommen und daher ebenfalls zu Störungen der Fruchtbarkeit. Eine Gewichtsabnahme kann den Störungen entgegenwirken.
Dass ein Mensch zu dick ist, lässt sich in der Regel erkennen. Die Adipositas wird festgestellt und eingeteilt mit Hilfe des BMI (Body-Mass-Index, deutsch: Körper-Masse-Index). Zur Berechnung werden die Körpergröße und das Gewicht herangezogen: Das Gewicht in Kilogramm wird durch die Körpergröße zum Quadrat geteilt. Die Formel lautet also:
BMI = Körpergewicht (kg) : Körpergröße² (m²)
Nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besteht bei einem BMI zwischen 18,5 und 25 ein Normalgewicht. Zwischen 25 und 30 liegt ein (leichtes) Übergewicht vor, ein BMI über 30 ist definitionsgemäß eine Adipositas (Fettleibigkeit). Darüber hinaus lässt sich die Adipositas in Schweregrad I (BMI zwischen 30 und 35), Grad II (BMI zwischen 35 und 40) und Grad III (BMI von über 40) aufteilen. Die massive Fettleibigkeit beim BMI über 40 wird auch als Adipositas permagna oder morbide Adipositas bezeichnet.
Die Werte gelten allerdings nur für jüngere Erwachsene, hingegen wird der BMI bei Kindern und Jugendlichen anders gewertet. Auch bei älteren Personen verschieben sich die Grenzwerte für Normal-/Übergewicht und Adipositas etwas. Außerdem müssen bei einigen Patienten Besonderheiten berücksichtigt werden wie eine Amputation.
Ebenfalls wichtig zur Beurteilung des Gesundheitsrisikos bei Übergewichtigen ist die Fettverteilung im Körper. Der Fettverteilungstyp wird durch eine Bauchumfangsmessung bestimmt. Dabei wird mit einem Maßband der Bauchumfang (Taillenumfang) gemessen, und zwar in der Mitte zwischen dem unteren Rippenbogen und den oberen Rändern der Hüftknochen, etwa auf Höhe des Nabels. Ist dieser Wert erhöht, ist auch das Fett im Bauch vermehrt. Gerade dieses Bauchfett gilt als besonders ungünstig, es führt zu einem deutlich erhöhten Risiko, frühzeitig zu erkranken und zu sterben. Bei Frauen sollte der Bauchumfang kleiner als 88 cm sein, bei Männern kleiner als 102 cm, und bei zusätzlicher Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Bluthochdruck oder nach einem Herzinfarkt sogar jeweils noch etwas darunter. Außerdem kann das Verhältnis aus dem Taillenumfang und dem Hüftumfang ermittelt werden (Waist-Hip-Ratio, WHR). Beträgt der Quotient (bei Männern) über 1 beziehungsweise (bei nicht schwangeren Frauen) über 0,85, dann ist von einem erhöhten Gesundheitsrisiko auszugehen.
Zu einer Untersuchung bei Adipositas gehört auch die Feststellung eines möglichen Metabolischen Syndroms durch eine Bestimmung der Blutfettwerte, derHarnsäure (Gichtgefahr), des Nüchternblutzuckers (Diabetes mellitus) und eine Blutdruckmessung (Bluthochdruck). Eine hormonelle Störung kann mit bestimmten Tests ausgeschlossen oder nachgewiesen werden wie mit einer Bestimmung des Hormons TSH (Schilddrüsenfunktion), einem Dexamethason-Kurztest (bei Verdacht auf Morbus Cushing) oder einen Glukose-Toleranz-Test (Überprüfung auf Diabetes).
Auch muss eingeschätzt werden, wie es zu der Adipositas gekommen ist. Dazu muss unter anderem die Lebensweise unter die Lupe genommen werden. Der Untersucher fragt nach der Ernährung, nach den Angewohnheiten hinsichtlich Sport und körperlicher Bewegung sowie nach der seelischen Verfassung (mögliche Depressionen, Frust oder Stress).
