Über- oder Fehlbelastung aus verschiedensten Gründen schaden den knöchernen Ansatzpunkten der Plantarsehne (dem Sehnengeflecht, das die Fußsohle beweglich hält und stützt) oder der Achillessehne. Beide sitzen jeweils am Fersenbein. In beiden Fällen bilden sich Kalkablagerungen, die wiederum am Sehnenansatz drücken und reiben. Mikroverletzungen der Sehnenfasern und Entzündungen sind die Folge und führen zu den typischen Beschwerden des Fersensporns.
Das Schlimmste an einem Fersensporn ist der stechende Schmerz, der sich nach längerer Ruhepause einstellt, sobald der Fuß wieder belastet wird. Im Anfangsstadium und in den weitaus meisten Fällen gibt es einige Tipps für den Hausgebrauch, die die „Startschwierigkeiten“ samt Schmerz lindern. Außerdem greift auch hier der Spruch „Wer rastet, rostet“. Kontrollierte Bewegung und spezielle Dehnübungen helfen tatsächlich.
Selbstverständlich gibt es verschiedenste Wege einer medizinischen Behandlung. Diese reichen von Einlagen über Stoßwellentherapie, die Einnahme von Schmerz- und Entzündungshemmern bis hin zu einer operativen Fersenspornabtragung. Doch auch eine Reihe von patenten Hausmitteln bringt Hilfe. Sie kosten wenig und sind stets zur Hand. Ärztliche Maßnahmen lassen sich damit wirksam unterstützen.
Auf ärztlichen Merkblättern und weiteren Quellen werden eine Reihe einfacher Übungen beschrieben. Diese dehnen die entzündeten Sehnen sacht und stabilisieren sie zugleich. Die Übungen lassen sich überall und jederzeit ausführen.
Ein Beispiel: Der Fußballen ruht fest auf einer Treppenstufe, der hintere Teil mit der Ferse ragt darüber hinaus. Eine Hand am Treppengeländer, wird das Gewicht langsam auf die Fersen verlagert und diese nach unten gedrückt. Diese Übung wird mehrere Male sehr langsam und vorsichtig wiederholt. Die Sehnen werden dabei gedehnt und bleiben elastisch, ohne dass dabei Druck auf das Fersenbein ausgeübt wird.
Eine weitere Übung: Im Sitzen abwechselnd die Fußspitze nach hinten ziehen, eventuell mit Hilfe eines Handtuchs, das um den Fuß geschlungen wird. Dies hat einen ähnlichen Dehnungseffekt.
Greifübungen mit den Zehen oder Abrollen des Fußes auf einem Gummiball entspannen und lockern das Plantarsehnengeflecht. Alle diese Übungen verringern die Schmerzen und erhalten die Beweglichkeit.
Umschläge mit Obst- oder Apfelessig wirken kühlend, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Ein warmes Fußbad mit etwa einer Tasse Essig für zehn Minuten dagegen entspannt und löst.
Backpulver oder Haushaltsnatron: Ein Teelöffel Backpulver oder Natron mit Wasser zu einer Paste vermengt und auf den schmerzenden Knöchel aufgetragen, lindert Entzündungen. Ein Verband hält die Packung für eine Weile an Ort und Stelle, so dass sie ihre Wirkung entfalten kann. Eine vergleichbare Wirkung lässt sich mit Epsom-Salz oder Magnesiumsulfat erzielen.
Salben: Alle Arten von entzündungslindernden Salben aus der Apotheke eignen sich gut für Fußmassagen, denn sie regen die Durchblutung an. Salben mit dem Inhaltsstoff Symphytum (Beinwell) oder auch die kampferhaltige „Pferdesalbe“ können ebenfalls beim Fersensporn eingesetzt werden. Ganz ähnlich wirken beispielsweise Johanniskraut-Rotöl oder Rosmarin-Öl. Der Zusammenhang kann folgendermaßen erklärt werden: Entzündungen setzen normalerweise Heilungsprozesse in Gang. Eine erhöhte Durchblutung ist nur ein Symptom, das bei einer akuten Entzündung auftritt. Die beschriebene Behandlung verstärkt diese Reaktion und fördert damit die Heilung.
Eispackungen oder Quarkwickel kühlen, wenn eine starke akute Entzündung im Bereich der Sehnen im Gange ist. Eispackungen sollten nie unmittelbar mit der Haut in Berührung kommen, sondern dazwischen sollte beispielsweise ein Handtuch liegen. Zusätzlich entzündungshemmend durch die darin enthaltenen Wirkstoffe ist beispielsweise Leinöl: Feucht-warme Leinöl-Umschläge können oft wahre Wunder wirken.
Bewährt haben sich in vielen Fällen auch homöopathische Globuli: Hekla Lava in der Potenz D3 hilft laut Erfahrungsberichten gegen die Schmerzen, die ein Fersensporn mit sich bringt.
Ebenfalls entzündungshemmend und wie ein natürliches Schmerzmittel wirkt beispielsweise frischer Ingwer. Frisch gebrühter Ingwertee ist gut verträglich, erfrischend und hat schmerzlindernde Eigenschaften.
Einlagen, Massagen, die beschriebenen Übungen und eventuell eine Stoßwellen-Therapie ergänzen sich meist hervorragend. Im akuten Stadium helfen die beschriebenen Hausmittel. Auf diese Weise müssen nur zwei bis drei Prozent aller Fersensporn-Patienten operiert werden.
Voraussetzung für den Erfolg jeder Therapie ist das Beseitigen der Ursachen: Wer sportlich ist, sollte nur noch mit geeignetem Schuhwerk und in angemessener Weise trainieren. Andere Patienten sind gut beraten, wenn sie Übergewicht abbauen oder einseitige Belastungen und Überlastungen vermeiden.
merkur.de, Jasmin Pospiech – Fersensporn: Diese fünf Hausmittel lindern rasch den stechenden Schmerz: https://www.merkur.de/leben/gesundheit/fersensporn-diese-fuenf-hausmittel-lindern-rasch-stechenden-schmerz-zr-10213659.html (online, letzter Abruf: 17.04.2020)
Healthline, William Morrison – 7 Heel Spur Treatments and Home Remedies: https://www.healthline.com/health/heel-spur-treatment (online, letzter Abruf: 17.04.2020)
Dr. Gumpert – Hausmittel gegen den Fersensporn: https://www.dr-gumpert.de/html/fersensporn.html#c127716 (online, letzter Abruf: 17.04.2020)
aktualisiert am 17.04.2020