Ein erhöhtes Gewicht kommt nicht immer nur durch zu viel Fett im Körper zustande. Manchmal ist es durch Wassereinlagerung bedingt und kann durch eine unzureichende Herzleistung (Herzinsuffizienz) verursacht werden. Abgeklärt werden muss, ob eine Grunderkrankung zu einem Übergewicht geführt hat. Der Morbus Cushing (Hyperkortisolismus) erhöht in einigen Fällen das Gewicht des Betroffenen, ebenso eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder Depressionen. Bei Gelenkbeschwerden können, abgesehen von einer Fettleibigkeit, auch Rheuma, Gicht (Hyperurikämie) oder Gelenkverschleiß (Arthrose) dahinter stecken.
Die entscheidende Therapie einer Fettleibigkeit besteht in der Gewichtsreduktion.
Die Basistherapie der Adipositas besteht aus drei Säulen:
Die vielleicht wichtigste der drei Säulen der Basistherapie bei Fettleibigkeit ist die Ernährungsumstellung mit eingeschränkter Kalorienzufuhr. Patienten müssen darauf achten, dass sie im gewissen Ausmaß weniger Kalorien aufnehmen als sie verbrauchen. Der Arzt hilft dabei nicht nur bei der Ernährungsberatung, er überwacht auch die körperliche Gesundheit während der Diät. Zu schnelles Abnehmen kann durchaus gesundheitliche Gefahren in sich bergen.
Die zweite Säule lautet Bewegung. Körperliche Aktivität erhöht den Kalorienverbrauch und somit wird weniger Energie in Form von Fett gespeichert. Besonders Ausdauersport ist wichtig für den Fettabbau. Leichter Kraftsport erhöht die Muskelmasse und erhöht damit den Grundumsatz, d. h. der Körper verbrennt allein durch das Vorhandensein größerer Muskeln mehr Kalorien auch in Ruhe.
Die dritte Säule ist eine Verhaltenstherapie oder auch gruppendynamische Therapie. Die Therapie hilft nicht nur typischen Frustessern. Von schwerem Übergewicht Betroffene können verlerntes Sättigungsgefühl wiedererlangen. Zudem können sich Betroffene Maßnahmen zur Stressbewältigung aneignen.
Weitere Möglichkeiten der Therapie von Fettleibigkeit bieten sich durch Medikamente. Einigen Patienten helfen Präparate, die direkt helfen sollen, Gewicht abzubauen (Anti-Adiposita). Dazu gehört eine Gruppe von Mitteln, die die Fettaufnahme aus dem Darm hemmen. Allerdings treten teils sehr unangenehme Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen auf wie Fettstühle oder Blähungen. Deshalb halten Patienten die Therapie häufig nicht durch. Eine andere Art von Medikamenten, die Appetitzügler, werden seit langer Zeit nicht mehr angeordnet, weil sie schwerwiegende Nebenwirkungen aufweisen.
Veränderungen im Körper, die mit der Fettleibigkeit einhergehen, können ebenfalls mit Medikamenten behandelt werden. Bestimmte Tabletten können beispielsweise den Cholesterinspiegel senken.
Bei massiver Fettsucht oder wenn andere Behandlungsmethoden nicht helfen, kommt durchaus eine chirurgische Behandlung in Betracht.
Eine Möglichkeit, die Nahrungsaufnahme zu reduzieren, besteht in der Magenverkleinerung. Dazu kann sich der Betroffene nach Erfüllung von bestimmten Kriterien ein flüssigkeitsgefülltes Magenband (gastric banding) in einer Operation mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie) einsetzen lassen. Das Magenband wirkt als eine mechanische Essbremse, da es das Füllungsvolumen des Magens verkleinert und es schneller zu einem Sättigungsgefühl kommt. Der Patient kann nur noch kleine Portionen zu sich nehmen. Durch die Bauchdecke hindurch kann Flüssigkeit in das Magenband hineingespritzt oder herausgesaugt werden, um es einzustellen. Beispielsweise kann es bei einer eingetretenen Schwangerschaft gelockert werden, weil die werdende Mutter mehr Nahrung benötigt. Das Magenband kann ein Leben lang im Körper verbleiben, kann aber auch mit einer erneuten Bauchspiegelung entfernt werden, sollte es Komplikationen geben.
Der Magen kann auch direkt verkleinert werden (was allerdings nicht wieder rückgängig gemacht werden kann). Zu den Möglichkeiten gehören der Magenbypass oder die Anlage eines Schlauchmagens. Dazu wird ein Teil des Magens herausgeschnitten. Dementsprechend ist die Rate an gefährlichen Komplikationen recht hoch. Eine Magenverkleinerung auf diese Weise wird nur bei Patienten mit einem BMI über 40 durchgeführt.
Eine nicht ganz so einschneidende Alternative ist der Magenballon. Der Ballon wird über eine Magenspiegelung (Gastroskopie) eingeführt und mit einer Kochsalzlösung aufgefüllt. Der Magenballon bewirkt, dass die Nahrung weniger Platz im Magen hat und schneller eine Sättigung verspürt wird. Er sollte nicht länger als sechs Monate getragen werden, da das Material durch die Magensäure angegriffen wird. Geschützt werden kann das Material durch die Einnahme von magensäureregulierenden Tabletten (Antazida). Entfernt wird der Ballon durch eine weitere Magenspiegelung, zu der die Flüssigkeit herausgezogen wird und der leere Ballon über den Mund hervorgeholt wird. Sollte der Ballon vorzeitig defekt sein, wird er normalerweise über den Darm ausgeschieden. In Ausnahmefällen kann er im Darm hängenbleiben und einen Darmverschluss hervorrufen, der dann gegebenenfalls operativ behoben werden muss.
Eine Fettabsaugung hilft übrigens nicht beim Abnehmen, sie beseitigt zwar kosmetisch störendes Unterhautfettgewebe, aber greift nicht an den Ursachen der Fettleibigkeit an.
Auch wenn sich mancher Betroffene mit seinem Gewicht wohlfühlt, erhöht eine Fettleibigkeit das Risiko für eine ganze Reihe von Erkrankungen deutlich. Die gefährlichsten möglichen Komplikationen sind der Herzinfarkt und Schlaganfall, die beide tödlich enden können. Ebenfalls besteht eine erhebliche Gefahr von weiteren inneren Erkrankungen, von Gelenkverschleiß und von Rückenschmerzen bei einem stark erhöhten BMI (Body-Mass-Index).
Diesen Folgen kann jedoch entgegengesteuert werden. Durch einen entsprechenden mittelfristigen Gewichtsverlust ist die Prognose sehr gut, die Lebenserwartung kann wieder erhöht werden. So senkt eine Gewichtsabnahme von zehn Kilogramm das Sterberisiko um etwa 20 Prozent, das Krebsrisiko aufgrund von Adipositas wird sogar um 40 Prozent gesenkt.
Trotz der vielen Risikofaktoren bei hohem Übergewicht ist es falsch, überhastet irgendeine Diät anzufangen. Das Ziel sollte es nicht sein, eine Traumfigur zu bekommen, sondern gesund zu leben. Wer abnehmen will, sollte sich auch keine utopischen Ziele stecken. Empfohlen wird eine Gewichtsreduktion von bis zu einem Kilogramm pro Woche. Viele haben gar kein Problem, Gewicht abzubauen, allerdings fällt es ihnen enorm schwer, das erreichte niedrigere Gewicht zu halten. Nach einer zu schnell und strikt durchgeführten Diät lauert allzu oft der Jo-Jo-Effekt: Die soeben losgewordenen Pfunde kommen innerhalb kurzer Zeit bereits wieder drauf. Da ist es wesentlich besser, gesünder und nachhaltig, wenn mit einer Ernährungsumstellung langsam, aber kontinuierlich ein Gewichtsabbau stattfindet.
Abnehmen funktioniert am besten, wenn auch von innen heraus eine Bereitschaft dazu besteht. Wer den inneren Schweinehund alleine nicht bezwingen kann, der schafft es möglicherweise in der Gruppe.
aktualisiert am 27.03.2023